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Diokles
βιότου ποτι τέρμα / ψυχή των αγαθών τλήθι χαριζόμενος. Vgl. auch das bei
Athen. 8,336d zitierte Grabepigramm eines Bakchidas (πιέν, φαγέν και πάντα
τα ψυχα δόμεν ...) und Hör. Carm. 4,7,19-20 cuncta manus avidas fugient
heredis, amico / quae dederis animo (mit Fedeli und Ciccarelli 2008, 354-5).
4 ώρα Hier offenbar ungefähr gleichbedeutend mit έν ώρα, was ent-
weder „in der Jugendblüte“ (Plat. Men. 76b, Phaedr. 240d, Resp. 474d) oder „zur
richtigen Zeit“ (Ar. Nub. 1117, Vesp. 242. 689, Pac. 122, Eccl. 395, Xen. Oec. 5,4.
20,16) bedeuten kann. Wenn ein Unterschied besteht zwischen έν ώρα und
einfachem ώρα,370 dann liegt dieser wohl darin, dass ersterer Ausdruck den
Zeitraum betont, innerhalb dessen etwas geschieht, letzterer dagegen einen
einzelnen Zeitpunkt, was besser zu der Bedeutung „zur richtigen Zeit“ passen
würde (und vgl. καιρώ bei Soph. OR 1516 und Eur. Suppl. 509); vgl. KG 1445-6
mit Anm. 6 und 7. Für eine Übersetzung mit „zur rechten Zeit“ spricht auch,
dass ώρα in der Bedeutung „in der Jugend“ nach 3 νέος ών redundant wäre.371
καταλύση „sc. τον ßiov“ Kassel/Austin ad I., die Eur. Suppl. 1004-5 (lyr.)
έμμοχθον καταλύσουσ’ ές Άιδαν / βίοτον αίώνός τε πόνους372 und Xen. Apol.
7 τό έν καιρώ τής ήλικίας καταλϋσαι τον βίον vergleichen.373
Anders im Medium (vielleicht ausgehend von καταλύω „rasten“, LSJ s. v.
II.2) καταλύομαι bei Eur. Med. 145-7 τί δέ μοι ζην έτι κέρδος; / φευ φεϋ·
θανάτω καταλυσαίμαν / βιοτάν στυγεράν προλιποϋσα (wo βιοτάν στυγεράν
von προλιποϋσα abhängt, vgl. Page ad l.).
άγόμφιον Ein Hapax, von γομφίος „Backenzahn“ (zu diesem zuerst bei
Epich. fr. 18,3, dann z. B. bei Ar. Pac. 34, Ran. 572, Plut. 1059 und Phryn. fr. 73,1
belegten Wort vgl. Olson 1998, 73 ad Ar. Pac. 34) mit α privativum gebildet.
Zur Zahnlosigkeit alter Menschen vgl. Ar. Ach. 715 γέρων και νωδός mit
den von Olson 2002, 256 genannten Parallelen Pherecr. fr. 87,3 άνήρ γέρων,
άνόδοντος (vgl. fr. 79), Ar. Vesp. 165 (Xanthias zu Philokleon) άλλ’ ούκ έχεις
όδόντας, Plut. 265-6 πρεσβύτην ... / ... νωδόν und 1057-9, Alex. fr. 172,4-5,
Com. adesp. fr. 751 νωδογέρων.
Das Adjektiv άγόμφιος illustriert besonders die Schwierigkeit beim Kauen
(vielleicht bezieht sich die Klage hier also nicht zuletzt auf die Einschränkungen
370 Im Corpus Hippocraticum werden ώρη und έν ώρη offenbar ohne Bedeutungs-
unterschied verwendet (vgl. z. B. Intern. 23 vol. VII p. 224,3 Littre θέρεος ώρη und
39 vol. VII p. 260,23 Littre θέρεος έν ώρη).
371 Kein Gegenargument ist der Kontrast zu 5 άγόμφιον αιώνα, da dieser Ausdruck
ebenso wirkungsvoll mit 3 νέος ών wie mit 4 ώρα konstrastieren kann.
