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Orth, Christian; Aristomenes; Metagenes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,2): Aristomenes - Metagenes: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2014

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https://doi.org/10.11588/diglit.47764#0161
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Demetrios I

insgesamt Nesselrath 1995. Zu weiteren Stücken mit Dionysos im Titel vgl.
zu Aristomenes’ Διόνυσος ασκητής.
Zu den antiken Berichten über Dionysos’ Geburt und Kindheit vgl. A.
Veneri ap. Gasparri 1986, 417 und Gantz 1993, 112-3. 473-7. Dionysos wird
schon von Hom. II. 14,325 als Sohn der Semele genannt, und nach Hom. Hymn.
1,7-8 brachte Zeus selbst Dionysos zur Welt, um ihn vor Hera zu verbergen.
Genauere Einzelheiten zu der ungewöhnlichen Geburt finden sich erst in
späteren Quellen: Pind. 01. 2,25-6 lebt Semele unter den Göttern im Olymp,
nachdem sie durch einen Blitzschlag gestorben ist, und der Tod der Semele
bei der ersten Geburt des Dionysos stand wohl im Mittelpunkt von Aischylos’
Σεμέλη ή Υδροφόροι (vgl. dazu Sommerstein 2008a, 224-7). Allgemein wird
der Tod der Semele und die verfrühte erste Geburt des Dionysos mit der
Eifersucht der Hera erklärt, die in verwandelter Gestalt Semele überredet,
von Zeus zu verlangen, sich ihr in seiner wirklichen Gestalt zu zeigen. Zeus
erscheint ihr in der Gestalt eines Blitzes und tötet sie so, doch wird Dionysos
gerettet und in Zeus’ Schenkel eingenäht und schließlich von Zeus ein zweites
Mal zur Welt gebracht (vgl. z. B. Eur. Bacch. 88-103). Zur Darstellung der
Blitz- und der Schenkelgeburt des Dionysos in der bildenden Kunst vgl. Loeb
1979, 28-59, LIMC Dionysos Nr. 664-8 (und zur Darstellung seiner Kindheit
669-707), Eileithyia Nr. 62-78, Semele Nr. 4-18.264
Inhalt Aus Demetrios’ Dionysou gonai sind keine Fragmente erhalten, und
auch über die beiden gleichnamigen Komödien lässt sich kaum etwas sagen:
Von Anaxandrides’ Dionysou gonai ist ebenfalls nur der Titel überliefert, und
die beiden Fragmente aus Polyzelos’ Dionysou gonai (fr. 6 und 7) geben keinen
weiteren Aufschluss über die Handlung dieses Stücks. Um die Geburt des
Dionysos dürfte es auch in Eubulos’ Semele e Dionysos gegangen sein (vgl.
Hunter 1983, 183-5).
Der Mythos von der Geburt des Dionysos enthält nach Nesselrath 1995, 5
besonders zwei Elemente, die sich für eine komische Bearbeitung besonders
gut eignen:
(1) die Eifersucht Heras aufgrund von Zeus’ Seitensprung mit Semele (zur
Verheimlichung von Dionysos’ Geburt vor Hera vgl. Hom. Hymn. Dion. 6-7
und Ov. Met. 259-315, und zu Heras Eifersucht auch Luc. Dial. deor. 12,5);

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Nr. 7, ein um 330 v. Chr. entstandener Volutenkrater, reflektiert vielleicht ein
Satyrspiel.
 
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