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https://doi.org/10.11588/diglit.30042#0296
Stadt Osnabrück
upsehent, dat de jungen und de medeken in gades-
früchten und in tucht werden upgetagen. Und de-
wile grot gebreck und feil iß by den düdeschen
scholen in disser statt, so iß wol vannöden, dat dar
welcke to verordenet werden, de ock ein upsehent
darup hebben. Und dewile ein ider sick understeit
in düsser stadt, kinder to leren 3, so iß vannöden,
dat in enen ideren kerspel ene düdesche schole
werde geholden ut bevele des rades, und wer wol
gut, dat man geschickede, fromme frouespersonen
hedde, de de medekens mögen leren, oder so se in
de gemene düdeschen schole gaen scholden, dat se
van den jungen abgesundert werden. Und darmit
de düdesche scholemesters desto flitiger mögten syn
by den kindern, so mögte em wol frigge waninge
van dem rade gegeven werden. Idt mosten ock de
düdesche scholmesters de kinder darto holden, dat
se in der kercken de düdesche psalme medesingen
umme deß gemenen volkes willen, up dat datsülve
ock de psalme recht möge leren.
Gade alleine de ehre 4.
Confirmation des Herman. Bonni kirchen-
ordnung 5.
Wy, Franciscus, von Gotts gnaden, bischop to
Munster und Oßenbrügge, administrator to Min-
den etc., doen kunt und apenbar vor jedermennich-
lichen, dem diese vorverfaßete christliche kerken-
ordenunge und betterunge to lesen öder horen vor-
kumpt: Nademe wy up velfoldich, fiitig und under-
dänich ansoken und bidden der erbaren und er-
samen, unser leven getruwen burgermeisteren und
raets sampt gilde und wehr unser stadt Oßenbrugk,
und sunst na vormöge eines artickels 6 im Regens-
3 Der Privatunterricht war in Osnabrück sehr verbrei-
tet. Auch Klarenbach, dieser freilich auf höherer
Ebene (vgl. Einleitung, oben S. 234 f.), und zeitweise
Sandfurt (vgl. oben S. 254, Anm. 75) unterrich-
teten privat. Weiteres s. bei E. Böhr, 216ff.
4 „Gade alleine de ehre“ fehlt im Legerbuch.
5 Druckvorlage: Legerbuch, das wir auch als Druck-
vorlage für die Vorrede benutzt haben (vgl. oben
S. 247, Anm. 1), Bl. 90v-91r. Die „Confirmatio“
burgischen avescheide 7 vorlivet, dat ein iglicher
geistlicher furste und prelate in siner overicheit bis
to wider bestendiger gemeiner reformation ein gott-
liche christliche ordenung moge stallen und uprich-
ten laten, und sunst ut obliggender plicht und
ordentlichem ampt vorwilliget und gestadet, in be-
rurter unser stadt dat hillige evangelium und salich-
makende wort Gottes rein und lutter to predigen
und lehren, derhalven durch der 8 hilligen schrift
wollvorstendigen und berömpten man Magistrum
Hermannum Bonnum eine löveliche christliche und
heilsame kerkenordenunge und -mate, beide, mit
der lehre und betterlichem, nutzlichen ceremonien,
begreppen und vorvatet, wo de von punkten to
punkten hirvor geschreven. Bekennen demna, dat
wy desulven ordenung mit etlichen unsen reden vor-
lesen und mit tidigem raede bedacht, erwagen und
dermaten geschapen befunden und die derhalven
hirmit ut furstlichem, ordentlichem ampt und auto-
ritet bestediget, approbert und gewilliget, wo wy
hirmit bestedigen, approberen und willigen, in be-
nanter unser stadt einen unvorhinderten, heilsamen
vortgank to Gottes ehre und aller christlichen bet-
terunge und wolleven to nemmen und biß to ge-
meiner christenheit reformation in gebruck to bli-
ven. Darby und aver wy ock, sovell an uns is, de
unsen van Oßenbrugge schützen, handhaven und
beholden willen. Und des to der warheit getuche-
niße hebben wy diese unse approbation mit unsem
secret siegel doen underdrucken und unsem gewont-
lichem handteiken bevestiget. Im jare unses Heren
viffteinhundertdreiundveerzig am Frigedage na
dem Sondage Exaudi 9 etc.
Franciscus manu
propria subs[cri]p[si]t.
schließt im Legerbuch unmittelbar an die KO an. Die
in unserem Text gegebene Überschrift ist in der
Druckvorlage eine Randnotiz.
6 In der Druckvorlage ist darüber geschrieben: art. 25.
7 In der Druckvorlage steht am Rand: datum anno
1541. - Vgl. dazu oben S. 214f., Anm. 41.
8 Druckvorlage: die. Fink und Stüve (vgl. Einlei-
tung, oben S. 238 mit Anm. 55): der.