372 Zitiert schon von Blaydes 1896, 94.
373 Vgl. auch Kassel/Austin ad Men. fr. *871,4.
Diokles
βιότου ποτι τέρμα / ψυχή των αγαθών τλήθι χαριζόμενος. Vgl. auch das bei
Athen. 8,336d zitierte Grabepigramm eines Bakchidas (πιέν, φαγέν και πάντα
τα ψυχα δόμεν ...) und Hör. Carm. 4,7,19-20 cuncta manus avidas fugient
heredis, amico / quae dederis animo (mit Fedeli und Ciccarelli 2008, 354-5).
4 ώρα Hier offenbar ungefähr gleichbedeutend mit έν ώρα, was ent-
weder „in der Jugendblüte“ (Plat. Men. 76b, Phaedr. 240d, Resp. 474d) oder „zur
richtigen Zeit“ (Ar. Nub. 1117, Vesp. 242. 689, Pac. 122, Eccl. 395, Xen. Oec. 5,4.
20,16) bedeuten kann. Wenn ein Unterschied besteht zwischen έν ώρα und
einfachem ώρα,370 dann liegt dieser wohl darin, dass ersterer Ausdruck den
Zeitraum betont, innerhalb dessen etwas geschieht, letzterer dagegen einen
einzelnen Zeitpunkt, was besser zu der Bedeutung „zur richtigen Zeit“ passen
würde (und vgl. καιρώ bei Soph. OR 1516 und Eur. Suppl. 509); vgl. KG 1445-6
mit Anm. 6 und 7. Für eine Übersetzung mit „zur rechten Zeit“ spricht auch,
dass ώρα in der Bedeutung „in der Jugend“ nach 3 νέος ών redundant wäre.371
καταλύση „sc. τον ßiov“ Kassel/Austin ad I., die Eur. Suppl. 1004-5 (lyr.)
έμμοχθον καταλύσουσ’ ές Άιδαν / βίοτον αίώνός τε πόνους372 und Xen. Apol.
7 τό έν καιρώ τής ήλικίας καταλϋσαι τον βίον vergleichen.373
Anders im Medium (vielleicht ausgehend von καταλύω „rasten“, LSJ s. v.
II.2) καταλύομαι bei Eur. Med. 145-7 τί δέ μοι ζην έτι κέρδος; / φευ φεϋ·
θανάτω καταλυσαίμαν / βιοτάν στυγεράν προλιποϋσα (wo βιοτάν στυγεράν
von προλιποϋσα abhängt, vgl. Page ad l.).
άγόμφιον Ein Hapax, von γομφίος „Backenzahn“ (zu diesem zuerst bei
Epich. fr. 18,3, dann z. B. bei Ar. Pac. 34, Ran. 572, Plut. 1059 und Phryn. fr. 73,1
belegten Wort vgl. Olson 1998, 73 ad Ar. Pac. 34) mit α privativum gebildet.
Zur Zahnlosigkeit alter Menschen vgl. Ar. Ach. 715 γέρων και νωδός mit
den von Olson 2002, 256 genannten Parallelen Pherecr. fr. 87,3 άνήρ γέρων,
άνόδοντος (vgl. fr. 79), Ar. Vesp. 165 (Xanthias zu Philokleon) άλλ’ ούκ έχεις
όδόντας, Plut. 265-6 πρεσβύτην ... / ... νωδόν und 1057-9, Alex. fr. 172,4-5,
Com. adesp. fr. 751 νωδογέρων.
Das Adjektiv άγόμφιος illustriert besonders die Schwierigkeit beim Kauen
(vielleicht bezieht sich die Klage hier also nicht zuletzt auf die Einschränkungen
370 Im Corpus Hippocraticum werden ώρη und έν ώρη offenbar ohne Bedeutungs-
unterschied verwendet (vgl. z. B. Intern. 23 vol. VII p. 224,3 Littre θέρεος ώρη und
39 vol. VII p. 260,23 Littre θέρεος έν ώρη).
371 Kein Gegenargument ist der Kontrast zu 5 άγόμφιον αιώνα, da dieser Ausdruck
ebenso wirkungsvoll mit 3 νέος ών wie mit 4 ώρα konstrastieren kann.
372 Zitiert schon von Blaydes 1896, 94.
373 Vgl. auch Kassel/Austin ad Men. fr. *871,4.