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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (4. Band): Das Herzogthum Preussen, Polen, die ehemals polnischen Landestheile des Königreichs Preussen, das Herzogthum Pommern — Leipzig: O.R. Reisland, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26785#0406
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388

Das Herzogthum Pommern.

rechtem troste, vorsekeringe unde stillinge der !
conscientien, sundern ock darto, dat ein jeder, so
bedrövet is, sine anligende feile sinem bichtvader
unde prediger kan apenbaren, unde raht bidden,
dar mit he nicht vam düvel geplaget unde in vor-
twivelinge geföret werde.
De bicht överst schal gescheen up den son-
avend na der vesper, als denn schal eine vor-
maninge gescheen vor de cominunicanten, unde
dar na ein jeder insunderheit vorhöret unde ab-
solveret werden. Idt schölen överst de prediger
in der bicht truwlicken ummegan, de lüde, unde
sunderlick dat junge gesinde vlitich verhören,
underrichten, trösten, to guden werken unde
rechter bekeringe unde beteringe des levendes
vormanen, alse de forma der vormaninge unde
underrichtinge in der bicht, in der agenda vör-
gestellet is, unde wat einem kerckendener in der
bicht vortruwet wert, schal he bi lives strafe nicht
melden edder naseggen, darneven ock de lüde
mit unnödigen edder gevärlicken fragen nicht be-
möien, noch mit jeniger vorwerringe der con-
scientien, sundern an dem orde, heisamer lere,
vederliker vormaninge unde alles trostes sick be-
vlitigen.
Up den dörpern schölen de parherren des
sonavendes, an dem orde, dar se wanen, wenn
gelüdet is, mit dem cöster vesper singen, vormöge
der agenda, dar na schal gescheen de vormaninge
tor bicht, unde ein jeder in sunderheit gehöret
werden, so överst am sondage morgen quemen
olde swacke lüde, swangere fruwen unde der
geliken edder andere, de ut billiker not unde
redliker orsaken, den vorigen dach weren vor-
hindert worden, mit den mot de parherre in
steden unde in dörpern geduld dragen, en de vor-
maninge tor bicht vörlesen, unde dar na einen
jedern insunderheit hören unde absolveren, des
geliken schal gescheen, wenn ein pastor mer denn
eine kercke unde caspel hefft.
Van kranken besöken unde begreffnisse der doden.
Hir mit schal idt geholden werden in allen
ceremonien, alse desülvigen in der agenda vor-
vatet sint.
Begreffnissen överst schölen christlick unde
ehrlick mit der fründschop unde naberschop ge-
holden, ock nodtröftige gadesacker vor den steden,
dar se allrede nicht sint, angerichtet werden, hir
to schölen de prediger de gemeine oftmals vor-
manen, denn in sölcken vorsammelingen wert nicht
allene ertöget de leve jegen den negesten, sunder
ock unse christliche gelove unde höpen der up-
erstandinge bekant, dat wi de vorstorvenen nicht
vorlaren, sunder vörhen gesandt hebben, dar se
ligen up höpen, unde slapen in Christo, dorch
welckeren se wedder upstan werden. Hir to schal

ein jeder christ bi der begreffnisse gedenken, wo
de dod umme der sünde willen över uns minschen
gekamen is, unde wo wi dorch den söne gades,
unsen heiland Christum, erlöset sint, unde wedder
upstan möten, sölcke gedanken schölen christen
mit erem gebede besluten, dat se godt anropen,
he wolde uns ock, wenn wi van hir scheden
schölen, eine selige stunde unde ein frölick vor-
stendich ende vorlenen.
Wenn de prediger ervördert werden, bi der
begreffnisse eine lection to lesen, edder eine trost-
predige to doende, so mach sick ein jeder mit
en vorgeliken, unde en geven ein jeder na sinem
christlichen gemöthe, darin de predigers ock keine
egennütticheit söken schölen.
Idt schölen överst de kerckhöve unde gades-
acker, alse slaepsteden der christen, vlitich be-
fredet unde ehrlick geholden, unde nicht gestadet
werden, dat sölcke steden, dar so vele hilige
cörper ligen, unde dar wi ock willen slapen unde
der frölicken uperstandinge vorwachten, vorunehret
werden. De vörstendere in steden sind schüldich,
de kerckhöve unde kercke verdich to holden,
unde so idt am vörrade bi der kercken mangelt,
mit raht der overicheit in der stadt unde des
superintendenten einen liderliken kercken schott
edder contribution im caspel to bidden. Wenn
mangel unde vorsümenisse is, schal de pastor vam
predigstoel unde süs insunderheit vlitich unde
ernstlick dar to vormanen, unde de raht helpen
unde fördern, wente sölckes hebben ock de heiden
gedan etc.
Up dörpern schölen de vörstender des gades-
huses mit den patronen bi dem caspel fördern,
dat ein jeder dörp eder hof, na hergebrachtem
caspelrechte, sin ruem am kerckhave make edder
de ungehorsamen mit caspel rechte, na older ge-
wanheit, panden. Wenn överst hirbaven de vör-
stender unde overicheit moetwillens vorsümelick
sint, schal de pastor sölckes dem superintendenten,
unde desülvige idt verner der overicheit eines
jedern ordes antögen, unde im valle men daröver
sümich, schal idt de superintendens wedder an
uns de landesförsten to have, edder weren de
hofleger to widt affgelecht, an unse geordente
landvögede und hövetlüde jeders ordes gelangen
laten, darup de ungehorsamen dorch gebörlike
middel unde strafe schölen gedwungen werden, dat
se to kercken, kerckhöven unde gadesackern doen,
wat christlick, billick unde gewöhnlick is.
Dat drüdde deel.
Van der kercken disciplin unde geist-
licken gerichte.
Wenn jemand mit valscher opinion in der
lere beladen, unde dessülvigen överwunnen edder
 
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