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Bagordo, Andreas; Leucon
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 1,2): Leukon - Xenophilos: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2014

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https://doi.org/10.11588/diglit.47762#0124
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Testimonia (test. 4)

123

test. 4 K.-A.
Hsch. λ 1405
Λύλιος ή Μύλλος· ούτος έπ'ι μωρία έκωμωδεϊτο
Lylios bzw. Myllos: dieser wurde wegen seiner Dummheit verspottet
Phot, λ 462
Λύλλος (Λύλλος z, Λυλλος sine acc. g)· ποιητής έπ'ι μωρία έκωμωδεϊτο
Lylios: ein Dichter, wurde wegen seiner Dummheit verspottet
Theognost. p. 61,25
Λύλλος όνομα κύριον
Lylios ist ein Eigenname
Diese lexikographischen Belege zeigen eine onomastische Schwankung zwi-
schen drei Formen (Myllos, Lylios und Lylios), welche jedoch anhand der an-
deren Bezeugungen über Myllos auf diese als die einzig korrekte Namensform
reduzierbar sind (Photios’ Lemma wurde von Meineke I 27 mit Myllos iden-
tifiziert, von Theodoridis 1998, z.St. auf den Grammatiker Diogenian zurück-
geführt).
Die Angabe über eine Verspottung wegen Dummheit klingt autoschedia-
stisch und ist ein weiteres Indiz für die Konfusion, die über diese rätselhafte
Figur herrschte (vgl. Wiesenthal 1895, 42, der jedoch anhand der antiken
Etymologisierung des Namens als μυλλός = sannio an die Historizität des
Myllos nicht glaubt und eher an eine Rollenfigur der Alten Komödie - wie
Maison - denkt: „Myllum autem non propter stultitiam ab aliis poetis de-
risum esse, sed stultitiam simulantis partes in suis ipsum fabulis egisse iam
Meinekius putaverat“, mit Verweis auf Meineke 1826, 8: „quod histrio dicitur,
quem ceteri comoediarum poetam dicunt, nemini fucum faciet“).
Myllos könnte natürlich in eine der vielen Auseinandersetzungen unter
rivalisierenden bzw. direkt konkurrierenden Komödiendichtern der Archaia
involviert worden sein (vgl. Hartwig 2012, 201 mit A. 38).
 
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