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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]; Dörner, Gerald [Oth.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (7. Band = Niedersachsen, 2. Hälfte, 2. Halbband, 2. Teil): Grafschaft Schaumburg, Goslar, Bremen — Tübingen: Mohr Siebeck, 2016

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https://doi.org/10.11588/diglit.30840#0097
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12. Mandat zur Erhaltung der Kirchengüter und zur jährlichen Rechnungslegung

12. Mandat zur Erhaltung der Kirchengüter und zur jährlichen Rechnungslegunga

6. Juli 1577
[Kirchengüter nicht zu veräusern]1

Alß ßich auch etzliche elterleuthe und kirch-
schworn2 in den karspeln3 unterstanden, die kirchen
guther und lenderei fur ihr erb zuhalten, iren kin-
dern mitzugeben, zuversetzen, auch woll gar zuver-
kauffen, welchs aber wieder die gotlichen und na-
turlichen rechte strebit, so ßoll ein jeglicher, der um
solche hendell in ßeinem karspel weiß, schuldich

ßein, dem drosten und ambtman ßolche beschehene
verenderungh der kirchenguther und lenderei bei
peen 10 thaler anzumelden. Unnd da in konfftigen
zeithen befunden, daß imants wieder dieß gebott ge-
handlet, ßolchs ßoll an ihm alß ein kirchenraub un-
ableßlich gestrafft werden.

[Kirchenrechnungen jährlich abzunehmen]

Auff das es auch mit den kirchenguthern ßoviel rich-
tiger zugehe, sollen alle elterleuthe unnd |30v| kirch-
schworn irem drosten und ambtman in gegenwertig-
keit des herrn pastorn all jar gepurliche, richtige
rechnungh thun und, dießelben von inen zunemen,
ßelbst bei ernstlicher straff bitten unnd anßuchen.

a Textvorlage A (Handschrift): NLA Bückeburg L 9,
Nr. 6, Bl. 29r-30v (mit Siegel), die hier edierten Teile auf
Bl. 30r-v. Textvorlage B (Handschrift): NLA Bückeburg
L 1, Nr. 6334 (mit Siegel), die hier edierten Teile auf
S. [3-4]. Textvorlage C (Druck): Landesverordnungen 1,
Nr. 4, S. 17-19, die hier edierten Teile auf S. 18f. Die
Bestimmungen zu den Kirchengütern sind der mittlere
Teil des Mandats. Der erste Teil ist in der Landesverord-
nung überschrieben: Wie vor den Beamten Verträge und

Zu urkunt mit der regierungh auffgedrucktem se-
crett, den 6ten Julii anno etc. 77.

Testamente über Bauergüter [sic] zu errichten, der dritte
Teil: Vorsicht beym Hüten des Viehes.

1 Die Überschriften sind dem Druck der Landesverord-
nungen entnommen. In den beiden Handschriften finden
sich keine Überschriften.
2 Vgl. die Erläuterungen zu beiden in Nr. 3, Anm. 8 und 9.
3 Kirchspielen, s. Grimm, DWb 11, Sp. 258 (s.v. kaspel);
Schiller-Lübben 2, S. 451.

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