Incertarum fabularum fragmenta (fr. 810)
251
Metrum Ungewiß (δυάκις = τριάκις =
Zitatkontext Der Scholiast zur techne grammatike des Dionysios Thrax er-
kennt in den Adv. δίς und τρις insofern eine ,Modifikation' als er sie implizit,
unter Verweis auf Aristophanes, für synkopierte Formen von ausgedehntem
δυάκις und τριάκις erachtet; diese sprachlich aus heutiger Sicht verfehlte, doch
für die antike Grammatik durchaus nachvollziehbare Erklärung ist vereinbar
mit der übrigen lexikographischen Tradition bezüglich beider Zahladverbien
(Epim. Hom. χ 15,35-6 Dyck διά τό δίς καί τρις· ταϋτα γάρ κατά πάθος είσίν
έκ του δυάκις καί τριάκις, mit Dyck 1995, ζ. St.; vgl. Et. gen. AB s.v. δίς καί τρις
und s.v. εχθές καί χθές [vgl. jeweils Et. magn. p. 279,7 δίς καί τρις· άπό τοϋ
δυάκις καί τριάκις· άρον τό α καί τό κ, καί κατά συνίζησιν, δίς καί τρις und
ρ. 405,29 εχθές καί χθές [...] ού μάχεται τό δίς καί τρις· άπό γάρ τού δυάκις
καί τριάκις, συγκοπή; Hdn. Π. παθ. [GrGr ΙΙΙ.2] ρ. 182,12 Lentz διά τό δίς καί
τρίς. ταϋτα γάρ κατά πάθος είσίν έκ τοϋ δυάκις καί τριάκις; Apoll. Dysc. De
adv. [GrGr II.1] p. 146,19 Schn. [Tryph. fr. 65 Vels.] πιστοΰται δέ καί έντεϋθεν
μή έντελή είναι τό τε δίς καί τρίς, έκ δέ τοϋ δυάκις καί τριάκις συγκεκόφθαι);
eine alternative, literarisch indes unbelegte Form δυάκι bzw. τριάκι bietet
Theognost. p. 160,4 (τα διά τοΰ ακις ή ακι βαρύτονα έπιρρήματα διά τοϋ ι
γράφονται- οίον, δυάκις καί δυάκι· τριάκις καί τριάκι· έξάκις καί έξάκι; vgl.
auch Hdn. Π. προσ. καθ. [GrGr ΙΙΙ.1] ρ. 506,17 Lentz; zu den Formen auf-άκι
vgl. hier unten, Interpretation); eine Konstellation, wonach die Epimerismi
alphabetici Homerici (wohl aus Choiroboskos stammend) auf eine Schrift
Herodians zurückgehen könnte, ist durchaus vorstellbar (vgl. z.B. Orth 2013,
49 [zu Ale. fr. 5 [Ganymedes]]), wobei in unserem Fall die Konvergenz mit
Apollonios Dyskolos, einer weiteren wichtigen Quelle der Epimerismoi, mit
einzubeziehen ist (Dyck 1995, 36-7), zumal Adverbien hier im Fokus stehen,
denen er eigens ein spezielles Werk widmete (Περί επιρρημάτων); Apollonios
dürfte hier seinerseits - in der von έχθές (nicht-attisch) und χθές (attisch)
ausgehenden Diskussion, die auch von den Etymologika übernommen wurde
(vgl. hier oben) - aus dem Grammatiker Tryphon (2. Hälfte des 1. Jh. v. Chr.)
geschöpft haben, von dessen Lehre er ebenso wie Herodian stark abhängig
sind (vgl. Baumbach 2002) und der somit als die wahrscheinlichste Option für
die ursprüngliche Quelle dieser Diskussion erscheint (vgl. van Velsen 1853, 48,
der an die Schrift Περί τής έν μονοσυλλάβοις άναλογίας denkt).
