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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (4. Band): Das Herzogthum Preussen, Polen, die ehemals polnischen Landestheile des Königreichs Preussen, das Herzogthum Pommern — Leipzig: O.R. Reisland, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26785#0272
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Polen. Die ehemals polnischen Landestheile des Königreichs Preussen.

ac regimen spiritualium in nomine Christi committere. Dazu die lateinische Er-
klärung des Präzmoswki, dass diese Ordination nach einem in Gegenwart der welt-
lichen , adligen Senioren abgelegten examen iuxta consuetudinem veteris ecclesiae
apostolicae geschehen sei, vom 15. Mai 1576 aus Radziejow.
3. Goluchowo, bei Pleschen, Regierungsbezirk Posen. Privileg vom Michaelstage 1581
von Raphael Leszczynski. Polnisch.
4. Kwilcz, Kreis Birnbaum, Regierungsbezirk Posen. Hier bestimmen die als Kirchen-
vorsteher zusammentretenden elf polnischen Edelleute die Abgaben der Gemeinde-
glieder. Nach Verlust der Kirche in Kwilcz wurde Orzeschkowo Pfarre. Polnisch.
5. Marszew, bei Pleschen. Privileg des Chrysostomus Marszewski von Neujahr 1576.
Polnisch.
6. Scharfenort-Ostrorog. Privileg des Jan Ostrorog, von vier anderen Edel-
leuten, darunter dem Magnaten Jan Krotowski mitunterschrieben, vom Markustage
1569. Da Ostrorog die Hauptgemeinde der Unität war und Sitz des Seniors, soll
dieses Privileg nach einer mir gütigst zur Verfügung gestellten Übersetzung ab-
gedruckt werden. (Nr. 65.)
V. Eigene Ordnungen der Städte sind mir nicht bekannt geworden, mit der einzigen Aus-
nahme für Fraustadt. Nach den Angaben von Warschauer, a. a. O. (der übrigens auch die
wichtigsten Kirchen - Archive berücksichtigt) scheint in den städtischen Archiven für unsere
Zwecke nichts erhalten zu sein. Eigene Nachforschungen haben kein besseres Resultat geliefert.
Die lutherischen Gemeinden bildeten sich unter ganz allmählicher Loslösung von den
katholischen Formen. Sie brachten es wohl schon deshalb im 16. Jahrhundert zu keinen
zusammenfassenden Ordnungen, und ihre Geistlichen wandten sich, wie wir das z. B. aus
Fraustadt wissen, in der Noth nach Wittenberg um Rath. Die reformirten und böhmischen
Gemeinden bildeten sich schneller, im Anschlusse an bewährte Vorbilder.
Das Material aus dem 16. Jahrh. ist deshalb noch besonders spärlich, weil die meisten-
Kirchengründungen erst in das 17. Jahrh. fallen. Aus dem 16. Jahrh. nenne ich folgende Gemeinden
Fraustadt (darüber wird unten gesondert gehandelt werden).
Grätz (vgl. Haedrich, Gesch, der evang. Kirchengemeinde in Grätz in Posen. Fest-
schrift 1888 [enthält für uns nichts]; Werner, a. a. O. S. 102).
Kosten (vgl. Wotschke, Die Reformation in Kosten, im Correspondenzbl. des Ver.
für Gesch, der evang. Kirche Schlesiens IX, 2. Liegnitz 1905).
Lissa (siehe unten gesondert).
Meseritz (Sarg, Materialien zu einer Gesch, der Stadt Meseritz. Progr. des Pro-
gymnasiums zu Tremessen 1877. S. 111'.; Wotschke, Die Gesch, der evang. Gemeinde zu
Meseritz bis zu dem Verluste ihres Gotteshauses 1604, in Ztschr. der histor. Gesellschaft für die
Provinz Posen. 1906. Heft 2, S. 21, 65 ff.; S. 86 ff. Die Reformation in der Umgegend von
Meseritz; Allihn, Die Evangelischen in Meseritz und ihr Gotteshaus. Halle 1884; Ztschr.
für Gesch, und Landeskunde der Provinz Posen I [1882], S. 40 ff., enthält eine Chronik von
Meseritz, in welcher auch eine Kirchenordnung von 1639 erwähnt wird; Werner, a. a. O.
S. 210 ff.; Danyscz, Gymnasial - Programm für Meseritz. 1886, widerlegt die Behauptung,
dass Meseritz bereits 1545 ganz evangelisch gewesen sei).
Oberpritschen s. Lauterbach, Fraustädtisches Zion. Leipzig 1711.
Obornik s. Wotschke, Die Reformation in Obornik (dort waren seit 1556
lutherische Prediger), in Monatsbl. für die Provinz Posen 7 (1906), S. 25 f.
Posen s. Lukaszewicz, Histor.-statist. Bild der Stadt Posen (aus dem Polnischen
übersetzt). Posen 1881. II, S. 126 ff.; Derselbe, Wiadomosc etc. Posen 1832. Deutsche
Übersetzung: Balitzki. Darmstadt 1843; Baer, Gesch, der luther. Gemeinde der Stadt
 
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