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Bagordo, Andreas; Leucon
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 1,2): Leukon - Xenophilos: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2014

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https://doi.org/10.11588/diglit.47762#0030
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Φράτερες (fr. 4)

29

Melanthios seems to have enjoyed a comic notoriety ca. 422-400. We may
observe that the only other comic mention of his ‘leprosy’ is that at Ar. Birds
149-51 (in 414)“; vgl. Bagordo 2013, zu Call. fr. 14 [Pedetai]).
Ob die in der Archaia allgegenwärtige Verspottung von Schlemmern hier
einen privilegierten Bezug zu den festlichen Angelegenheiten im Rahmen
der Phratrien verrät (Lambert 19982, 160 mit A. 100, mit Verweis auf das Verb
φρατριάζειν, das u. a. ,feiern“ bedeutet), erscheint als etwas spekulativ.

fr. 4 K.-A. (3 K.)
Phot, τ 276
T ί ß ι ο ι · έθνος. Λεύκων έν Φράτερσιν (λευκόν έν φράτερσεσιν cod.)· τάχα δέ οί αύτο'ι
τοϊς Τιβαρηνοϊς
Tibioi (,D i e T i b i e r‘): Volk. Leukon in den Phrateres-, vielleicht [sind sie] identisch
mit den Tibarenen
Metrum Ungewiß (^—j.
Zitatkontext In welchem Zusammenhang diese Glosse mit den Angaben der
Geographen steht (vgl. hier unten, Interpretation), ist nicht ganz klar. Diese
schlagen jedenfalls keine Identifikation der Tibioi mit den Tibarenen vor.
Interpretation Die Tibioi werden als Bevölkerung (im PL) nur hier und
in Galen. De meth. med. X p. 4 Kühn (zusammen mit Geten, Phrygern und
Thrakern) genannt. Die bei Photios vorgeschlagene Identifikation mit den
Tibarenen ist fragwürdig, nicht nur aus prosodischen Gründen (1 in Τίβιοι, ι
in Τιβαρηνοί), auch weil für beide eine Lokalisierung in Kleinasien bezeugt ist
(vgl. Meineke Π.2 750: „Parum probabilis haec sententia est, si quidem Tibarenos
loca Ponto proxima incoluisse constat Chalybibus et Leucosyris vicinos, Tibii
autem Phrygiam inhabitabant“); die Tibarenen sind ein Volksstamm (Hecat.
FGrHist 1 F 204, Xen. Anab. V 5,2, Ps.-Scymn. 914, Pomp. Mel. 1106, Plin. Nat.
hist. V 11, schol. Ap. Rh. 124, Steph. Byz. p. 622,6) skythischer Abstammung
(schol. Ap. Rh. 159) an der Südküste des Schwarzen Meeres (Nachbarvölker
im Osten sind die Mossynoikoi, im Westen und Süden die Chalybes-, in ihrem
Bereich lag Kotyora), welcher unter Dareios I. und Xerxes zur 19. Satrapie ge-
hörten (Hdt. III 94,2), bis sie Ende des 5 Jhs. v. Chr. Unabhängigkeit erreichten
(Xen. Anab. VII 8,25; vgl. Diod. Sic. XIV 30,7).
Das Verhältnis zwischen dem Volks- bzw. Ortsnamen und dem Eigennamen
Tibios läßt sich wohl durch den Sklavennamen Tibios zeigen (vgl. Steph. Byz.
p. 622,12 Τίβ(ε)ιον· τόπος Φρυγίας, από Τιβ(ε)ίου [Τίβου Kaibel] τινός. έκ
 
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