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Das Herzogthum Pommern.
volke geehret sin, 1. Samuel 15. etc. Sunder in
warer hertgründliker godtseliger bote, alse David,
do he vam propheten Nathan gestrafet wurd,
2. Sam. 15., psalm 51. In deme schölen prediger
gades gebot, ere egene ewige gevar, den groten
schaden unde vorderff der christliken gemeine be-
trachten unde sunderlick vor ogen hebben, dat
godt aller erer bichtkindere seelen van eren henden
vörderen wert, alse godt im Ezechiel am 3. unde
33. schrecklick drouwet. Godt de herre spreckt
ock Proverb. 27. Up dine bevalene schape hebbe
acht mit ganzem vlite unde nim di mit ernste
diner herde an, item, Jesa. 5. Weh den, de den
godtlosen iustificeren unde absolveren, umme ge-
schenkes willen, item, weh den, de ut düsternisse
licht, unde ut licht düsternisse, ut suer söte, ut
söte suer maken, dat böse gut spreken.
Ganz erschrecklick is idt., dat S. Paulus
spreckt, dat de unboetverdigen, de ere herte unde
conscientie nicht recht pröven, den lichnam unde
blot Christi tom gerichte unde tor ewigen vor-
dömenisse eten unde drinken, 1. Cor. 11. Christus
secht, dat idt sögen unde hunde sint, unde werden
de lenge de bittersten viende, de sick wenden,
unde truwe prediger toriten, vorvolgen, plagen,
vorjagen, döden, Matth. 7.
De hilige geist betüget, dat godt derwegen
ock krankheit, pestilentie unde allerleie lifflike
plagen aver de ganze gemeine sendet, 1. Corinth. 6.
Ut vör angetögeden unde velen anderen christ-
liken orsaken, schal privata absolutio in unsen
pamerischen kercken mit vlite unde ernste ge-
holden werden, unde de parrherren unde prediger,
den godt vor der gemeine seelen to sorgende be-
valen hefft, schölen truwlick mit dersülvigen
ummegan, unde alse truwe herden vlitige achtinge
dar up hebben, dat se nicht de jennen, de se
unboetverdich spören, tom dische des herren ane
underscheed tolaten, alse leider vele prediger doen.
Unde efft idt wol christlick unde an velen ock
nödich is, dat frame christen eren bichtvader wor
mit erkennen, unde nicht mit lediger hand vor
dem angesichte des herren erschinen, alse de
hilige schrift an velen örden leret: schölen doch
godtfrüchtige truwe dener Christi, unde ware seel-
sorger, de armut unde süs nemande baven guden
willen bedrengen, hirinne allen ergerliken bösen
schin vormiden unde toseen, dat sölcke accidentalia
en neen schendlick vordömlick gewinst werden,
noch dorch anseent der personen sick bewegen
laten, dat se ere egene unde der bichtkinder seelen
mit schrecklikem misbruke des sacramentes vor-
warlosen. Dar vör wolde Christus unse erzherde,
alle dener des hiligen evangelii bewaren, unde se
mit sinem geiste regeren.
Derwegen schal mit ernste vorbaden sin, dat
de parrherren dat volk nicht bi hupen, in gemene
absolveren, dar up schölen de superintendenten
in synoden ernstlick achtinge geven, dat idt aff-
geschaffet werde, unde so jemand ut giricheit,
gunst der lüde edder ut vuelheit, dat he der arbeit
vorhaven si, de absolution int ungewisse aver dat
volk buwen hen spreckt, den schal de superinten-
dens, wenn he vormanet is, unde nicht afflet,
alse einen untruwen meedtlink vam predigamte
affsetten.
Idt schölen sick ock de bichtveder in der
bicht, entholden, dat se nicht na deu dingen fragen,
de en to wetende nicht gebören, edder dar de
conscientien mer dorch vorwerret werden, vele
weiniger ex privato affectu bösen willen jegen
jemande bewisen, sunder sick alse truwe godtselige
seelsorgere vorholden, wat en in der bicht apen-
baret wert, nicht melden, bi pene in der kercken-
ordeninge vorlivet.
