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Bagordo, Andreas; Leucon
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 1,2): Leukon - Xenophilos: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2014

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https://doi.org/10.11588/diglit.47762#0188
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Einleitung

187

natürlich um eine Erfindung des Autors, wobei seine Quelle nur schwerlich
zu ermitteln ist: in Frage kommt am wahrscheinlichsten Stobaios (Zitatträger
von fr. 1), nur schwerlich Clemens von Alexandria (test. 2) und Diomedes (test.
5), eher unwahrscheinlich Tzetzes (test. 8) und der Aristoteles-Kommentator
(test. 10).
No, I assure you, signor. If those laws you speak of had been delivered us ab initio,
and in their present virtue and perfection, there had been some reason of obeying
their powers; but ’tis extant that that which we call Comoedia was at first nothing
but a simple and continued song sung by only one person, til S u s a r i o invented a
second; after him, Epicharmus a third; Phormus and Chionides devised to have four
actors, with a prologue and chorus; to which Cratinus, long after, added a fifth and
sixth; Euppolis, more; Aristophanes, more than they; every man in the dignity of his
spirit and judgment supplied something.

Themen und Motive
Das einzige Fragment (fr. 1) ist eine misogyne Tirade, die mit der Anrede an
die Demosgenossen eine gewisse öffentliche Dimension erreicht. Der Tonfall
bewegt sich zwischen dem Paränetischen - mit der direkten Ansprache
und Aufforderung - und dem Gnomischen - nicht nur wegen des lapidaren
Nominalsatzes κακόν γυναίκες, sondern auch der einprägsamen wie resignier-
ten Formulierung von v. 4.

Sprache und Stil
Sprachstilistisch relevant in fr. 1 sind die vom athenischen öffentlichen heben
übernommenen Anredeformeln (ακούετε λεώ, v.l; ώ δημόται, ν. 3), die figura
etymologica in v. 4 (οίκεϊν οικίαν), die homoioteleutische Sequenz von κακόν
(vv. 3. 4. 5), die Gegenüberstellung der konträren τό γήμαι und τό μή γήμαι
(ν. 5). Einen komischen Effekt bewirkte vielleicht die detaillierte Geburts- und
Herkunftsangabe von v. 2, wohl im Stil inschriftlicher Dokumente, κακόν γυ-
ναίκες (ν. 3) klang sprichwörtlich und gehörte tatsächlich zum traditionellen
misogynen Basis-Repertoire.
 
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