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Bagordo, Andreas; Leucon
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 1,2): Leukon - Xenophilos: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2014

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https://doi.org/10.11588/diglit.47762#0074
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Incertarum fabularum fragmenta (fr. 9)

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Einzig weiterer Anhaltspunkt für die Interpretation ist das nur lexiko-
graphisch bezeugte Subst. βούδιον ,kleiner Ochse“, ,Kalb‘ (vgl. hier oben,
Zitatkontext; es enstpricht dem viel häufigeren βοίδιον, einer Diminutivform
zu βοϋς, zu der vgl. Chantraine 1933, 69, die auch in der Komödie vertreten
ist: Ar. Ach. 1036 ο’ίμοι κακοδαίμων τοΐν γεωργοΐν βοιδίοιν, Hermipp. fr. 36,2
[Kerköpes] άνάπηρά σοι θύουσιν ήδη βοίδια [codd., βούδια Dindorf; vgl. aber
Latte 1968, 613-5], Men. Sic. 184 λεπτόν βοίδιον). Es gibt jedoch nicht weniger
als drei Argumente, die gegen einen Bezug zu βοίδιον sprechen: 1) Hesychs
Lemma ist Βούδιος, von dem er explizit bezüglich des Lysippos-Zitats angibt,
es sei ein Eigenname; 2) selbst wenn Βούδιος in βούδιον geändert würde,
würde der Vergleich eines bellenden Hundes mit einem Kalb schwerlich einen
Sinn ergeben; 3) direkt vergleichbar mit βοίδιον ist ein anderer Eigenname,
Boidion (für eine Hetäre in Anth. Pal. V 159,1-2 [Simonides] Βοίδιον ηύλη-
τρίς καί Πύθιάς, α'ί ποτ’ έρασταί, / σοί, Κύπρι, τάς ζώνας τάς τε γραφάς
έθεσαν, 161,1-2 [Hedylos bzw. Asklepiades] Εύφρώ καί Θάϊς καί Βοίδιον, αί
Διομήδους, / Γραΐαι, ναυκλήρων όλκάδες είκόσοροι und Plut. Non posse suav.
1097d νέας γυναίκας, οία Λεόντιον καί Βοίδιον καί Ήδεΐα καί Νικίδιον ένέ-
μοντο περί τον κήπον; vgl. auch den Versuch, das Wort mit ,wer einen Schrei
von sich gibt“ zu etymologisieren in Et. Gud. p. 276,11 Βοίδιον· δτι βοήν δίδει).
In der Komödie findet sich der Vergleich zwischen einem Menschen und
einem bellenden Hund sonst in Ar. Vesp. 903-4 (έτερος ούτος αύ Λάβης, /
αγαθός γ’ ύλακτεΐν καί διαλείχειν τάς χύτρας), für den als den Hund Labes
verspotteten Politiker Laches, und Eup. fr. 220 [PoZezs] (Συρακόσιος δ’ έοικεν,
ήνίκ’ άν λέγη, / τοΐς κυνιδίοισι τοΐσιν επί των τειχίων· / άναβάς γάρ επί
τό βήμ’ ύλακτεΐ περιτρέχων), für den Redner/Politiker Syrakosios (vgl.
Sommerstein 1986; für einen ähnlichen Usus des lat. latrare vgl. Marx 1905,
zu Lucil. fr. 261 Μ.).
έβόα Das gewöhnliche Wort für ,bellen“ ist ύλακτεΐν (vgl. hier oben,
Interpretation). Das ,laute Schreien bzw. Rufen“ (βοάν) läßt sich wohl nur in
Gleichnissen auf Tiere bzw. Ungeheuer beziehen, wie etwa in Aesch. Sept.
380-1 (Τυδεύς δε μαργών καί μάχης λελιμμένος / μεσημβριναΐς κλαγγαΐσιν
ώς δράκων βοά), wobei es hier durch ein Wortspiel mit Βούδιος (vgl. das
hier oben zitierte Et. Gud. p. 276,11 Βοίδιον· ότι βοήν δίδει) oder gar eine
,Humanisierung“ des Hundes veranlaßt sein könnte.
δεδεμένος Bezogen auf mit einem Halsband festgebundene Hunde auch
in Plut. Sol. 24 (έγραψε δέ [d.h. Solon in einem Gesetz] καί βλάβης τετρα-
πόδων νόμον, έν ώ καί κύνα δάκνοντα παραδοΰναι κελεύει κλοιω τριπήχει
δεδεμένον; identischer Ausdruck für mit Halseisen angekettete Gefangene in
Eur. Cycl. 234).
 
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