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Σικελία (Sikelia)
(„Sizilien“, nach 404 v. Chr.)
Diskussionen Meineke 1827, 72; Meineke I (1839) 264-5; Kaibel 1901,
2806,3-12; Geißler 1925a, 66; Schmid 1946, 173; Edmonds I (1957) 917-9 mit
919 Anm. a und b; Pagliara 1969; Tsantsanoglou 1984, 115; PCG V (1986) 8;
Storey, FOCI (2011) 436-7.
Titel Athen. 3,108f (fr. 1), Phot, α 3140 (fr. 3) und Ael. NA 12,10 (fr. 4) zi-
tieren das Stück übereinstimmend unter dem Titel Σικελία. Nur in den
Zitaten von fr. 2 schwanken die Quellen: Bei Hesych. ε 2453 wird das Stück
ebenfalls Σικελία genannt, im Et. Gen. AB (wo ebenfalls fr. 2 zitiert wird)
dagegen Σικελικοί („Die Sizilier“). Da aber beide Zitatträger von fr. 2 letzt-
lich wohl auf eine gemeinsame Quelle zurückgehen, kann Σικελικοί mit ei-
niger Wahrscheinlichkeit als einfacher Überlieferungsfehler ausgeschieden
werden.267 Komödien mit dem Titel Σικελικός sind für Philemon (fr. 78-81)
und Diphilos (fr. 72) bezeugt. Zu der Benennung einer Komödie nach einem
Ländernamen vgl. Platons Ελλάς ή Νήσοι.
Die Ereignisse in Sizilien nach der gescheiterten sizilischen Expedition der
Athener von 415-13 v. Chr. bis in die Zeit nach dem Ende des Peloponnesischen
Krieges waren mindestens ebenso dramatisch wie die auf dem griechischen
Festland und in Athen selbst (der folgende Überblick beruht weitgehend auf
Lewis 1994): Nach dem Zeugnis von Arist. Pol. 1304a27 kam es in Syrakus
nach dem Sieg gegen Athen (an dem das syrakusanische Volk großen Anteil
hatte) zu einem Wechsel von einer πολιτεία zu einer δημοκρατία, bei dem
der Politiker Diokles im Mittelpunkt gestanden haben könnte (vgl. z.B. Diod.
13,34-5). Gleichzeitig unterstützt Syrakus die Spartaner im Peloponnesischen
Krieg (so wird 412 v. Chr. der Stratege Hermokrates mit zwanzig syrakusani-
schen Schiffen zur Unterstützung der Spartaner ausgesandt). 409 v. Chr. weitet
sich ein Konflikt zwischen dem zuvor athenfreundlichen elymischen Segesta
und Selinus zu einem größeren Konflikt zwischen Karthago und Syrakus
aus, und die Karthager erobern unter der Leitung von Hannibal Selinus und
Himera. Ab 408 v. Chr. bemüht sich der inzwischen in Abwesenheit in die
Verbannung geschickte Hermokrates um eine Rückkehr nach Syrakus, die
aber scheitert, weil einige Syrakusaner eine Tyrannenherrschaft fürchten;
bei einem weiteren Versuch, seine Rückkehr zu erzwingen, wird er getötet.
267 Zu ähnlichen Varianten in der Überlieferung von Titeln, die teilweise auf abge-
kürzte Schreibweise der Titel zurückgeführt werden kann, vgl. Arnott 1996, 108
(und Arnott 1997, 1-3).
Σικελία (Sikelia)
(„Sizilien“, nach 404 v. Chr.)
Diskussionen Meineke 1827, 72; Meineke I (1839) 264-5; Kaibel 1901,
2806,3-12; Geißler 1925a, 66; Schmid 1946, 173; Edmonds I (1957) 917-9 mit
919 Anm. a und b; Pagliara 1969; Tsantsanoglou 1984, 115; PCG V (1986) 8;
Storey, FOCI (2011) 436-7.
Titel Athen. 3,108f (fr. 1), Phot, α 3140 (fr. 3) und Ael. NA 12,10 (fr. 4) zi-
tieren das Stück übereinstimmend unter dem Titel Σικελία. Nur in den
Zitaten von fr. 2 schwanken die Quellen: Bei Hesych. ε 2453 wird das Stück
ebenfalls Σικελία genannt, im Et. Gen. AB (wo ebenfalls fr. 2 zitiert wird)
dagegen Σικελικοί („Die Sizilier“). Da aber beide Zitatträger von fr. 2 letzt-
lich wohl auf eine gemeinsame Quelle zurückgehen, kann Σικελικοί mit ei-
niger Wahrscheinlichkeit als einfacher Überlieferungsfehler ausgeschieden
werden.267 Komödien mit dem Titel Σικελικός sind für Philemon (fr. 78-81)
und Diphilos (fr. 72) bezeugt. Zu der Benennung einer Komödie nach einem
Ländernamen vgl. Platons Ελλάς ή Νήσοι.
Die Ereignisse in Sizilien nach der gescheiterten sizilischen Expedition der
Athener von 415-13 v. Chr. bis in die Zeit nach dem Ende des Peloponnesischen
Krieges waren mindestens ebenso dramatisch wie die auf dem griechischen
Festland und in Athen selbst (der folgende Überblick beruht weitgehend auf
Lewis 1994): Nach dem Zeugnis von Arist. Pol. 1304a27 kam es in Syrakus
nach dem Sieg gegen Athen (an dem das syrakusanische Volk großen Anteil
hatte) zu einem Wechsel von einer πολιτεία zu einer δημοκρατία, bei dem
der Politiker Diokles im Mittelpunkt gestanden haben könnte (vgl. z.B. Diod.
13,34-5). Gleichzeitig unterstützt Syrakus die Spartaner im Peloponnesischen
Krieg (so wird 412 v. Chr. der Stratege Hermokrates mit zwanzig syrakusani-
schen Schiffen zur Unterstützung der Spartaner ausgesandt). 409 v. Chr. weitet
sich ein Konflikt zwischen dem zuvor athenfreundlichen elymischen Segesta
und Selinus zu einem größeren Konflikt zwischen Karthago und Syrakus
aus, und die Karthager erobern unter der Leitung von Hannibal Selinus und
Himera. Ab 408 v. Chr. bemüht sich der inzwischen in Abwesenheit in die
Verbannung geschickte Hermokrates um eine Rückkehr nach Syrakus, die
aber scheitert, weil einige Syrakusaner eine Tyrannenherrschaft fürchten;
bei einem weiteren Versuch, seine Rückkehr zu erzwingen, wird er getötet.
267 Zu ähnlichen Varianten in der Überlieferung von Titeln, die teilweise auf abge-
kürzte Schreibweise der Titel zurückgeführt werden kann, vgl. Arnott 1996, 108
(und Arnott 1997, 1-3).