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Metagenes

Mehrmals werden auch Verkäuferinnen von λέκιθος genannt, die offenbar
für ihre schroffen Umgangsformen bekannt waren (Ar. Lys. 457, Plut. 427).
Grundsätzlich nicht auszuschließen wäre, dass hier stattdessen von Ei-
dottern die Rede ist (ή λέκιθος, vgl. z. B. Hp. Mui. 1,92 vol. VIII p. 222,2 Littre,
2,205 vol. VIII p. 392,17 Littre, etc., Arist. HA 561al6. 562a25, etc.; Phryn.
Praep. soph. p. 86,5, Hesych. λ 570), was den Gebrauch des Plurals besser
erklären würde. Allerdings passt diese (in der Komödie zudem nicht bezeugte)
Bedeutung kaum in eine Liste, die sonst ausschließlich fertige, in der genann-
ten Form essbare Nahrungsmittel enthält. Hinzu kommt, dass mit ζωμός und
πολφοί noch zwei weitere einem flüssigen Brei ähnliche Produkte genannt
werden. Erwägenswert bleibt Meinekes Korrektur des schwer verständlichen
Plurals λεκίθων zu λεκίθου (Meineke II.2 759: „Praeterea malim λεκίθου, quod
plurali numero vix dicitur, quando cibarii genus significat“).
καρύων κάρυον bezeichnet im Attischen verschiedene Arten von Nüs-
sen, besonders die Walnuss (vgl. Athen. 2,52a-b; Dalby 2003, 152. 173. 346,
Diggle 2004, 317). Sie wurden als Snacks gegessen (vgl. Philox. Leuc. 836e,22
PMG, Ephipp. fr. 24,1, Clearch. com. fr. 4,3; Athen. 2,52a-b) und erscheinen
in der Komödie häufiger in Katalogen (Anaxandr. fr. 42,45 in anapästischen
Dimetern und im Genitiv, der dort von 38 όψεις abhängt [zusammen u. a. mit
38 αμύλων, 40 ζωμού, 41 λεκίθου], Antiph. fr. 273,1 [zusammen u. a. mit 2
ραφανϊδας], Ephipp. fr. 13,5 [in anapästischen Dimetern] und fr. 24,1).795 Vgl.
mit weiterer Literatur Pellegrino 1998, 335-6.
ζωμού ζωμός ist eine aus Fleisch (oder Fisch, vgl. Axionic. fr. 8,1-2)
hergestellte Brühe (vgl. Ar. Eq. 1178 έφθόν έκ ζωμού κρέας, Ar. fr. 606 τήν
χύτραν / έν f| τα κρεάδι’ έψετ’ έζωμευμένα, Aesop. Fab. 177 Hausrath), die in
der Komödie immer wieder in kulinarischen Zusammenhängen erwähnt wird,
vgl. z.B. Telecl. fr. 1,8 (in einer Schlaraffenlandschilderung), Ar. Eq. 357. 360.
1174, Nub. 386. 389, Pac. 716 (mit Olson ad l.), fr. 702 (in einem anapästischen
Katalog), Nicoph. fr. 21,3 (mit Pellegrino 2006, 84), Anaxandr. fr. 35,5, 42,13 und
(in einem anapästischen Katalog, vgl. oben zu καρύων) 42,40.796
πολφών Die Bedeutung von πολφοί (vgl. insgesamt Pellegrino 1998,
336-7) war schon unter den antiken Lexikographen umstritten: Nach Poll.
6,61 handelt es sich um Fäden aus einem Teig aus Weizenmehl und Wasser, die

795 Zusammen mit Mandeln werden sie bei Epich. fr. 148 und Philyll. fr. 24, zusammen
mit Eicheln bei Eub. fr. 135 genannt. Vgl. daneben auch Ar. Vesp. 58, Plut. 1056,
fr. 664,2, Philisc. com. fr. 2 (Pherecr. fr. 190,2 ist korrupt).
796 Zu der nicht nur in Sparta verbreiteten schwarze Brühe (ζωμός μέλας, vgl. Pherecr.
fr. 113,3 und 137,4, Nicostr. fr. 16,1, Alex. fr. 145,8) vgl. Arnott 1996, 425-6, Olson/
Sens 1999, 129 adMatr. fr. 1,93-4, Pellegrino 2000, 119, und vgl. zu Epil. fr. 4,4.
 
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