186
Archippos
Olson-Sens 2000, 174). Als Speisen kommen sie z. B. in Cratin. 234,1; Philyll.
12,3 und Ephipp. fr. 12,3 (s. Olson-Sens 2000, 173 mit weiteren Belegen) vor.
Εύκλείδην τον άρξαντα Zu άρχω in der Bedeutung „Archon in
Athen sein“ vgl. Dem. 21,178 Χαρικλείδου, τού άρξαντος und [Dem.] 59,65
Ναυσινίκου τού άρξαντος. Eukleides (Develin 1989,199; PAA 435935) war der
Archon eponymos im Jahre 403/2 v. Chr., vgl. Andoc. 1,87; [Arist.] Ath. pol. 39,1
(mit Rhodes 1981, 462-3), der das ionische Alphabet offiziell in Athen über-
nahm, vgl. Theop. FGrHist 115 F 155, s. dazu D’Angour 1999. Eukleides ist der
einzige Name in dem (im vorliegenden Fragment angeführten) Katalog, der
anscheinend mit keinem Fischnamen verglichen werden kann. Eine mögliche
Verbindung zwischen Eukleides und den Fischen könnte dadurch hergestellt
werden, dass man - wie bereits Casaubon (1621, 572) vorgeschlagen hat - den
Namen Eukleides mit den κλείδες (wörtlich „Stäbe“, „Schlüssel“) in Verbindung
bringt, die nicht weiter bestimmbare Teile von Thunfischen bezeichnen und
demnach keine Fischgattung sind,246 vgl. Aristophon fr. 7 ap. Athen. 7,303a-b;
Hices. ap. Athen. 7,315d (gepökelte κλειδιά) und Athen. 8,357a; s. dagegen
Meineke FCG II.2, 719. Eine weitere, aber nicht nachweisbare Möglichkeit
könnte darin bestehen, dass das (unbekannte) Patronymikon des Eukleides
auf irgendeine Weise mit einem Fischnamen verbunden war.
Άναγυρουντόθεν Anagyrous ist einer der Küstendemen von Attika und
kann mit dem heutigen Vari identifiziert werden (s. Whitehead 1986, 7), dessen
Name mit der Anagyris foetida Linnaeus („Stinkstrauch“) verbunden zu sein
scheint, s. Orth 2017, 217. Die Herkunft aus Anagyrous hatte wahrscheinlich
eine negative und witzige Konnotation, vgl. die Reaktion der Kalonike bei der
Ankunft der Frauen aus Anagyrous in Ar. Lys. 67-8 (s. Henderson 1987a, 76
und Orth 2017, 216), die durch das Sprichwort κινεϊν τον άνάγυρον („Unruhe
stiften“; vgl. Sud. oc 1843; Prov. cod. Suppl. gr. 676 (ap. Cohn 1887, 59)) erklärt
wird.247 Aus Anagyrous kam auch der Zackenbarsch, der in Plat. com. fr.
175 (s. dazu Pirrotta 2009, 313-4) als Freund des dort verspotteten όψοφάγος
genannt wird. Die Herkunftsbezeichnung Άναγυρουντόθεν gilt als einer der
Berührungspunkte zwischen der Welt der Menschen und der der Fische, wobei
der Kontakt dieser beiden Welten in den Ichthyes eine wichtige Rolle gespielt
haben musste (s. supra zum Inhalt der Komödie). Die Herkunft war nämlich
eine der Hauptinformationen für die Identifikation einer Person (s. supra zu
246 Farioli (2001, 172) interpretiert κλείδες als eine Fischgattung, ohne aber Nach-
weisstellen dafür zu nennen.
247 Nach dem namensgebenden Helden des Demos Anagyrous wurde eine Komödie
des Aristophanes betitelt (frr. 41-66), s. dazu Pellegrino 2015, 58 und Orth 2017,
215-36.
Archippos
Olson-Sens 2000, 174). Als Speisen kommen sie z. B. in Cratin. 234,1; Philyll.
12,3 und Ephipp. fr. 12,3 (s. Olson-Sens 2000, 173 mit weiteren Belegen) vor.
Εύκλείδην τον άρξαντα Zu άρχω in der Bedeutung „Archon in
Athen sein“ vgl. Dem. 21,178 Χαρικλείδου, τού άρξαντος und [Dem.] 59,65
Ναυσινίκου τού άρξαντος. Eukleides (Develin 1989,199; PAA 435935) war der
Archon eponymos im Jahre 403/2 v. Chr., vgl. Andoc. 1,87; [Arist.] Ath. pol. 39,1
(mit Rhodes 1981, 462-3), der das ionische Alphabet offiziell in Athen über-
nahm, vgl. Theop. FGrHist 115 F 155, s. dazu D’Angour 1999. Eukleides ist der
einzige Name in dem (im vorliegenden Fragment angeführten) Katalog, der
anscheinend mit keinem Fischnamen verglichen werden kann. Eine mögliche
Verbindung zwischen Eukleides und den Fischen könnte dadurch hergestellt
werden, dass man - wie bereits Casaubon (1621, 572) vorgeschlagen hat - den
Namen Eukleides mit den κλείδες (wörtlich „Stäbe“, „Schlüssel“) in Verbindung
bringt, die nicht weiter bestimmbare Teile von Thunfischen bezeichnen und
demnach keine Fischgattung sind,246 vgl. Aristophon fr. 7 ap. Athen. 7,303a-b;
Hices. ap. Athen. 7,315d (gepökelte κλειδιά) und Athen. 8,357a; s. dagegen
Meineke FCG II.2, 719. Eine weitere, aber nicht nachweisbare Möglichkeit
könnte darin bestehen, dass das (unbekannte) Patronymikon des Eukleides
auf irgendeine Weise mit einem Fischnamen verbunden war.
Άναγυρουντόθεν Anagyrous ist einer der Küstendemen von Attika und
kann mit dem heutigen Vari identifiziert werden (s. Whitehead 1986, 7), dessen
Name mit der Anagyris foetida Linnaeus („Stinkstrauch“) verbunden zu sein
scheint, s. Orth 2017, 217. Die Herkunft aus Anagyrous hatte wahrscheinlich
eine negative und witzige Konnotation, vgl. die Reaktion der Kalonike bei der
Ankunft der Frauen aus Anagyrous in Ar. Lys. 67-8 (s. Henderson 1987a, 76
und Orth 2017, 216), die durch das Sprichwort κινεϊν τον άνάγυρον („Unruhe
stiften“; vgl. Sud. oc 1843; Prov. cod. Suppl. gr. 676 (ap. Cohn 1887, 59)) erklärt
wird.247 Aus Anagyrous kam auch der Zackenbarsch, der in Plat. com. fr.
175 (s. dazu Pirrotta 2009, 313-4) als Freund des dort verspotteten όψοφάγος
genannt wird. Die Herkunftsbezeichnung Άναγυρουντόθεν gilt als einer der
Berührungspunkte zwischen der Welt der Menschen und der der Fische, wobei
der Kontakt dieser beiden Welten in den Ichthyes eine wichtige Rolle gespielt
haben musste (s. supra zum Inhalt der Komödie). Die Herkunft war nämlich
eine der Hauptinformationen für die Identifikation einer Person (s. supra zu
246 Farioli (2001, 172) interpretiert κλείδες als eine Fischgattung, ohne aber Nach-
weisstellen dafür zu nennen.
247 Nach dem namensgebenden Helden des Demos Anagyrous wurde eine Komödie
des Aristophanes betitelt (frr. 41-66), s. dazu Pellegrino 2015, 58 und Orth 2017,
215-36.