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Bagordo, Andreas; Leucon
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 1,2): Leukon - Xenophilos: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2014

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https://doi.org/10.11588/diglit.47762#0187
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186

Susarion

four columns and the record should have started with Susarion c. 560 rather
than at the more favoured dates of 534, 509 or 501“).
Die Figur des Susarion, der nach vielen antiken Bezeugungen als Erfinder
der Komödie galt (test. 1. 2. 3. 4. 6. 7. 8. 9), ist wohl die rätselhafteste in der
ganzen Geschichte der Gattung. Seine historische Existenz selbst wurde nicht
ohne Gründe in Frage gestellt, wenn nicht schlichtweg negiert; ein vieldisku-
tiertes Problem ist zudem seine vermeintliche Zugehörigkeit zur sog. megari-
schen Farce (gegen die radikale These von Breitholtz 1960, der sie entschieden
bestreitet, vgl. Kerkhof 2001, 38-50, der auch die ausführlichste Darstellung
zu Susarion bietet).12 Eine andere gelehrte Tradition (test. 11) sieht in ihm den
Begründer der Gattung Iambos.

Überlieferung und Rezeption
Außerhalb der zahlreichen späten Bezeugungen über seine Figur, die sich zu-
meist um seine Rolle als Erfinder des Genres drehen, hinterläßt Susarion keine
Spuren in der nachfolgenden Komödienproduktion und sonstigen Literatur.
Anders als im Falle des Chionides (vgl. Bagordo 2014, 26) kann eine Passage
in Ben Jonsons Every Man Out ofHis Humour (1600) für die Erwähnung des
Susarion nicht auf die Rezeption der aristotelischen Poetik basieren, in der
er nicht Erwähnung fand: in der humoristischen Rede eines Cordatus wird
eine Geschichte der Komödie skizziert, in der Susarion die Einführung einer
zweiten (singenden) Bühnenfigur zugewiesen wird:13 dabei handelt es sich

12 Eher isoliert scheint die Position von Zieliüski 1935, 8-9 zu sein („Schwerer fal-
len andere Einwände ins Gewicht. Von der Susariontradition will der Verf. [d. h.
Cornford] nichts wissen; diesen Standpunkt teilt er freilich mit vielen; ich habe
seine Berechtigung nie begreifen können, und daß diese Tradition sich so schön in
den Rahmen meiner Theorie vom Doppelursprung der Komödie (dorisch-epeiso-
disch und attisch-epirrhematisch) eingliedern läßt, scheint mir nach wie vor eine
wesentliche Empfehlung für sie zu sein“).
13 Vgl. Henderson 1978, 12: „In the cases of practitioners Ben Jonson and Lope de
Vega the absence of a theory of comedy became the foundation for their thinking
on the subject. In Jonson’s Every Man Out ofHis Humor (1600) there occurs the
following remarkable speech by Cordatus“; zu seiner gelegentlichen Präsenz in
Robert Brownings Apology of Aristophanes (1875) vgl. Jackson 1909, 47 A. 1 („The
line (677 b), “He (Susarion) battered with a big Megaric stone” may be paraphrased
from Schol. Vesp. 58, Μεγαρόθεν: ή ώς ποιητών οντων τινών άπό Μεγαρίδος
άμουσων, κα'ι άφυώς σκωπτόντων, ή ώς τών Μεγαρέων γελώντων και άλλως
φορτικώς γελοιαζόντων“), 54 Α. 1.
 
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