Testimonia (test. 5)
193
test. 5 K.-A.
Diomed. De poem. (art. gramm. lib. III), GrL I p. 488,23 (Proleg. de com. XXIV
2,46-8 p. 120 Koster)
poetae primi comici fuerunt Susarion, Mullus et Magnes. hi veteris disciplinae
iocularia quaedam minus scite ac venuste pronuntiabant, in quibus hi versus
fuerunt: (fr. 1) [...] secunda aetate fuerunt Aristophanes Eupolis et Cratinus, qui
etprincipum vitia sectati acerbissimas comoedias composuerunt. tertia aetasfuit
Menandri Diphili et Philemonis [...]
die ersten Komödiendichter waren Susarion, Myllos (Myll. test. 2) und
Magnes (Magn. test. 8). Diese gaben irgendwelche Witze der alten Schule
eher ungeschickt als elegant von sich, unter denen wir diese Verse finden
(fr. 1) [...] Zur zweiten Epoche gehörten Aristophanes (Ar. test. 82), Eupolis
(Eup. test. 36) und Kratinos (Cratin. test. 20), welche die schärfsten Komödien
verfaßten, indem sie die Laster der wichtigsten Politiker angriffen. Die dritte
Epoche war die des Menander (Men. test. 148), Diphilos (Diph. test. 15) und
Philemon (Philem. test. 28) [...]
Vgl. hier oben, zu Magn. test. 8. Susarion bildet hier mit Magnes und dem
kaum bekannten Myllos eine Art Trias der frühesten Phase der Komödie,
und zwar im Rahmen eines dreigliedrigen Schemas in der Entwicklung der
Gattung, in dem die nächste Stufe durch Aristophanes, Eupolis, Kratinos, die
dritte und letzte durch Menander, Diphilos und Philemon vertreten wird (vgl.
Kerkhof 2001, 40 und Nesselrath 1990, 54: „es ist bezeichnend, daß Diomedes
die gleichen angeblichen Susarion-Verse (nur etwas verkürzt), die in den
Dionysios-Thrax-Scholien und bei Tzetzes den ersten Beleg für öffentlich-
politische Komödieninvektive bilden, als Beispiel für den harmlosen Witz
dieser ersten Epoche zitiert“). Das fr. 1 wird hier ohne v. 2 (mit Vaternamen
und Herkunftsangabe aus Megara) angeführt.
Spuren einer alternativen Einteilung der Alten Komödie in mehrere
Phasen, bei der die Zeit des Peloponnesischen Krieges schon eine zweite Phase
bildet, sind in Sud. α 3922 (Αριστομένης, Αθηναίος, κωμικός των έπιδευτέρων
τής αρχαίας κωμωδίας, οϊ ήσαν έπί των Πελοποννησιακών, Ολυμπιάδι πζ')
bezeugt (vgl. Orth 2014, zu Aristom. test. 1).
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test. 5 K.-A.
Diomed. De poem. (art. gramm. lib. III), GrL I p. 488,23 (Proleg. de com. XXIV
2,46-8 p. 120 Koster)
poetae primi comici fuerunt Susarion, Mullus et Magnes. hi veteris disciplinae
iocularia quaedam minus scite ac venuste pronuntiabant, in quibus hi versus
fuerunt: (fr. 1) [...] secunda aetate fuerunt Aristophanes Eupolis et Cratinus, qui
etprincipum vitia sectati acerbissimas comoedias composuerunt. tertia aetasfuit
Menandri Diphili et Philemonis [...]
die ersten Komödiendichter waren Susarion, Myllos (Myll. test. 2) und
Magnes (Magn. test. 8). Diese gaben irgendwelche Witze der alten Schule
eher ungeschickt als elegant von sich, unter denen wir diese Verse finden
(fr. 1) [...] Zur zweiten Epoche gehörten Aristophanes (Ar. test. 82), Eupolis
(Eup. test. 36) und Kratinos (Cratin. test. 20), welche die schärfsten Komödien
verfaßten, indem sie die Laster der wichtigsten Politiker angriffen. Die dritte
Epoche war die des Menander (Men. test. 148), Diphilos (Diph. test. 15) und
Philemon (Philem. test. 28) [...]
Vgl. hier oben, zu Magn. test. 8. Susarion bildet hier mit Magnes und dem
kaum bekannten Myllos eine Art Trias der frühesten Phase der Komödie,
und zwar im Rahmen eines dreigliedrigen Schemas in der Entwicklung der
Gattung, in dem die nächste Stufe durch Aristophanes, Eupolis, Kratinos, die
dritte und letzte durch Menander, Diphilos und Philemon vertreten wird (vgl.
Kerkhof 2001, 40 und Nesselrath 1990, 54: „es ist bezeichnend, daß Diomedes
die gleichen angeblichen Susarion-Verse (nur etwas verkürzt), die in den
Dionysios-Thrax-Scholien und bei Tzetzes den ersten Beleg für öffentlich-
politische Komödieninvektive bilden, als Beispiel für den harmlosen Witz
dieser ersten Epoche zitiert“). Das fr. 1 wird hier ohne v. 2 (mit Vaternamen
und Herkunftsangabe aus Megara) angeführt.
Spuren einer alternativen Einteilung der Alten Komödie in mehrere
Phasen, bei der die Zeit des Peloponnesischen Krieges schon eine zweite Phase
bildet, sind in Sud. α 3922 (Αριστομένης, Αθηναίος, κωμικός των έπιδευτέρων
τής αρχαίας κωμωδίας, οϊ ήσαν έπί των Πελοποννησιακών, Ολυμπιάδι πζ')
bezeugt (vgl. Orth 2014, zu Aristom. test. 1).