196
Susarion
Der Nachricht bei Athenaios über die Entstehung beider Bühnengattungen
im attischen Demos von Ikarion (bzw. Ikaria) liegen wohl alexandrinische
Quellen zugrunde (vgl. Sud. Θ 282; vgl. Pickard-Cambridge 196 22, 69- 97).
Bei SIG3 704E handelt es sich um ein Amphiktyonen-Dekret aus Delphi
(wohl aus dem J. 117 v.Chr.): die Nachricht befindet sich im Kontext eines
Lobes Athens.
test. 8 K.-A.
a. Tzetz. prooem. I (Proleg. de com. XIa I) 78 p. 26 Koster
τής ούν κωμωδίας τής καλουμένης πρώτης πρώτος καί εύρετής γέγονεν ό
Μεγαρεύς Σουσαρίων ό Τριποδίσκιος, υιός ών Φιλίννου, δς φαύλη γυναικί
συνοικών άπολιπούση αυτόν Διονυσίων ήγμένων (άγομ- Nauck) είσελθών
εις τό θέατρον τα τέσσαρα ίαμβεϊα ταυτί άνεφθέγξατο, ά μόνα τών εκείνου
συγγραμμάτων έφεύρηνται τών άλλων απάντων ήφανισμένων· (fr. 1,1-4).
ούτως ή πρώτη κωμωδία τό σκώμμα είχεν άπαρακάλυπτον (vid. Pher. test. 7 b)
der sogenannten ersten Komödie erster Erfinder ist also der Megarer Susarion
aus Tripodiskos gewesen, der Sohn des Philinnos, der mit einer geringwerti-
gen Frau zusammenlebte, die ihn verließ, und der während der Aufführung
der Dionysien ins Theater hineinging und diese vier iambischen Trimeter
aussprach, welche als einzige von seinen Werken aufgefunden wurden, da
alle anderen verlorengingen: (fr. 1,1-4). So enthielt die erste Komödie die
Invektive in ihrer unverhüllten Form
b. Tzetz. diff. poet. (Proleg. de com. ΧΧΓ') 80-1 p. 88 Koster
πρώτης μέν ήν ίδιον εμφανής ψόγος,
ής ήν κατάρξας εύρετής Σουσαρίων
das Eigentümliche der ersten (d. h. Komödie) war der offensichtliche Spott,
und mit dieser fing ihr Erfinder Susarion an
Die Angabe über Susarions Herkunft in test. 8a wird direkt vom anschließend
zitierten Fragment verstärkt, dessen v. 2 nur bei Tzetzes und in einem weiteren
byzantinischen Zeugnis überliefert wird (test. 9; vgl. Nesselrath 1990, 40 A. 29.
148 A. 104 und Kerkhof 2001, 41). Hier wird die entscheidende Rolle Susarions
in der Komödienentwicklung mit durch fr. 1 ausgelösten Zügen anekdotisch-
biographischen Charakters versehen. Bei test. 8b handelt es sich um zwei
iambische Trimeter aus einem Gedicht des Tzetzes περί διαφοράς ποιητών.
In test. 8a wird an den Umstand erinnert, daß seine Frau ihn verlassen hat
(vgl. zu test. 7, wo sie inzwischen verstorben ist). Die ungewöhnliche Junktur
πρώτος καί εύρετής (nur hier attestiert; Standardformel ist πρώτος εύρετής)
wurde von Koster 1975, z. St. als „primus idemque inventor“ gedeutet. Vgl.
schol. Tzetz. diff. poet. (Proleg. de com. ΧΧΓ) 81 p. 88 Koster.
Susarion
Der Nachricht bei Athenaios über die Entstehung beider Bühnengattungen
im attischen Demos von Ikarion (bzw. Ikaria) liegen wohl alexandrinische
Quellen zugrunde (vgl. Sud. Θ 282; vgl. Pickard-Cambridge 196 22, 69- 97).
Bei SIG3 704E handelt es sich um ein Amphiktyonen-Dekret aus Delphi
(wohl aus dem J. 117 v.Chr.): die Nachricht befindet sich im Kontext eines
Lobes Athens.
test. 8 K.-A.
a. Tzetz. prooem. I (Proleg. de com. XIa I) 78 p. 26 Koster
τής ούν κωμωδίας τής καλουμένης πρώτης πρώτος καί εύρετής γέγονεν ό
Μεγαρεύς Σουσαρίων ό Τριποδίσκιος, υιός ών Φιλίννου, δς φαύλη γυναικί
συνοικών άπολιπούση αυτόν Διονυσίων ήγμένων (άγομ- Nauck) είσελθών
εις τό θέατρον τα τέσσαρα ίαμβεϊα ταυτί άνεφθέγξατο, ά μόνα τών εκείνου
συγγραμμάτων έφεύρηνται τών άλλων απάντων ήφανισμένων· (fr. 1,1-4).
ούτως ή πρώτη κωμωδία τό σκώμμα είχεν άπαρακάλυπτον (vid. Pher. test. 7 b)
der sogenannten ersten Komödie erster Erfinder ist also der Megarer Susarion
aus Tripodiskos gewesen, der Sohn des Philinnos, der mit einer geringwerti-
gen Frau zusammenlebte, die ihn verließ, und der während der Aufführung
der Dionysien ins Theater hineinging und diese vier iambischen Trimeter
aussprach, welche als einzige von seinen Werken aufgefunden wurden, da
alle anderen verlorengingen: (fr. 1,1-4). So enthielt die erste Komödie die
Invektive in ihrer unverhüllten Form
b. Tzetz. diff. poet. (Proleg. de com. ΧΧΓ') 80-1 p. 88 Koster
πρώτης μέν ήν ίδιον εμφανής ψόγος,
ής ήν κατάρξας εύρετής Σουσαρίων
das Eigentümliche der ersten (d. h. Komödie) war der offensichtliche Spott,
und mit dieser fing ihr Erfinder Susarion an
Die Angabe über Susarions Herkunft in test. 8a wird direkt vom anschließend
zitierten Fragment verstärkt, dessen v. 2 nur bei Tzetzes und in einem weiteren
byzantinischen Zeugnis überliefert wird (test. 9; vgl. Nesselrath 1990, 40 A. 29.
148 A. 104 und Kerkhof 2001, 41). Hier wird die entscheidende Rolle Susarions
in der Komödienentwicklung mit durch fr. 1 ausgelösten Zügen anekdotisch-
biographischen Charakters versehen. Bei test. 8b handelt es sich um zwei
iambische Trimeter aus einem Gedicht des Tzetzes περί διαφοράς ποιητών.
In test. 8a wird an den Umstand erinnert, daß seine Frau ihn verlassen hat
(vgl. zu test. 7, wo sie inzwischen verstorben ist). Die ungewöhnliche Junktur
πρώτος καί εύρετής (nur hier attestiert; Standardformel ist πρώτος εύρετής)
wurde von Koster 1975, z. St. als „primus idemque inventor“ gedeutet. Vgl.
schol. Tzetz. diff. poet. (Proleg. de com. ΧΧΓ) 81 p. 88 Koster.