Interpretation Sowohl für δυάκις als auch für τριάκις stellt Aristophanes die
einzigen lit. Belege dar. Ein lakonischer Hintergrund der adv. Formen, veran-
laßt durch Hsch. τ 1338 (τριάκις· άντί τού τρ[ε] ίς. Λάκωνες) und kombiniert
mit IG V.l 222,5 (aus Sparta; Verweis bei Kassel-Austin z. St.), ließ auf einen
nicht-attischen Sprecher bei Aristophanes schließen (Lobeck 1853, 388), was in
251
Metrum Ungewiß (δυάκις = τριάκις =
Zitatkontext Der Scholiast zur techne grammatike des Dionysios Thrax er-
kennt in den Adv. δίς und τρις insofern eine ,Modifikation' als er sie implizit,
unter Verweis auf Aristophanes, für synkopierte Formen von ausgedehntem
δυάκις und τριάκις erachtet; diese sprachlich aus heutiger Sicht verfehlte, doch
für die antike Grammatik durchaus nachvollziehbare Erklärung ist vereinbar
mit der übrigen lexikographischen Tradition bezüglich beider Zahladverbien
(Epim. Hom. χ 15,35-6 Dyck διά τό δίς καί τρις· ταϋτα γάρ κατά πάθος είσίν
έκ του δυάκις καί τριάκις, mit Dyck 1995, ζ. St.; vgl. Et. gen. AB s.v. δίς καί τρις
und s.v. εχθές καί χθές [vgl. jeweils Et. magn. p. 279,7 δίς καί τρις· άπό τοϋ
δυάκις καί τριάκις· άρον τό α καί τό κ, καί κατά συνίζησιν, δίς καί τρις und
ρ. 405,29 εχθές καί χθές [...] ού μάχεται τό δίς καί τρις· άπό γάρ τού δυάκις
καί τριάκις, συγκοπή; Hdn. Π. παθ. [GrGr ΙΙΙ.2] ρ. 182,12 Lentz διά τό δίς καί
τρίς. ταϋτα γάρ κατά πάθος είσίν έκ τοϋ δυάκις καί τριάκις; Apoll. Dysc. De
adv. [GrGr II.1] p. 146,19 Schn. [Tryph. fr. 65 Vels.] πιστοΰται δέ καί έντεϋθεν
μή έντελή είναι τό τε δίς καί τρίς, έκ δέ τοϋ δυάκις καί τριάκις συγκεκόφθαι);
eine alternative, literarisch indes unbelegte Form δυάκι bzw. τριάκι bietet
Theognost. p. 160,4 (τα διά τοΰ ακις ή ακι βαρύτονα έπιρρήματα διά τοϋ ι
γράφονται- οίον, δυάκις καί δυάκι· τριάκις καί τριάκι· έξάκις καί έξάκι; vgl.
auch Hdn. Π. προσ. καθ. [GrGr ΙΙΙ.1] ρ. 506,17 Lentz; zu den Formen auf-άκι
vgl. hier unten, Interpretation); eine Konstellation, wonach die Epimerismi
alphabetici Homerici (wohl aus Choiroboskos stammend) auf eine Schrift
Herodians zurückgehen könnte, ist durchaus vorstellbar (vgl. z.B. Orth 2013,
49 [zu Ale. fr. 5 [Ganymedes]]), wobei in unserem Fall die Konvergenz mit
Apollonios Dyskolos, einer weiteren wichtigen Quelle der Epimerismoi, mit
einzubeziehen ist (Dyck 1995, 36-7), zumal Adverbien hier im Fokus stehen,
denen er eigens ein spezielles Werk widmete (Περί επιρρημάτων); Apollonios
dürfte hier seinerseits - in der von έχθές (nicht-attisch) und χθές (attisch)
ausgehenden Diskussion, die auch von den Etymologika übernommen wurde
(vgl. hier oben) - aus dem Grammatiker Tryphon (2. Hälfte des 1. Jh. v. Chr.)
geschöpft haben, von dessen Lehre er ebenso wie Herodian stark abhängig
sind (vgl. Baumbach 2002) und der somit als die wahrscheinlichste Option für
die ursprüngliche Quelle dieser Diskussion erscheint (vgl. van Velsen 1853, 48,
der an die Schrift Περί τής έν μονοσυλλάβοις άναλογίας denkt).
Interpretation Sowohl für δυάκις als auch für τριάκις stellt Aristophanes die
einzigen lit. Belege dar. Ein lakonischer Hintergrund der adv. Formen, veran-
laßt durch Hsch. τ 1338 (τριάκις· άντί τού τρ[ε] ίς. Λάκωνες) und kombiniert
mit IG V.l 222,5 (aus Sparta; Verweis bei Kassel-Austin z. St.), ließ auf einen
nicht-attischen Sprecher bei Aristophanes schließen (Lobeck 1853, 388), was in