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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (7. Band = Niedersachsen, 2. Hälfte, 1. Halbband): Erzstift Bremen, Stadt Stade, Stadt Buxtehude, Stift Verden, Stift Osnabrück, Stadt Osnabrück, Grafschaft Ostfriesland und Harlingerland — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1963

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https://doi.org/10.11588/diglit.30042#0495
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Ausführungsbestimmungen zur Emder Armenordnung 1577-1579

ches bevonden, soll dersulvige mogen mit dem pre-
diger und hoevetdiaconen eines jederen kluftes den
borgeren, de nicht upt register bevonden, umb dage
mogen versoeken, darto sick prediger und hoevet-
diaken gewillich sollen stellen, up dat man malkan-
ders 75 last helpe dragen und ein jeder nicht segge to
verkortinge dersulven, de meer jongen alse dagen
hebben, hie drage alleine sorge voer seine kluft, de
eme bevolen.

8. ] Nemand schall ock einige dagen in voerraett open
holden, idt were dan, datt in allen kluften nicht so
vole jongens alse dagen befunden worden.

9. ] Up datt de meisteren de jongen beter leren und
idt getall der jongen nicht to groett weerde, sall men
geinen meisteren meher als einen jongen tolaten, idt
weren dan gewichtige oersaeken, darvan dan mit ge-
meinen consent sall statueret weerden.

10. ] Darmede ock gene jongen boeven ere tydt to
verkortinge van andere jongen by die lehrjahre bly-
ven, so schall men alle halve jahren to Paeschen und
Michaell tosamen koemen unde die registeren, dar-
inne dan die tydt der lehre vlitich schall upgeteickent
werden, dorchsehen und van den jongen, deren jah-
ren geendiget, watt nodich is, beschluiten.

11. ] Up datt de armen also woll geistlich gespysiget
alß uterlich erholden werden, so sollen de prediger
und hoevetdiaken ein jeder arme in seine kluft flitich
to de sondagespredige to horen vormanen unde ohnen
darby anzeigen, datt, soferne sie sonder wichtige
oersaeken desulve voersuimen, so sall men des vol-
genden Maendages ohr de bedieninge entholden.

12. ] So sollen ock alle arme jungens, de by de bor-
gers vorlecht, to de catechismipredige 76 genoediget
werden. Und darmit datsulve ordentlich int werk ge-
stelt werde, sall einer der armendiener de namen der
jungen voer die predige ordentlich uplesen an einem
bequemen ort der kercken und der jongen under de
predige goede upsicht dragen.

Soferne overst emantz afwesende, sall hie den dem
(die idt register heft) vorstellen, der na gelegenheit
darinne handele.

13. ] Entlich sollen ock aller jongen namen, warheer
sie geboeren, wat ampten sie lehren etc. in ein boick
geschreven syn, up dat man to allen tyden weten
moge, woll 77 van de borgerschap geholpen etc.

75 = einer des anderen; vgl. Doornkaat Koolman 76 Vgl. dazu KO von 1594, unten S. 486f.

II, 569; Schiller und Lübben III, 14f. 77 = wem; vgl. dazu oben S. 225, Anm. 38.

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