Wedderümme schal ock ein jeder christen
sines bichtvaders underwisinge unde vormaninge,
in aller ehrbedinge annemen, nichtes geverlikes
wedder en vörnemen, wenn he rede up andere tidt,
ut orsaken, de her na volgen, vorwiset würde, der-
wegen nenen frevel bewisen, noch sick an sinem
seelsorger mit wörden edder werken vorgripen, bi
vormidinge ernster strafe.
Didt si to notwendiger vörrede unde under-
richtinge gesecht, van der bicht unde absolution,
mit wat herten de lüde bichten, unde wo de seel-
sorgere in der bicht truwlick umme gan schölen.
Dar na, wenn nu de jennen, de bichten willen,
sick vorsamlet habben, idt si am hiligen avende,
tor vesper, in steden unde up dörperen, edder up
etliken dörperen, na gelegenheit, vor dem officio,
so schal men dem volke dise navolgende vor-
maninge tor bicht, mit der forme, wo ein boet-
verdich bichtkind sine sünde na den tein gebaden
betrachten, unde in warer bote to gade kamen
schal, dütlick vörlesen, unde so de predigere be-
vinden, dat dat rökelose gesinde tor bicht un-
bereidet lopende kämt, unde dise vormaninge nicht
angehöret edder vorechtlick vorsümet hefft, schölen
se desülvigen vorwisen up andere tidt.
Gemene vormaninge tor bicht. wo bichtkindere ere herten na
den tein gebaden pröven, unde im rechten geloven de ab-
solution söken schölen.
Mine aller levesten im herren Jesu Christo,
dewile gi hir vorsamlet sint, dat gi in der hiligen
bicht, christliken guden rat, underwisinge unde
trost ut gades worde hören willen, wo gi juwer
sünde los werden, eine frölike rowsame con-
scientie averkamen, de hilige absolution unde dat
hochwerdige sacrament des altars werdichlick ent-
fangen mögen: So schole gi erstlick weten, dat
de hilige absolution is de gödtlike allmechtige
stemme unses herren Jesu Christ, darinne he dorch
dat wort des evangelii uns armen vordömeden
Das Herzogthum Pommern.
volke geehret sin, 1. Samuel 15. etc. Sunder in
warer hertgründliker godtseliger bote, alse David,
do he vam propheten Nathan gestrafet wurd,
2. Sam. 15., psalm 51. In deme schölen prediger
gades gebot, ere egene ewige gevar, den groten
schaden unde vorderff der christliken gemeine be-
trachten unde sunderlick vor ogen hebben, dat
godt aller erer bichtkindere seelen van eren henden
vörderen wert, alse godt im Ezechiel am 3. unde
33. schrecklick drouwet. Godt de herre spreckt
ock Proverb. 27. Up dine bevalene schape hebbe
acht mit ganzem vlite unde nim di mit ernste
diner herde an, item, Jesa. 5. Weh den, de den
godtlosen iustificeren unde absolveren, umme ge-
schenkes willen, item, weh den, de ut düsternisse
licht, unde ut licht düsternisse, ut suer söte, ut
söte suer maken, dat böse gut spreken.
Ganz erschrecklick is idt., dat S. Paulus
spreckt, dat de unboetverdigen, de ere herte unde
conscientie nicht recht pröven, den lichnam unde
blot Christi tom gerichte unde tor ewigen vor-
dömenisse eten unde drinken, 1. Cor. 11. Christus
secht, dat idt sögen unde hunde sint, unde werden
de lenge de bittersten viende, de sick wenden,
unde truwe prediger toriten, vorvolgen, plagen,
vorjagen, döden, Matth. 7.
De hilige geist betüget, dat godt derwegen
ock krankheit, pestilentie unde allerleie lifflike
plagen aver de ganze gemeine sendet, 1. Corinth. 6.
Ut vör angetögeden unde velen anderen christ-
liken orsaken, schal privata absolutio in unsen
pamerischen kercken mit vlite unde ernste ge-
holden werden, unde de parrherren unde prediger,
den godt vor der gemeine seelen to sorgende be-
valen hefft, schölen truwlick mit dersülvigen
ummegan, unde alse truwe herden vlitige achtinge
dar up hebben, dat se nicht de jennen, de se
unboetverdich spören, tom dische des herren ane
underscheed tolaten, alse leider vele prediger doen.
