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Komödien und Fragmente
Άντεια (Anteia)
(„Anteia“)
Diskussionen Meineke 1827, 56; Meineke I (1839) 250; Bothe (1855) 330;
Breitenbach 1908, 119-27; Geißler 1925a, 75 (vgl. Geißler 1969, 18); Schmid
1946,168 mit Anm. 13-5; PCG V (1986) 278; M.L. Gambato, in: AteneoIII (2001)
1437 Anm. 2 und 1494-5 Anm. 6; Storey, FOCI (2011) 21.
Titel Athen. 13,567c nennt die Anteia des Eunikos oder Philyllios in einer
Liste von Komödien, die nach Hetären benannt sind (zu diesem Zeugnis und
weiteren nach Hetären benannten Stücken vgl. zu Diokles’ Thalatta)·, wenig
später (586e) identifiziert er die Titelfigur der Komödie explizit mit der bei
[Dem.] 59,19 genannten gleichnamigen Hetäre und vermutet auch für Lys.
fr. 208 Carey eine Korrektur des dort genannten Hetärennamens ’Ανθεια zu
Αντεια.464 Bei Poll. 10,100 wird das Stück allein unter dem Namen des Eunikos
zitiert (was aber wahrscheinlich nur mit der knapperen Zitierweise in sol-
chen Fällen bei Pollux zu erklären ist, vgl. in der Einleitung zu Eunikos den
Abschnitt „Überlieferung und Rezeption“). Es erscheint in den Sudaeinträgen
sowohl zu Ainikos (Sud. αι 222) als auch zu Philyllios (φ 457; der Zusatz
εταίρας όνομα ist dort möglicherweise aus Athenaios ergänzt).
Eine Komödie mit demselben Titel ist für Antiphanes und Alexis bezeugt
(nach Athen. 3,127b waren die Unterschiede zwischen beiden Stücken mini-
mal, was die Annahme nahelegt, dass Alexis eine Bearbeitung von Antiphanes’
Stück mit diesem Titel auf die Bühne brachte, vgl. die Diskussion von Arnott
1996, 817-8).465
Anteia ist (1) der Name der Frau des Proitos, die sich in Bellerophontes
verliebt (Hom. II. 6,160-2; bei Euripides dagegen heißt sie Stheneboia; vgl.
mit weiterer Literatur Arnott 1996, 818 Anm. 1); und (2) der Name einer von
[Dem.] 59,19, Anaxandr. fr. 9,2-3 und vielleicht auch (s.o.) Lys. fr. 208 Carey
464 Dieselbe Vermutung auch bei Harp. p. 37,5-6 Dind. = α 141 Keaney, was auf eine
gemeinsame Quelle weist. Zu einem weiteren ähnlichen Fall bei Harpokration und
Athenaios vgl. Orth 2009, 117-8.
465 Arnotts Vermutung einer Verbindung der Hetäre mit der mythischen Figur bei
Antiphanes ist an sich durchaus plausibel, aber das Fehlen von Antiphanes’ Stück
in der knappen Liste bei Athen. 13,567cd (wo viele weitere bekannte Beispiele
fehlen) ist kein zwingendes Argument gegen die einfachere Annahme, dass sich
Antiphanes’ Titel auf eine Hetäre mit dem Namen Anteia bezieht.
Komödien und Fragmente
Άντεια (Anteia)
(„Anteia“)
Diskussionen Meineke 1827, 56; Meineke I (1839) 250; Bothe (1855) 330;
Breitenbach 1908, 119-27; Geißler 1925a, 75 (vgl. Geißler 1969, 18); Schmid
1946,168 mit Anm. 13-5; PCG V (1986) 278; M.L. Gambato, in: AteneoIII (2001)
1437 Anm. 2 und 1494-5 Anm. 6; Storey, FOCI (2011) 21.
Titel Athen. 13,567c nennt die Anteia des Eunikos oder Philyllios in einer
Liste von Komödien, die nach Hetären benannt sind (zu diesem Zeugnis und
weiteren nach Hetären benannten Stücken vgl. zu Diokles’ Thalatta)·, wenig
später (586e) identifiziert er die Titelfigur der Komödie explizit mit der bei
[Dem.] 59,19 genannten gleichnamigen Hetäre und vermutet auch für Lys.
fr. 208 Carey eine Korrektur des dort genannten Hetärennamens ’Ανθεια zu
Αντεια.464 Bei Poll. 10,100 wird das Stück allein unter dem Namen des Eunikos
zitiert (was aber wahrscheinlich nur mit der knapperen Zitierweise in sol-
chen Fällen bei Pollux zu erklären ist, vgl. in der Einleitung zu Eunikos den
Abschnitt „Überlieferung und Rezeption“). Es erscheint in den Sudaeinträgen
sowohl zu Ainikos (Sud. αι 222) als auch zu Philyllios (φ 457; der Zusatz
εταίρας όνομα ist dort möglicherweise aus Athenaios ergänzt).
Eine Komödie mit demselben Titel ist für Antiphanes und Alexis bezeugt
(nach Athen. 3,127b waren die Unterschiede zwischen beiden Stücken mini-
mal, was die Annahme nahelegt, dass Alexis eine Bearbeitung von Antiphanes’
Stück mit diesem Titel auf die Bühne brachte, vgl. die Diskussion von Arnott
1996, 817-8).465
Anteia ist (1) der Name der Frau des Proitos, die sich in Bellerophontes
verliebt (Hom. II. 6,160-2; bei Euripides dagegen heißt sie Stheneboia; vgl.
mit weiterer Literatur Arnott 1996, 818 Anm. 1); und (2) der Name einer von
[Dem.] 59,19, Anaxandr. fr. 9,2-3 und vielleicht auch (s.o.) Lys. fr. 208 Carey
464 Dieselbe Vermutung auch bei Harp. p. 37,5-6 Dind. = α 141 Keaney, was auf eine
gemeinsame Quelle weist. Zu einem weiteren ähnlichen Fall bei Harpokration und
Athenaios vgl. Orth 2009, 117-8.
465 Arnotts Vermutung einer Verbindung der Hetäre mit der mythischen Figur bei
Antiphanes ist an sich durchaus plausibel, aber das Fehlen von Antiphanes’ Stück
in der knappen Liste bei Athen. 13,567cd (wo viele weitere bekannte Beispiele
fehlen) ist kein zwingendes Argument gegen die einfachere Annahme, dass sich
Antiphanes’ Titel auf eine Hetäre mit dem Namen Anteia bezieht.