28
Leukon
fr. 3 K.-A. (2 K.)
Athen. VIII 343c
τής αυτής ιδέας κα'ι Μελάνθιος ήνό τής τραγωδίας ποιητής· έγραψε δέ καί
ελεγεία, κωμωδοΰσι δ’ αυτόν επί όψοφαγία Λεύκων έν Φράτερσιν, Αριστοφάνης έν
Ειρήνη, Φερεκράτης έν Πετάλη. έν δέ τοϊς Ίχθύσιν Άρχιππος τω δράματι ώς όψοφάγον
δήσας παραδίδωσι τοϊς ίχθύσιν άντιβρωθησόμενον
Von der gleichen Sorte war auch Melanthios, der Tragödiendichter: er verfaß-
te auch Elegien. Es verspotten ihn für die Vielfresserei Leukon in den Phrateres,
Aristophanes im Frieden (Ar. Pac. 804), Pherekrates in der Petale (Pher. fr. 148 [Petale]].
Und im Bühnenstück Ichthyes läßt ihn Archippos (Archipp. fr. 28 [Ichthyes]] als Vielfraß
fesseln und den Fischen übergeben, damit er selbst gefressen werde
Metrum Ungewiß ('-'—
Zitatkontext Die Erwähnung des Tragikers Melanthios und der entspre-
chenden Komödien, in der er verspottet wird (vgl. hier unten, Interpretation),
befindet sich in einem Abschnitt, in der bekannte opsophagoi aufgelistet
werden (Athen. VIII 342e-346c), worunter die Feinschmecker, die Schlemmer
von gekochten oder anders zubereiteten Delikatessen gemeint sind. In Athen
bestanden die Delikatessen v.a. aus Fischgerichten: die Sektion wird - ab
338d - durch einen entsprechend langen Teil speziell über Fischschlemmer
abgeschlossen, wozu die Gestalt des in Archippos’ Ichthyes selbst als Fisch
dargestellten Melanthios auch in dieser Hinsicht an der richtigen Stelle steht.
Interpretation Der Tragiker Melanthios (TrGF 23; PA 9767; PAA 638270;
LGPNII [3]) erscheint häufig als kömödoumenos in den Jahren 421-400 v. Chr.:
in Ar. Pac. 796-817 wird er zusammen mit seinem Bruder Morsimos, der
ebenfalls Tragiker war (TrGF 29), als schlechter Dichter mit monströsen
Zügen dargestellt (er war auch Sohn des Tragikers Philokles: zu diesem vgl.
Bagordo 2013, zu Telecl. fr. 15 [Hesiodoi]]·, in Pher. fr. 148 [Petale], Eup. fr.
43 [Astrateutoi], Ar. Pac. 1009-14 und Archipp. fr. 28 [Ichthyes] wird er als
opsophagos verspottet, in Eup. fr. 178 [Kolakes] (421 v. Chr.) als κίναιδος und
κόλαξ (zu Melanthios vgl. auch Pirrotta 2009, 219-20 und Napolitano 2012,
18, mit weiterer Lit.; hier wird darauf hingewiesen, daß er gleichzeitig in
drei Komödien des J. 421 v. Chr. erscheint: Aristophanes’ Frieden, Eupolis’
Kolakes und Leukons Phrateres-, vgl. auch Storey 1988, 380-1: „Secure dates
are ‘Peace’ (421), ‘Birds’ (414), ‘Kolakes’ (421), and ‘Phrateres’ (421). Of the
other plays ‘Skeuai’ on good evidence can be dated 407-5 and ‘Ichthyes’ ca.
400. ‘Astrateutoi’ can be dated only 429-421; a low date would fit the rash of
jokes at Melanthios ca. 421. Only ‘Petale’ provides no indication of date. Ihus
Leukon
fr. 3 K.-A. (2 K.)
Athen. VIII 343c
τής αυτής ιδέας κα'ι Μελάνθιος ήνό τής τραγωδίας ποιητής· έγραψε δέ καί
ελεγεία, κωμωδοΰσι δ’ αυτόν επί όψοφαγία Λεύκων έν Φράτερσιν, Αριστοφάνης έν
Ειρήνη, Φερεκράτης έν Πετάλη. έν δέ τοϊς Ίχθύσιν Άρχιππος τω δράματι ώς όψοφάγον
δήσας παραδίδωσι τοϊς ίχθύσιν άντιβρωθησόμενον
Von der gleichen Sorte war auch Melanthios, der Tragödiendichter: er verfaß-
te auch Elegien. Es verspotten ihn für die Vielfresserei Leukon in den Phrateres,
Aristophanes im Frieden (Ar. Pac. 804), Pherekrates in der Petale (Pher. fr. 148 [Petale]].
Und im Bühnenstück Ichthyes läßt ihn Archippos (Archipp. fr. 28 [Ichthyes]] als Vielfraß
fesseln und den Fischen übergeben, damit er selbst gefressen werde
Metrum Ungewiß ('-'—
Zitatkontext Die Erwähnung des Tragikers Melanthios und der entspre-
chenden Komödien, in der er verspottet wird (vgl. hier unten, Interpretation),
befindet sich in einem Abschnitt, in der bekannte opsophagoi aufgelistet
werden (Athen. VIII 342e-346c), worunter die Feinschmecker, die Schlemmer
von gekochten oder anders zubereiteten Delikatessen gemeint sind. In Athen
bestanden die Delikatessen v.a. aus Fischgerichten: die Sektion wird - ab
338d - durch einen entsprechend langen Teil speziell über Fischschlemmer
abgeschlossen, wozu die Gestalt des in Archippos’ Ichthyes selbst als Fisch
dargestellten Melanthios auch in dieser Hinsicht an der richtigen Stelle steht.
Interpretation Der Tragiker Melanthios (TrGF 23; PA 9767; PAA 638270;
LGPNII [3]) erscheint häufig als kömödoumenos in den Jahren 421-400 v. Chr.:
in Ar. Pac. 796-817 wird er zusammen mit seinem Bruder Morsimos, der
ebenfalls Tragiker war (TrGF 29), als schlechter Dichter mit monströsen
Zügen dargestellt (er war auch Sohn des Tragikers Philokles: zu diesem vgl.
Bagordo 2013, zu Telecl. fr. 15 [Hesiodoi]]·, in Pher. fr. 148 [Petale], Eup. fr.
43 [Astrateutoi], Ar. Pac. 1009-14 und Archipp. fr. 28 [Ichthyes] wird er als
opsophagos verspottet, in Eup. fr. 178 [Kolakes] (421 v. Chr.) als κίναιδος und
κόλαξ (zu Melanthios vgl. auch Pirrotta 2009, 219-20 und Napolitano 2012,
18, mit weiterer Lit.; hier wird darauf hingewiesen, daß er gleichzeitig in
drei Komödien des J. 421 v. Chr. erscheint: Aristophanes’ Frieden, Eupolis’
Kolakes und Leukons Phrateres-, vgl. auch Storey 1988, 380-1: „Secure dates
are ‘Peace’ (421), ‘Birds’ (414), ‘Kolakes’ (421), and ‘Phrateres’ (421). Of the
other plays ‘Skeuai’ on good evidence can be dated 407-5 and ‘Ichthyes’ ca.
400. ‘Astrateutoi’ can be dated only 429-421; a low date would fit the rash of
jokes at Melanthios ca. 421. Only ‘Petale’ provides no indication of date. Ihus