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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (4. Band): Das Herzogthum Preussen, Polen, die ehemals polnischen Landestheile des Königreichs Preussen, das Herzogthum Pommern — Leipzig: O.R. Reisland, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26785#0543
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Visitations-Abschied für Stettin von 1535.

eide mit all dem jenigen, so einem ehaften pro-
curator zustendig, zuthun. Die einnham aber des
jenigen, so von dem procurator ausser oder inner-
halben gerichts erstanden, soll samt der quitung
bei den diacon sein, und denselben allein zu-
stehen.
Ferrer sollen die diacon auch einen notarium
haben, durch welchen alle einnham und ausgaben
unterscheidentlich mit vorzeichnuss der personen,
heupt sumen oder titel, doher die einnham ge-
schicht, samt jhar und tag, vleissiglich sol be-
schrieben werden.
Die diacon sollen auch von allen liegenden
grunden, haupt sumen, kleinoten, jherlichen reuten
und zinsen, ein heuptregister oder matrikel machen,
und darin alle hauptbrief auf liegenden grund,
schulde oder ander gerechtigkeit, so dem gemeinen
kasten zustendig, registriren, und wan ein neuer
schultbrief gemacht wirt, denselben auch in die
matrikel schreiben, und unter die abschrift vor-
zeichnen, woher, und von welchen sumen oder
briefen der neue brief aufgerichtet.
Ferrer sollen die diacon ein sonder register
von wegen aller jherlichen einnham, mit vorzeich-
nuss jhar und tag und anders notturftigen um-
stands, fertigen. Die diacon sollen auch ein re-
gister der ausgabe, mit unterscheidenen titeln und
vorzeichnuss, wohin dieselbe ausgabe gewandt,
auch vormeldung alles umstands, so dozu gehörig,
zufertigen schuldig sein.
Sumaria anzeigung der liegende grunde,
heuptsumen und jherlichen renten und
zinsen, so zu diser zeit von den gutern,
so der geistligkeit voreigent gewest, in
den gemeinen kasten transferiret sein. I
Nachdem ein rath von Alten Stettin die
kleinoten der pfarkirche sanct Jacobs, sanct Nico-
laus, und aus den betler klostern von den grauen
und weissen munchen, auch etlichen capellen, zu
sich genomen, haben burgermeister und rath ob-
genant anderthalb hundert und zwelf mark lotigs
silbers, so sie aus sanct Jacobs kirch, acht und
neunzig mark, so sie aus sanct Niclas kirche ge-
nomen, den diacon uberreicht und zugestellet, und
ist den diacon bevel gethan, das sie dasselb ent-
pfangene silber in guter hute und bewaruug halten,
und dasselb on furwissen und rath eines raths zu
Alten Stettin nit vorenderen, und wan die vor-
enderung geschicht, zum besten und notturft des
gemeinen kastens wenden und keren sollen.
So soll auch den diaconen aller kirchen-
schmuck, ornat und anders, was der rath zu sich
genomen, zugestelt und in ihre vorwarung und
vorwaldung on weigern verreicht werden.

Und nachdem ein rath und etliche andere
einzeln personen, in namen der gemeinheit, ein
gross theil des kirchenschmucks oder ornat, ihrer
anzeigung nach, vor achthundert gulden vor-
kauft, sol die manung und aller nutz, so aus
demselben kauf erspringet, auch dem gemeinen
kasten zuwachsen und bei demselben sein und
bleiben.
Die jenigen auch, so denselben schmuck ver-
kauft, sollen die anderthalbhundert gulden, so auf
obberurten kauf entpfangen, in den gemeinen
kasten vorreichen, auch schuldig sein, das nach-
stehent kaufgelt mit allem vleiss auszumanen,
oder derhalben mit vorwissen und nachgeben der
diacon vortrege und gütliche handlung, so dem
gemeinen kasten nützlich sein, zu machen macht
haben.
Von den hovetsumen, so in den kasten
transferiret aus sanct Jacobs kirche.
Tausent funfthalbhundert gulden von der
structur.
Siebenhundert funf und siebenzig gulden ist
die wirde der heuser, zu derselben structur horich,
angeschlagen.
Zwelfhundert sechs und siebenzig gulden
heuptsumen, so zu horas canonicas voreigent ge-
west.
Siebenhundert dreissig gulden minus ein ort,
so ad horas beate virginis voreigent gewest.
Funftausent zwei hundert zwei und achtzig
gulden, heuptsummen von den memorien sanct
Jacobs kirch.
Von sanct Nicolaus kirch. ’
Eilfthalbhundert und sechs gulden heuptsumen
von der structur.
Vierthalbhundert dreizeh end halber gulden ist
die wirde der heuser, zu der kirchen gehörig, ge-
schätzt.
Funfthalbhundert sechtzehendhalber gulden
von den horis compassionis.
Fünfhundert dreiundsechtzigstehalber gulden
von der alterleute auf dem Sigler haus und Dracor
vicarien.
Zweihundert sechs gulden ein ort von den
stationibus zu sanct Nicolaus, Marien und sanct
Peters.
Anderthalbtausent gulden von den memorien
sanct Nicolaus kirch.
Von den vicarien oder geistlichen lenen, so
mit der lenwar den werken zustendig seint.
Von kalanden.
Von brüderschaften.
 
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