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Bagordo, Andreas; Leucon
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 1,2): Leukon - Xenophilos: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2014

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https://doi.org/10.11588/diglit.47762#0184
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183

Dubium
fr. 17 K.-A. (15 K.)
νυνί δέ Κρόνου καί Τιθωνοΰ παππεπίπαππος νενόμισται
νυνί Α: νΰν FS νενόμισται Α: γεγένηται FS
und nun wird er für des Kronos und Tithonos Urgroßopa gehalten
Poll. III 18 (codd. FS, A)
ού γάρ προσίεμαι τον παππεπίπαππον (τό -ος Α), εΐ καί τινες οϋτω (τούτο Α) τον τού
πάππου πάππον ώνόμασαν, άλλ’ έστί τοϋνομα δεινώς ιδιωτικόν, καίτοι Φιλωνίδης
(Νικοφών FS) ό κωμικός τούτω κέχρηται·-
ich akzeptiere nämlich den pappepipappos nicht, wenn auch einige so den Großvater
des Großvaters nannten, aber das Wort ist furchtbar alltagssprachlich. Dennoch hat
sich Philonides der Komiker dessen bedient:-
Metrum Anapästischer Tetrameter (katalektisch):
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Zitatkontext Das Wort, wofür Philonides zitiert wird, gehört zu den zahlrei-
chen Blutsverwandtschaftsbegriffen (Poll. III16-29), wobei der als alltäglicher
Ausdruck verurteilte παππεπίπαππος unter den Ableitungen von πάππος
auf προπάππος und έπίπαππος folgt (zum lexikographischen Gebrauch
von ιδιωτικός vgl. hier oben, zu fr. 4, Zitatkontext). In der handschriftlichen
Überlieferung des Pollux ist das Fragment nicht eindeutig Philonides zuge-
schrieben (in FS ist von Nikophon die Rede: Nicoph. fr. *23).
Interpretation Eine wahrscheinliche parabatische Herkunft hat vermuten
lassen, daß die komische Hyperbole gegen einen Rivalen des Komödiendichters
gerichtet werden könnte (vgl. Körte 1936), der nunmehr als altmodisch an-
gesehen wird. Die temporale Markierung νυνί δέ hat an das parabatische Ar.
Equ. 526-33 denken lassen, wo eine mit ποτέ markierte Vergangenheit mit
der durch νυνί δέ markierten Gegenwart kontrastiert wird, um den Verfall des
alten Kratinos zu besiegeln (Pellegrino 2013, zu Nicoph. fr. *23).
Κρόνου Im 5. Jh. v. Chr. stand Kronos (der von dessen Sohn Zeus entthront
wurde) in der geläufigen Sprache antonomastisch für jemanden, der uralt,
unzeitgemäß und altmodisch war (ähnlich sprichwörtlich wurden Iapetos in
Ar. Nub. 998 und Tithonos in Ach. 688 behandelt; vgl. Taillardat 1965, 261-2):
so z.B. in Vesp. 1480-1 (καί τούς τραγωδούς φησιν άποδείξειν κράνους / τούς
 
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