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Bagordo, Andreas; Leucon
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 1,2): Leukon - Xenophilos: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2014

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https://doi.org/10.11588/diglit.47762#0158
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Κόθορνοι (fr. 3)

157

Leuchten zitiert (Poll. X 115-8). Die lychnoi dimyxoi werden vom Zitatträger
an zwei weiteren Stellen in verschiedenen Zusammenhängen und ohne Zitate
erwähnt: in Poll. II 72 (και μύξαι οί μυκτήρες κέκληνται, οθεν ’ίσως και έν τη
κοινή χρήσει λύχνοι δίμυξοι, και έν τη κωμωδία τό προμύξαι τον λύχνον, wohl
mit Anspielung auf Ar. Vesp. 249 κάρφος χαμάθέν νυν λαβών τον λύχνον
πρόβυσον) geht es um δίμυξος als eine der Ableitungen von μύσσεσθαι, al-
lerdings im Anschluß an Begriffe für Nasenlöcher in einer Sektion über die
Nase; in VI103 (λύχνου δε διμύξου των κωμωδών Φιλύλλιος μνημονεύει, καί
Μεταγένης δίμυξον ή τρίμυξον, έμο'ι δοκεϊ) gehört auch diese Leuchtenart -
ebenfalls durch zwei Komödiendichter untermauert - zu den Utensilien,
die am Symposion gebraucht werden. Mit letzterer Passage hängt wohl der
zweite Zitatträger, der epitomierte Athenaios, zusammen (zu Athenaios’
Quellen vgl. Nyikos 1941, 36-94), dem eine mit Pollux gemeinsame Quelle
zugrunde liegen dürfte; hier wird die Diskussion über die Leuchten durch
die Abenddämmerung am Ende des Banketts der Deipnosophisten ausgelöst.
Einzige weitere lexikographische Bezeugung für die Junktur ist - neben dem
von Athenaios’ Epitome abhängigen Eustathios (Eust. in II. p. 695,5) - Antiatt.
p. 91,3 (δίμυξον λύχνον· Μεταγένης Φιλοθύτη).
Interpretation Wer oder was hier mit dieser Art von Leuchten verglichen
wird, läßt sich nicht erkennen. Einziger weiterer Vergleich mit einem lychnos
in der Komödie ist Ar. fr. 291 [Dramata e Niobos] (άλλ’ ώσπερ λύχνος /
ομοιότατα καθηΰδ’ έπί τού λυχνιδίου, mit Taillardat 1965, § 238: „example
d’une comparaison qui n’est pas autrement connue [...] Le verbe καθεύδειν
permet cette comparaison: il a dü signifier etre eteint, en parlant d’une lampe“).
δίμυξοι των λύχνων Das Adj. δίμυξος leitet sich ab von δι- ,Doppel-“
und μύξη ,Schleim“, ,Rotz“ (aus μύσσεσθαι ,sich schneuzen“), aber auch Nasen-
loch“ und - wie hier - ,Docht einer Leuchte“. Außer im zitierten Metag. fr.
13 [Philothytes] (δίμυξον ή τρίμυξον, ώς έγώ δοκώ, mit Orth 2014, z.St.)
kommt der Ausdruck auch in Plat. fr. 90 [Nyx makra] (ένταΰθ’ έπ’ άκρων
τών κροτάφων έξει λύχνον / δίμυξον, wohl auf Zeus bezogen; vgl. Kaibel in
Kassel-Austin z.St.: „Iupiter, inquit, in caelo cum versatur calathum gerit et
fulmen, nunc vero apud vos lucernam capiti adfixam“), vielleicht in Philyll.
fr. *25 (καί λύχνον δίμυξον ο’ί]σω καί θρυαλλίδ’, ήν δέη, 4trA, nach der auf
Poll. VI103 basierenden Rekonstruktion von Porson 1824, zu Eur. Hec. 2; vgl.
dazu Lorenzoni 1998, 73-6; eine epigraphische Bezeugung ist CIG 3071,9,
aus Teos). Zu ähnlichen Fällen von Gen. partit. in der Komödie vgl. Poultney
1936, 54. 76-7.
 
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