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Bagordo, Andreas; Leucon
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 1,2): Leukon - Xenophilos: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2014

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https://doi.org/10.11588/diglit.47762#0220
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219

Dubia
fr. 6 K.-A. (5 K.)
Phot, (b, z) α 1880 = Sud. α 2325 = Synag. (Σ') α 1322 Cunn.
άνέσπακεν· (Θουκυδίδης inseruit Sud., Θουγενίδης Meineke) άνεύρηκεν, εϊληφεν.
Μένανδρος'Ραπιζομένη· (Men. fr. 324 [Rhapizomene])
anespaken (,e r hat herausgezoge n‘): er hat erfunden / herausgefunden, er hat
genommen. Menander in der Rhapizomene (Men. fr. 324 [Rhapizomene])
Metrum Ungewiß ('-'—
Zitatkontext Unter den Lexikographen wird nur in der Suda der Autorname
eingefügt, und zwar in der Form Θουκυδίδης. Aus mehreren Gründen erscheint
die von Meineke IV 594 vorgeschlagene Verbesserung in Θουγενίδης (vgl.
Adler zu Sud. α 2325: „vereor ut recte“) durchaus plausibel: 1) Ihukydides ver-
wendet das glossierte Verb (άνασπάν) weder in dieser Form (3. Pers. Sg. Perf.)
noch in diesem Sinn: bezeugt sind άνασπάσας (Ihuc. IV 9,1, von einem aufs
Land gezogenen Schiff), άνασπάσαντας (IV 97,3, vom Hochziehen von Wasser
im delischen Apollonheiligtum), άνέσπασαν (VI100, von einer aufgerissenen
Palissade); 2) Ihugenides’ Name wird öfters in der Überlieferung mit dem des
Ihukydides verwechselt (vgl. hier oben, zu fr. 3. 4); 3) diese Verwechslung
ereignet sich für fr. 4 ebenfalls bei Photios/Suda; 4) im Folgenden wird ein wei-
teres Komikerzitat angeführt (Men. fr. 324 [Rhapizomene] πόθεν γάρ, ώ φίλοι
θεοί, / τούτους άνεσπάκασιν ούτοι τούς λόγους;). Auf Menanders Fragment
wird ebenfalls in Hsch. α 4970 = Et. magn. p. 104,43 (άνεσπάκασιν· εύρήκασιν,
είλήφασιν) zurückgegriffen, und zwar mit einer Erklärung, die sich fast exakt
mit der bei den Zitatträgern von Ihugenides/Menander überschneidet.
Interpretation Das Verb άνασπάν ist in der Komödie entweder für den ei-
gentlichen Sinn von ,(zurück)ziehen‘ (Ar. Plut. 691, τήν χεΐρα) oder für den
metaphorischen von ,(heraus)ziehen, evellere belegt (Ran. 902-3 άνασπώντ’
αύτοπρέμνοις / τοϊς λόγοισιν; zu fr. 727, mit den in Phryn. Praep. soph. p.
47,19 = Phot, (b, z) α 1666 überlieferten Ausdrücken άνασπάν βούλευμα
und άνασπάν γνωμίδιον vgl. Kassel-Austin z. St.: „evellendi sensu verbum
άνασπάν usurpatur Ran. 902. propius as nostrum fr. accedit Men. fr. 362 Koe.“,
mit Verweis auf das im Anschluß auf Ihugenides angeführte Menander-Zitat);
eine weitere spezifische Bedeutung ist im bereits erwähnten Ausdruck die
Augenbrauen runzeln enthalten (vgl. Ar. Ach. 1069-70 καί μήν όδί τις τάς όφρΰς
άνεσπακώς / ώσπερ τι δεινόν άγγελών, Alex. fr. 16,1-2 [Apeglaukömenos]·, vgl.
auch Ar. Equ. 631 κάβλεψε νάπυ καί τά μέτωπ’ άνέσπασεν).
 
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