Unde efft idt wol christlick unde an velen ock
nödich is, dat frame christen eren bichtvader wor
mit erkennen, unde nicht mit lediger hand vor
dem angesichte des herren erschinen, alse de
hilige schrift an velen örden leret: schölen doch
godtfrüchtige truwe dener Christi, unde ware seel-
sorger, de armut unde süs nemande baven guden
willen bedrengen, hirinne allen ergerliken bösen
schin vormiden unde toseen, dat sölcke accidentalia
en neen schendlick vordömlick gewinst werden,
noch dorch anseent der personen sick bewegen
laten, dat se ere egene unde der bichtkinder seelen
mit schrecklikem misbruke des sacramentes vor-
warlosen. Dar vör wolde Christus unse erzherde,
alle dener des hiligen evangelii bewaren, unde se
mit sinem geiste regeren.
Derwegen schal mit ernste vorbaden sin, dat
de parrherren dat volk nicht bi hupen, in gemene
absolveren, dar up schölen de superintendenten
in synoden ernstlick achtinge geven, dat idt aff-
geschaffet werde, unde so jemand ut giricheit,
gunst der lüde edder ut vuelheit, dat he der arbeit
vorhaven si, de absolution int ungewisse aver dat
volk buwen hen spreckt, den schal de superinten-
dens, wenn he vormanet is, unde nicht afflet,
alse einen untruwen meedtlink vam predigamte
affsetten.
Idt schölen sick ock de bichtveder in der
bicht, entholden, dat se nicht na deu dingen fragen,
de en to wetende nicht gebören, edder dar de
conscientien mer dorch vorwerret werden, vele
weiniger ex privato affectu bösen willen jegen
jemande bewisen, sunder sick alse truwe godtselige
seelsorgere vorholden, wat en in der bicht apen-
baret wert, nicht melden, bi pene in der kercken-
ordeninge vorlivet.
Wedderümme schal ock ein jeder christen
sines bichtvaders underwisinge unde vormaninge,
in aller ehrbedinge annemen, nichtes geverlikes
wedder en vörnemen, wenn he rede up andere tidt,
ut orsaken, de her na volgen, vorwiset würde, der-
wegen nenen frevel bewisen, noch sick an sinem
seelsorger mit wörden edder werken vorgripen, bi
vormidinge ernster strafe.
Didt si to notwendiger vörrede unde under-
richtinge gesecht, van der bicht unde absolution,
mit wat herten de lüde bichten, unde wo de seel-
sorgere in der bicht truwlick umme gan schölen.
Dar na, wenn nu de jennen, de bichten willen,
sick vorsamlet habben, idt si am hiligen avende,
tor vesper, in steden unde up dörperen, edder up
etliken dörperen, na gelegenheit, vor dem officio,
so schal men dem volke dise navolgende vor-
maninge tor bicht, mit der forme, wo ein boet-
verdich bichtkind sine sünde na den tein gebaden
betrachten, unde in warer bote to gade kamen
schal, dütlick vörlesen, unde so de predigere be-
vinden, dat dat rökelose gesinde tor bicht un-
bereidet lopende kämt, unde dise vormaninge nicht
angehöret edder vorechtlick vorsümet hefft, schölen
se desülvigen vorwisen up andere tidt.
Gemene vormaninge tor bicht. wo bichtkindere ere herten na
den tein gebaden pröven, unde im rechten geloven de ab-
solution söken schölen.
Mine aller levesten im herren Jesu Christo,
dewile gi hir vorsamlet sint, dat gi in der hiligen
bicht, christliken guden rat, underwisinge unde
trost ut gades worde hören willen, wo gi juwer
sünde los werden, eine frölike rowsame con-
scientie averkamen, de hilige absolution unde dat
hochwerdige sacrament des altars werdichlick ent-
fangen mögen: So schole gi erstlick weten, dat
de hilige absolution is de gödtlike allmechtige
stemme unses herren Jesu Christ, darinne he dorch
dat wort des evangelii uns armen vordömeden