21-24
22
26
28
29
30
32-34
32
33
34
35
36
37
37-38
39
40-41
42
43-44
43
45
Textbearbeitungen: Nr. 70-72
283
Umschrift und Übersetzung der Zeilen 21-24 linden sich, wenngleich mit Abweichungen von dem hier
vorgelegten Text, in J. Scurlock. B. R. Andersen. Diagnoses. 181: 8.86.
Die Ergänzung der ersten Zeilenhälfte findet Bestätigung in der Parallelstelle M. Worthington. JMC 5.14. Z. 240’
(UGU 1).
In der Parallelstelle BAM 168. 55 steht "eäLI (statt äimLI).
In Text A steht gegen E Köchers Autographie in BAM 49 und M. J. Gellers Umschrift in BAM 7. 208. Z. 58
nicht TE/m-AD. sondern wie zu erwarten tta'-ka-sim. Diese Lesung wird durch die Parallelstellen BAM 168.
58 (dort: ta-ka-sim) und BAM 169. 8’ (dort: ta-ka-s}im) bestätigt. In BAM 168. 58 fehlt LAL (= tasaqqal). Die
explizite Anweisung. Drogen abzuwiegen, findet sich auch in Text Nr. 78. 67-68.
tesekker ist in den Parallelstellen BAM 168. 59 und BAM 169. 9’ mit der Zeichenfolge ÜS-er geschrieben.
Statt En-a steht in BAM 168. 59 En-nza und in BAM 169. 9’ E11-ra1-nz[a. In Text Nr. 78. 60 ist die Verbalform
tahassal(GXZ), “du zerstampfst”, durch die Verbalform tataZ/ZmA’(DUB). “du schüttest aus”, ersetzt.
Umschrift und Übersetzung der Zeilen 32-34 finden sich mit Abweichungen von dem hier vorgelegten Text in
J. Scurlock. B. R. Andersen. Diagnoses. 158 unter 7.15.
In der Parallelstelle BAM 579 (K 5834+). Kol. IV. 33 ist das Wort für den Bann (NAM.ERIM) nicht mit einem
Gottesdeterminativ versehen.
Das Suffix -sü zeigt, daß die von J. Scurlock und B. R. Andersen in Diagnoses. 158 vorgeschlagene Lesung DIS
(statt ana) GIG-.s?/ GUR.GUR mit der Übersetzung “if his illness keeps coming back” unzutreffend ist (in diesem
Fall hätte dort DIS murussu etc. stehen müssen). An dieser Stelle dürfte GUR.GUR die Bedeutung “immer
wieder ausspeien” besitzen (siehe dazu AHw 1336a s. v. täru(m) Dtn 4).
Die aus dem Sumerischen entlehnte Krankheitsbezeichnung durugiqqu bedeutet wörtlich “kranker After".
Die mit diesem Leiden verbundenen Symptome haben J. Scurlock und B. R. Andersen in Diagnoses. 150-153
zusammngestellt.
Statt sah-hu steht in dem Paralleltext BAM 579 (K 5834+). Kol. IV. 34 sd-hu. Dies ist. wie die Parallele aus
BAM 49 beweist, gegen CAD S/1419 s. v. sapäku 3 nicht sct-pik zu lesen.
In dem Paralleltext BAM 579 (K 5834+). Kol. IV. 35 finden sich einige graphische Varianten: uha-sd-na
slmGÜR.GÜR ina a-bat-ti tu-daq-qaq.
Statt tul-lab-bak steht in dem Paralleltext BAM 579 (K 5834+). Kol. IV. 37 tu-la-bakxmA statt sum^-ma na-ku-a-ru
steht dort sum4-ma na-ku-a-ri.
Die Ergänzung der ersten Zeilenhälfte richtet sich nach der Parallelstelle BAM 579 (K 5834+). Kol. IV. 37.
