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Orth, Christian; Aristomenes; Metagenes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,2): Aristomenes - Metagenes: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2014

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https://doi.org/10.11588/diglit.47764#0187
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186

Diokles (Διοκλής)
Einleitung
1. Name und Identität
Der Name Diokles ist im klassischen Athen insgesamt sehr häufig; in die Zeit
des Komödiendichters (PAA 332220 = LGPN II Διοκλής Nr. 211 = PA 3985 -
RE Diokles Nr. 46) fallen z.B. auch der Archon des Jahres 409/8 v. Chr. (PAA
332230) und einer der Dreißig (PAA 332232). Identifizierungsversuche erschei-
nen angesichts der großen Zahl gleichnamiger Personen aussichtslos.309
Zu der Angabe in Sud. 6 1155, dass Diokles aus Athen oder Phleius stammte,
vgl. zu test. 1.

2. Chronologie und Karriere
Diokles wird in Sud. 6 1155 (= test. 1) und [Hdn.] Philet. 194 (im Kontext zu
fr. 15) der Alten Komödie zugewiesen (was zusätzlich gestützt wird durch
die Aufnahme des Diokles in POxy. 2659 = test. 2); daraus lässt sich zumin-
dest erschließen, dass er schon vor dem Ende der dramatischen Karriere des
Aristophanes in den frühen 380er Jahren tätig war. Dass er tatsächlich zu den
späteren Dichtern der Archaia gehörte, geht aus der Synchronisierung mit
Sannyrion und Philyllios in Sud. 6 1155 hervor. Die überlieferten Titel passen
gut zu einer solchen zeitlichen Einordnung (vgl. zu „Themen und Motive“).
In den erhaltenen Abschnitten der Siegerliste fehlt Diokles; er kann aber
in der Dionysienliste an einer der nächsten Stellen nach Kephisodoros, in der
Lenäenliste in der Lücke nach Philonikos und einem weiteren nicht iden-
tifizierbaren Dichter gestanden haben.

309 Interessant sind immerhin (1) der auf einem Fluchtäfelchen von 403 v. Chr. zu-
sammen mit drei anderen Personen, darunter einem Theochares (ein durch IG II2
2325C.42 p. 164 Millis/Olson wahrscheinlich auch für einen Komödiendichter der
Zeit bezeugter Name), genannte Diokles (PAA 332235), und (2) der (wahrscheinlich
im frühen 4. Jh.) als Vater eines Diphilos genannte Diokles (die Namen wurden
in athenischen Familien oft über mehrere Generationen wiederholt, und ebenso
scheint der Beruf des Komödiendichters oft vom Vater zum Sohn weitergegeben
worden sein; könnte Diokles also ein Vorfahre des Dichters der Neuen Komödie
Diphilos sein?).
 
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