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Orth, Christian; Aristomenes; Metagenes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,2): Aristomenes - Metagenes: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2014

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https://doi.org/10.11588/diglit.47764#0015
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Aristomenes

Auf die drei Stücke, von denen - wie die erhaltenen Fragmente zeigen -
nachweislich Exemplare in die hellenistischen Bibliotheken gelangten
(Boethoi, Goetes, Dionysos asketes), entfallen insgesamt 13 Fragmente (d.h. im
Durchschnitt 4,3 pro Komödie).9 Eine größere Zahl von Stücken dürfte dage-
gen schon früh verlorengegangen sein;10 namentlich bekannt sind Admetos,
Koleophoroi und Hylophoroi, wobei die beiden letztgenannten vielleicht
Überlieferungsvarianten eines einzigen Stücks sind; eine deutlich größere
Gesamtzahl von Komödien lässt sich möglicherweise aus test. *5 erschließen.11
Angesichts der naheliegenden (und mehrfach bezeugten, vgl. fr. 2. 3. 9.
13. 14) Verwechslung mit Aristophanes,12 besteht grundsätzlich eine gewisse
Wahrscheinlichkeit, dass einzelne der ohne Stücktitel überlieferten Fragmente
des Aristophanes tatsächlich Aristomenes gehören.
4. Themen und Motive
Zwei der drei Stücke, von denen Fragmente überliefert sind, tragen Titel im
Plural, die wahrscheinlich auf die Identität des Chores weisen und gut zu der

9 Hier zum Vergleich die Werte einiger anderer im 5. und frühen 4. Jh. tätiger Dichter:
Eupolis: 21,7; Aristophanes (nur fragmentarisch überlieferte Komödien): 17,9;
Kratinos: 11,5; Pherekrates: 9,1; Kailias: 7,7; Platon: 7,3; Archippos: 7,3; Telekleides:
7,2; Hermippos: 6,7; Phrynichos: 6,0; Epilykos: 6,0; Krates: 5,3; Kantharos: 4,5;
Diokles: 4,3; Kephisodoros: 4,0; Demetrios: 4,0; Strattis: 3,9; Sannyrion; 3,7; Al-
kaios: 3,6; Ameipsias: 3,3; Theopompos: 3,3; Apollophanes: 2,7; Philyllios: 2,6;
Chionides: 2,3; Nikochares: 1,9 (aufgrund Unsicherheiten in der Zuweisung ein-
zelner Fragmente sind in vielen Fällen abweichende Zählungen möglich). Die
Werte für Dichter der Zeit nach 380 v. Chr. sind durchgehend geringer (selbst bei
besonders bekannten Dichter wie Alexis, Anaxandrides und Antiphanes ergeben
sich hier Werte von weniger als 2,0 Fragmenten pro Komödie, und anders als in
der Komödie des 5. Jh., wo eine deutliche Bevorzugung von Kratinos, Eupolis
und Aristophanes erkennbar ist, besteht in dieser Hinsicht kaum ein Unterschied
zwischen bekannteren und weniger bekannten Dichtern des 4. Jh.).
10 Ein solcher früher Verlust der meisten Werke ist gerade bei Dichtern der Generation
von Aristomenes nicht ungewöhnlich (für Telekleides beispielsweise sind allein
acht Siege bezeugt, aber nur aus fünf Komödien haben sich Fragmente erhalten;
von Lysippos waren in der Antike nur noch die Bakchai erhalten, und Xenophilos
ist überhaupt nur aus den Siegerlisten bekannt.
11 Nach Dittmers Rekonstruktion entfallen allein etwa 14 Stücke auf die ersten drei
Plätze bei den Agonen.
12 Vgl. Meineke 1212 und PCG II 563; vgl. auch zu test. *8.
 
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