Die Parallelstelle BAM 579 (K 5834+). Kol. IV. 38 (ana IGI mulÜZ TÜR dGzz-/u tus-bat ina serfSW)-ti
SEGb-sal) weicht von dem hier präsentierten Haupttext stark ab. Daher bleibt unklar, wie die Textlücke im
Beginn der Z. 38 zu füllen ist.
Die zweite Zeilenhälfte bleibt weitgehend unverständlich, da weder die korrekte Lesung der Zeichenfolge TE HI
noch die des Zeichens KAM (ÜTUL = diqänr. TU7 = ummaru) ermittelt werden konnte. In der Parallelstelle
BAM 579 (K 5834+). Kol. IV. 39 steht: Ü an-nu-tim-ma ana mar-käs-te etc. SUB. Das Wort markastu ist bisher
nur in dem vorliegenden Text bezeugt. Es dürfte eine Art Wickel bezeichnen (AHw 612a: “Umschlag”; CAD M/I
282b: “bandage(?)”). Ein Wickel oder Verband zur Heilung der von einem Bann verursachten Leiden ist auch in
Text Nr. 76-77. 15-16 beschrieben.
Auch diese Passage bleibt schwer verständlich. Hier wurde angenommen (so wie in AHw 5a vorgeschlagen), daß
abattäte der Plural zu abattu ist. Sollten die abattäte (“Steinchen”) etwa Kerne der />zztzzäzzzz(-Pflanze/Früchte)
bezeichnen? Auch wenn derzeit hierfür keine weiteren Argumente vorgebracht werden können, ist dieser Gedanke
doch verlockend, da in CT 14. 16. BM 93084. Vs. 3 das Wort butnänu mit dem Determinativ für Steine versehen
ist.
Sollte sich die hier vorgetragene Ansicht bewähren, daß hier eine Form des Verbs tapäsu(m) vorliegt, müßte
DIDLI an dieser Stelle für (w)edü stehen (siehe dazu AHw 1495a). W. von Soden meinte, daß in Z. 42 eine Form
des seltenen Verbs pdsu vorliege (siehe AHw 846a). das für das sonst gebräuchliche pa’äsu stehe. Die Autoren
des CAD lehnten diese These ab (so CAD P 268b). Dort ist unsere Stelle (mit Berücksichtigung der Variante
aus BAM 579) folgendermaßen gelesen: abatta TE AS AS ut-ta(yar. -tap)-pa-äs (so auch CAD A/I 40 s. v.
abattu). An beiden Stellen wurde auf eine Übersetzung verzichtet. Die Form ta-bi-ü-ni dürfte wohl zu tebüdjri),
“untertauchen”, (so auch AHw 1383a und CAD T 69a) und nicht etwa zu täbu(m), “gut”, zu stellen sein (so
CAD L 93b und auch CAD P 268b).
Vgl. die Parallelstelle BAM 579 (K 5834+). Kol. IV. 42: MU äGu-la u dNIN.MAH ta-zak-kar ta-hi-as-su.
Die genaue Bedeutung des Verbs lapätu(m) S in diesem Kontext bleibt unklar. W. von Soden übersetzte hier “im
Mörser umwälzen?”, in CAD L 93 s. v. lapätu 5d wird die Bedeutung “to sprinkle” angegeben.
Die Parallelstelle BAM 579 (K 5834+). Kol. IV. 43 (mas-qi-tu an-ni-tu SES-ti LU GAL-// saq-lu-tu) ermöglicht
die Ergänzung der Zeile. Die vorliegende Rezeptsammlung zeigt sehr deutlich, daß nicht nur Medikamente,
die getrunken werden sollten, masqltu (wörtlich: “(Heil)trank”) genannt wurden, sondern auch Einläufe
und Flüssigkeiten, mit denen man Wickel. Kompressen o. ä. tränkte. Der Begriff masqitu bezeichnet in der
mesopotamischen Heilkunde also nicht nur einen Trank, sondern flüssige Arzneimittel, die peroral, rektal oder
perkutan in das Körperinnere gelangen sollten.
