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Orth, Christian; Aristomenes; Metagenes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,2): Aristomenes - Metagenes: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2014

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https://doi.org/10.11588/diglit.47764#0261
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260

Epilykos

Phot, (b, z) α 1308
άμφίβληστρον. Έπίλυκος Κωραλίσκω (καρανίσκω codd., corr. Reitzenstein 1907, xxiv)·
πλοϊόν — τρίαιναν, οϋτως δέ και Στράττις (fr. 76).
amphiblestron („Netz“). Epilykos im Köraliskos: „und nachdem — Dreizack“. Und so
auch Strattis (fr. 76).

Metrum anapästische Tetrameter


Diskussionen Demiahczuk 1912, 40; Schmid 1946, 173; PCG V (1986) 171.
Zitatkontext Die Glosse ist nur aus Photios bekannt.409
Metrik Die Aufteilung des Fragments in das Ende und den Anfang von
zwei anapästischen Tetrametern (so schon Reitzenstein 1907, xxiv) ist ohne
naheliegende Alternative.410 Der erhaltene Wortlaut beginnt direkt nach der
Mitteldihärese des ersten und endet direkt vor der Mitteldihärese des zweiten
Verses.411
Interpretation Die Vorbereitungen des Sprechers zum Fischfang können
(je nach dem Tempus und Modus des Verbs, von dem die Partizipialstruktur
abhing412) in der Vergangenheit oder Zukunft liegen, oder überhaupt nur ein
ganz hypothetisches Ereignis sein. In dem Fragment werden mit Wurfnetz
und Dreizack zwei (in der Regel getrennt für verschiedene Fische verwendete)
Fischfanggeräte genannt, die leicht von einer einzelnen Person gehandhabt
werden konnten.
Einen Hinweis auf mögliche Kontexte in der Komödie liefert das Metrum
(anapästische Tetrameter), das sich in den Komödien des Aristophanes z.B. in
der Parodos, im Agon und in der Parabase findet, aber auch sonst in Szenen,
in denen verschiedene Metren kombiniert werden (und es ist grundsätzlich
anzunehmen, dass die Verse bei den fragmentarischen Komödiendichtern noch

409 Bei Hesych. α 3964 und Sud. α 1705 wird άμφίβληστρον - ohne weitere Belege - mit
δίκτυον glossiert.
410 Eine Deutung als ein einziger anapästischer Tetrameter ist unwahrscheinlich, da
in diesem Fall die Mittelzäsur fehlt.
411 Wie elegant sich der Wortlaut des Fragments bei dieser Deutung in das Metrum
fügt, zeigt z. B. auch Ar. Eq. 357-8 (ebenfalls anapästische Tetrameter, mit έμαυτοΰ
am Ende des ersten, κούδείς mit Krasis von καί am Anfang des zweiten Verses).
412 Sicher ist, dass dieses Verb in der 1. Person Singular stand, vgl. λαβών und κατ’
έμαυτόν.
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