9 = 11. Mai.
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upsehent, dat de jungen und de medeken in gades-
früchten und in tucht werden upgetagen. Und de-
wile grot gebreck und feil iß by den düdeschen
scholen in disser statt, so iß wol vannöden, dat dar
welcke to verordenet werden, de ock ein upsehent
darup hebben. Und dewile ein ider sick understeit
in düsser stadt, kinder to leren 3, so iß vannöden,
dat in enen ideren kerspel ene düdesche schole
werde geholden ut bevele des rades, und wer wol
gut, dat man geschickede, fromme frouespersonen
hedde, de de medekens mögen leren, oder so se in
de gemene düdeschen schole gaen scholden, dat se
van den jungen abgesundert werden. Und darmit
de düdesche scholemesters desto flitiger mögten syn
by den kindern, so mögte em wol frigge waninge
van dem rade gegeven werden. Idt mosten ock de
düdesche scholmesters de kinder darto holden, dat
se in der kercken de düdesche psalme medesingen
umme deß gemenen volkes willen, up dat datsülve
ock de psalme recht möge leren.
Gade alleine de ehre 4.
Confirmation des Herman. Bonni kirchen-
ordnung 5.
Wy, Franciscus, von Gotts gnaden, bischop to
Munster und Oßenbrügge, administrator to Min-
den etc., doen kunt und apenbar vor jedermennich-
lichen, dem diese vorverfaßete christliche kerken-
ordenunge und betterunge to lesen öder horen vor-
kumpt: Nademe wy up velfoldich, fiitig und under-
dänich ansoken und bidden der erbaren und er-
samen, unser leven getruwen burgermeisteren und
raets sampt gilde und wehr unser stadt Oßenbrugk,
und sunst na vormöge eines artickels 6 im Regens-
3 Der Privatunterricht war in Osnabrück sehr verbrei-
tet. Auch Klarenbach, dieser freilich auf höherer
Ebene (vgl. Einleitung, oben S. 234 f.), und zeitweise
Sandfurt (vgl. oben S. 254, Anm. 75) unterrich-
teten privat. Weiteres s. bei E. Böhr, 216ff.
4 „Gade alleine de ehre“ fehlt im Legerbuch.
5 Druckvorlage: Legerbuch, das wir auch als Druck-
vorlage für die Vorrede benutzt haben (vgl. oben
S. 247, Anm. 1), Bl. 90v-91r. Die „Confirmatio“
burgischen avescheide 7 vorlivet, dat ein iglicher
geistlicher furste und prelate in siner overicheit bis
to wider bestendiger gemeiner reformation ein gott-
liche christliche ordenung moge stallen und uprich-
ten laten, und sunst ut obliggender plicht und
ordentlichem ampt vorwilliget und gestadet, in be-
rurter unser stadt dat hillige evangelium und salich-
makende wort Gottes rein und lutter to predigen
und lehren, derhalven durch der 8 hilligen schrift
wollvorstendigen und berömpten man Magistrum
Hermannum Bonnum eine löveliche christliche und
heilsame kerkenordenunge und -mate, beide, mit
der lehre und betterlichem, nutzlichen ceremonien,
begreppen und vorvatet, wo de von punkten to
punkten hirvor geschreven. Bekennen demna, dat
wy desulven ordenung mit etlichen unsen reden vor-
lesen und mit tidigem raede bedacht, erwagen und
dermaten geschapen befunden und die derhalven
hirmit ut furstlichem, ordentlichem ampt und auto-
ritet bestediget, approbert und gewilliget, wo wy
hirmit bestedigen, approberen und willigen, in be-
nanter unser stadt einen unvorhinderten, heilsamen
vortgank to Gottes ehre und aller christlichen bet-
terunge und wolleven to nemmen und biß to ge-
meiner christenheit reformation in gebruck to bli-
ven. Darby und aver wy ock, sovell an uns is, de
unsen van Oßenbrugge schützen, handhaven und
beholden willen. Und des to der warheit getuche-
niße hebben wy diese unse approbation mit unsem
secret siegel doen underdrucken und unsem gewont-
lichem handteiken bevestiget. Im jare unses Heren
viffteinhundertdreiundveerzig am Frigedage na
dem Sondage Exaudi 9 etc.
Franciscus manu
propria subs[cri]p[si]t.
schließt im Legerbuch unmittelbar an die KO an. Die
in unserem Text gegebene Überschrift ist in der
Druckvorlage eine Randnotiz.
6 In der Druckvorlage ist darüber geschrieben: art. 25.
7 In der Druckvorlage steht am Rand: datum anno
1541. - Vgl. dazu oben S. 214f., Anm. 41.
8 Druckvorlage: die. Fink und Stüve (vgl. Einlei-
tung, oben S. 238 mit Anm. 55): der.
9 = 11. Mai.
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