22
26
28
29
30
32-34
32
33
34
35
36
37
37-38
39
40-41
42
43-44
43
45
Textbearbeitungen: Nr. 70-72
283
Umschrift und Übersetzung der Zeilen 21-24 linden sich, wenngleich mit Abweichungen von dem hier
vorgelegten Text, in J. Scurlock. B. R. Andersen. Diagnoses. 181: 8.86.
Die Ergänzung der ersten Zeilenhälfte findet Bestätigung in der Parallelstelle M. Worthington. JMC 5.14. Z. 240’
(UGU 1).
In der Parallelstelle BAM 168. 55 steht "eäLI (statt äimLI).
In Text A steht gegen E Köchers Autographie in BAM 49 und M. J. Gellers Umschrift in BAM 7. 208. Z. 58
nicht TE/m-AD. sondern wie zu erwarten tta'-ka-sim. Diese Lesung wird durch die Parallelstellen BAM 168.
58 (dort: ta-ka-sim) und BAM 169. 8’ (dort: ta-ka-s}im) bestätigt. In BAM 168. 58 fehlt LAL (= tasaqqal). Die
explizite Anweisung. Drogen abzuwiegen, findet sich auch in Text Nr. 78. 67-68.
tesekker ist in den Parallelstellen BAM 168. 59 und BAM 169. 9’ mit der Zeichenfolge ÜS-er geschrieben.
Statt En-a steht in BAM 168. 59 En-nza und in BAM 169. 9’ E11-ra1-nz[a. In Text Nr. 78. 60 ist die Verbalform
tahassal(GXZ), “du zerstampfst”, durch die Verbalform tataZ/ZmA’(DUB). “du schüttest aus”, ersetzt.
Umschrift und Übersetzung der Zeilen 32-34 finden sich mit Abweichungen von dem hier vorgelegten Text in
J. Scurlock. B. R. Andersen. Diagnoses. 158 unter 7.15.
In der Parallelstelle BAM 579 (K 5834+). Kol. IV. 33 ist das Wort für den Bann (NAM.ERIM) nicht mit einem
Gottesdeterminativ versehen.
Das Suffix -sü zeigt, daß die von J. Scurlock und B. R. Andersen in Diagnoses. 158 vorgeschlagene Lesung DIS
(statt ana) GIG-.s?/ GUR.GUR mit der Übersetzung “if his illness keeps coming back” unzutreffend ist (in diesem
Fall hätte dort DIS murussu etc. stehen müssen). An dieser Stelle dürfte GUR.GUR die Bedeutung “immer
wieder ausspeien” besitzen (siehe dazu AHw 1336a s. v. täru(m) Dtn 4).
Die aus dem Sumerischen entlehnte Krankheitsbezeichnung durugiqqu bedeutet wörtlich “kranker After".
Die mit diesem Leiden verbundenen Symptome haben J. Scurlock und B. R. Andersen in Diagnoses. 150-153
zusammngestellt.
Statt sah-hu steht in dem Paralleltext BAM 579 (K 5834+). Kol. IV. 34 sd-hu. Dies ist. wie die Parallele aus
BAM 49 beweist, gegen CAD S/1419 s. v. sapäku 3 nicht sct-pik zu lesen.
In dem Paralleltext BAM 579 (K 5834+). Kol. IV. 35 finden sich einige graphische Varianten: uha-sd-na
slmGÜR.GÜR ina a-bat-ti tu-daq-qaq.
Statt tul-lab-bak steht in dem Paralleltext BAM 579 (K 5834+). Kol. IV. 37 tu-la-bakxmA statt sum^-ma na-ku-a-ru
steht dort sum4-ma na-ku-a-ri.
Die Ergänzung der ersten Zeilenhälfte richtet sich nach der Parallelstelle BAM 579 (K 5834+). Kol. IV. 37.
