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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (4. Band): Das Herzogthum Preussen, Polen, die ehemals polnischen Landestheile des Königreichs Preussen, das Herzogthum Pommern — Leipzig: O.R. Reisland, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26785#0408
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390

Das Herzogthum Pommern.

achtet, schölen desülvigen gelikermate angenamen
unde vorrichtet werden.
Idt is ock nicht not, alle gemene slichte
saken, so up dem laude unde in steden vörfallen,
vor dat consistorium to teende, sunder idt mögen
de superintendenten desülvigen mit den patronen
unde overicheit jeders ordes vordragen, edder in
den affgelegenen örden dem pastori edder prae-
posito eines jedern ordes, samt den patronen unde
overicheit, to verrichten bevelen.
Konde ock de overicheit up dem lande edder
in steden mit den parherren hendele in der güde
bilegen unde stillen, dat nicht nödich, desülvigen
an dat consistorium to gelangen, dat schal hir mit
einem jedern unbenamen unde fri gelaten sin,
doch unverfenklick eines jedern interesse, unde
dat men nemande to vordrage wedder sinen willen
dwinge.
Wi försten willen ock to allen quartalen veer-
mal im jar van den superintendenten relation
förderen unde nemen, wo idt mit den consistoriis
unde mit der visitation geholden werde, unde wat
vor mengel allenthalven vörgefallen, dar mit den-
sülvigen als fort mit unsem rade unde verorde-
ninge afftohelpen.
Im falle wichtige grote saken vörstünden, dar
in mit merem rath to sluten edder definitive to
spreken, sölckes schölen de superintendenten unde
consistorialn uns den landesförsten tidtlick vor-
melden. Denne wille wi jegen den angesetteden
geistlicken rechtsdach de consistorialen in unse
hoflager bescheden, en etlicke unser hofrede to-
ordenen, ock jemand ut unser landschop van pre-
laten, ridderschop unde ut steden vorschriven unde
adiungeren.
Wo sick överst jemand desjenigen so ge-
spraken besweret, mach he sine besweringe uns
den landesförsten jeders ordes ördentlick in
schriften övergeven, so wille wi verner de orsaken
worümme der maten geördelt, van dem consistorio
vörderen unde volgendes, na gelegenheit der saken,
einen edder twee van den capitularen, to Cammin,
so vele ock van der ridderschop unde ut steden,
unde twe van den assessoren in vicinis consistoriis,
so alle unvordechtich, unde bi vorvatinge vöriger
ordel nicht gewesen, vorschriven, densülvigen veer
unpartilick, alse ut jederer förstlicker regeringe
twe hofrede adiungeren, unde dise samtlick vor-
eidet nemen, ergangene acta, handlangen unde
ordel to revideren, to erwegen, unde sick daraver
der gehör unde billicheit to entsluten, ock sölckes
ordentlick to publiceren unde alse recht ergan
tolaten. Were ock de sake der maten grot unde
wichtich, dat de geordenten revisorn, einer edder
mer universiteten rath to gebruken nödich achteden
edder de partien darümme bidden würden, schal
en beleringe van densülvigen up der partien kosten

to halen fri unde unbenamen sin. Wat överst
gedachte geordente revisorn endlick erkleren unde
spreken, dar bi schal idt ane verer appellation,
reduction edder ander beropinge endlick bliven.
Vortekenis, wat saken vor de consistoria. över de jenigen,
so van den hofgerichten darhen remitteret werden, ge-
hörich sint.
Alle stridige saken in der lere unde van
ceremonien in der kercken, inholt der kercken-
ordeninge.
Tom andern, alle gadeslesteringe, blasphemien,
töverien, spötlicke rede weder godt unde de hilige
schrift, wenn de overicheit na erinneringe des
consistorii, welckere in allwege vörher gan schal,
sümich is, were överst wedder den deder lives
strafe edder vorwisinge des landes to erkennen,
schölen de consistorialen sölckes an de ordentlicke
weltlicke overicheit gelangen, welckere verner wat
recht ungesümet verordenen wert.
Tom drüdden, van disciplin under parherren,
predigern, schölen unde kerckendenern, item
erringe unde hadersaken under densülven, jedoch
uterhalven der jenigen, so criminal to achten, in-
holdes der kerckenordeninge, item, wo sick jemand
ane ordentlicken beroep, ordination unde examen,
kercken edder scholemter understünde, unde wat
süs vormöge der kerckenordeninge vor dat con-
sistorium gehört.
Tom veerden, de eesaken unde wat den mit
vorlöffnissen, gradibus, divortiis, unde süs an-
hengich is, der geliken eebrock, uneelicke bi-
waninge, sweckinge , blodschanden , copler , cop-
lerinnen, so verne de overicheit, över erinneringe
des consistorii, nicht strafen würde, jedoch dat de
ordentlike strafe an liff, levent, gut edder landes
vorwisinge der ordentliken weltlicken overicheit
gelaten werde etc. Item, alle tumult, wedder-
ropent unde perturbation des gödtlicken amtes, in
der kercken effte up kerckhöven moetwillich vor-
slutent der kercken unde der geliken saken etc.
Item, legaten unde wat to gödtlicken unde milden
saken vormaket is, dat sölckes in esse erholden
unde in kene affgödische misbrüke, ungeachtet,
dat idt de vorstorvene der gestalt vorordent, ge-
stadet edder angelecht, sunder in christlicken
godtseligen gebruek, mit vorweten der erven, vor-
wandelt werde.
Van strafe der kercken personen.
Wo jemand in ergerlickem levende edder
strafwerdiger vorwerkinge würde betroffen, so schal
he derentwegen der gestalt gestrafet werden,
nömlick, dat de overicheit jeders ordes, under der
gebede de kercken persone delinqueret, wenn idt
gemene geringe excess sint, sölckes dem super-
intendenten edder, wo de to wit affgeseten, dem
 
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