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Orth, Christian; Aristomenes; Metagenes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,2): Aristomenes - Metagenes: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2014

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https://doi.org/10.11588/diglit.47764#0479
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478

Metagenes

dass also das Fragment mit βολβών, ραφανϊδος begann (vgl. Kassel/Austin
ad L).
Textgestalt Meineke II.2 759 stellt die Überlieferung an zwei Stellen in Frage
(vgl. unten zu 2 λεκίθων und οίνου). Zu der Orthographie κολοκύντης (und
nicht, wie in den Hss. des Erotian, κολοκύνθης) vgl. Phryn. Ecl. 405 κολόκυνθα
μή λέγε, άλλα κολοκύντη διά τού τ ώς οί Αθηναίοι.
Interpretation Eine Liste (oder ein Teil einer Liste) verschiedener Speisen
in anapästischen Tetrametern. Kassel/Austin ad l. vergleichen Pherecr.
fr. 201 (Ende eines anap. tetr.) κυάμους, άφάκην, ζειάς, α’ίρας, άκεάνους und
Ar. fr. 428 (anap. tetr.) άράκους, πυρούς, πτισάνην, χόνδρον, ζειάς, α’ίρας,
σεμίδαλιν; vgl. daneben (im selben Metrum) auch Ar. fr. 430 und 431, Philyll.
fr. 12 πουλυπόδειον, σηπιδάριον, κάραβον, άστακόν, όστρειον, / χήμας,
λεπάδας, σωλήνας, μυς, πίννας, κτένας έκ Μυτιλήνης· / ψα’ίρετ’ άνθρακίδαςψ
τρίγλη, σαργός, κεστρεύς, πέρκη, κορακϊνοι und fr. 26, und daneben (mit
Aufzählung anderer Gegenstände) Ar. Vesp. 659 πρυτανεία, μέταλλ’, άγοράς,
λιμένας, μισθώσεις, δημιόπραθα, 676-7 ϋρχας, οίνον, δάπιδας, τυρόν,
μέλι, σήσαμα, προσκεφάλαια, / φιάλας, χλανίδας, στεφάνους, όρμους,
έκπώματα, πλουθυγίειαν, Ar. Eccl. 606 άρτους, τεμάχη, μάζας, χλαίνας, οίνον,
στεφάνους, έρεβίνθους. Die genannten Listen bestehen wie das Fragment des
Metagenes fast ausschließlich aus Substantiven ohne Attribut; eine weitere
Gemeinsamkeit ist die weitgehende Übereinstimmung der Wortgrenzen mit
den Enden der Versfüße, und der Abschluss der meisten Verse mit einem
vier- oder fünfsilbigen Wort.
Inhaltlich fällt bei Metagenes die bunte Mischung verschiedener, ins-
gesamt eher einfacher,791 Speisen auf (wobei - zumindest im erhaltenen
Ausschnitt - Fleisch und Fisch fehlen); der Eindruck der Buntheit wird noch
verstärkt durch den Wechsel von Formen im Singular und im Plural, während
umgekehrt in beiden Versen das Ende mit einem viersilbigen Wort im Singular,
das eine Obst- oder Gemüsesorte bezeichnet, für eine gewisse Einheitlichkeit
sorgt. Die syntaktische Funktion der Genitive lässt sich nicht mehr erraten;
zu einem anderen ähnlichen Speisenkatalog im Genitiv vgl. Ar. Pac. 999-1002
(eingeleitet mit 999-1000 καί τήν άγοράν ήμϊν άγαθών / έμπλησθήναι <’κ>
Μεγαρών; die einzelnen Speisen folgen als Apposition zu άγαθών) und (mit
einer ganz ähnlichen Mischung verschiedener Lebensmittel im Singular und
Plural) Anaxandr. fr. 42,38-45 (wo die Genitive von 38 όψεις abhängen).

791

Zu weiteren Beispielen für die Aufzählung ganz einfacher, alltäglicher Nahrungs-
mittel in der Komödie vgl. Spyropoulos 1974, 86.
 
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