Die Parallelstelle BAM 579 (K 5834+). Kol. IV. 38 (ana IGI mulÜZ TÜR dGzz-/u tus-bat ina serfSW)-ti
SEGb-sal) weicht von dem hier präsentierten Haupttext stark ab. Daher bleibt unklar, wie die Textlücke im
Beginn der Z. 38 zu füllen ist.
Die zweite Zeilenhälfte bleibt weitgehend unverständlich, da weder die korrekte Lesung der Zeichenfolge TE HI
noch die des Zeichens KAM (ÜTUL = diqänr. TU7 = ummaru) ermittelt werden konnte. In der Parallelstelle
BAM 579 (K 5834+). Kol. IV. 39 steht: Ü an-nu-tim-ma ana mar-käs-te etc. SUB. Das Wort markastu ist bisher
nur in dem vorliegenden Text bezeugt. Es dürfte eine Art Wickel bezeichnen (AHw 612a: “Umschlag”; CAD M/I
282b: “bandage(?)”). Ein Wickel oder Verband zur Heilung der von einem Bann verursachten Leiden ist auch in
Text Nr. 76-77. 15-16 beschrieben.
Auch diese Passage bleibt schwer verständlich. Hier wurde angenommen (so wie in AHw 5a vorgeschlagen), daß
abattäte der Plural zu abattu ist. Sollten die abattäte (“Steinchen”) etwa Kerne der />zztzzäzzzz(-Pflanze/Früchte)
bezeichnen? Auch wenn derzeit hierfür keine weiteren Argumente vorgebracht werden können, ist dieser Gedanke
doch verlockend, da in CT 14. 16. BM 93084. Vs. 3 das Wort butnänu mit dem Determinativ für Steine versehen
ist.
Sollte sich die hier vorgetragene Ansicht bewähren, daß hier eine Form des Verbs tapäsu(m) vorliegt, müßte
DIDLI an dieser Stelle für (w)edü stehen (siehe dazu AHw 1495a). W. von Soden meinte, daß in Z. 42 eine Form
des seltenen Verbs pdsu vorliege (siehe AHw 846a). das für das sonst gebräuchliche pa’äsu stehe. Die Autoren
des CAD lehnten diese These ab (so CAD P 268b). Dort ist unsere Stelle (mit Berücksichtigung der Variante
aus BAM 579) folgendermaßen gelesen: abatta TE AS AS ut-ta(yar. -tap)-pa-äs (so auch CAD A/I 40 s. v.
abattu). An beiden Stellen wurde auf eine Übersetzung verzichtet. Die Form ta-bi-ü-ni dürfte wohl zu tebüdjri),
“untertauchen”, (so auch AHw 1383a und CAD T 69a) und nicht etwa zu täbu(m), “gut”, zu stellen sein (so
CAD L 93b und auch CAD P 268b).
Vgl. die Parallelstelle BAM 579 (K 5834+). Kol. IV. 42: MU äGu-la u dNIN.MAH ta-zak-kar ta-hi-as-su.
Die genaue Bedeutung des Verbs lapätu(m) S in diesem Kontext bleibt unklar. W. von Soden übersetzte hier “im
Mörser umwälzen?”, in CAD L 93 s. v. lapätu 5d wird die Bedeutung “to sprinkle” angegeben.
Die Parallelstelle BAM 579 (K 5834+). Kol. IV. 43 (mas-qi-tu an-ni-tu SES-ti LU GAL-// saq-lu-tu) ermöglicht
die Ergänzung der Zeile. Die vorliegende Rezeptsammlung zeigt sehr deutlich, daß nicht nur Medikamente,
die getrunken werden sollten, masqltu (wörtlich: “(Heil)trank”) genannt wurden, sondern auch Einläufe
und Flüssigkeiten, mit denen man Wickel. Kompressen o. ä. tränkte. Der Begriff masqitu bezeichnet in der
mesopotamischen Heilkunde also nicht nur einen Trank, sondern flüssige Arzneimittel, die peroral, rektal oder
perkutan in das Körperinnere gelangen sollten.