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Maul, Stefan M.; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 10, Teilband 1): Einleitung, Katalog und Textbearbeitungen — Wiesbaden: Harrassowitz Verlag, 2019

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https://doi.org/10.11588/diglit.57036#0249
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236

Bannlösung (nam-erim-bür-ru-da)

42 Vgl. die Parallelstelle Text Nr. 16-26. 17. Vgl. ferner Text Nr. 54. 15’.
43-44 Vgl. die Parallelstelle in dem Tafelfragment aus Ninive 79-7-8. 71. 12’ (K. van der Toorn. Sin and Sanction. 139
und PI. 3).
44 Es ist fraglich, ob in Textvertreter B am nicht erhaltenen Zeilenende - dem Duplikat folgend - ittija zu ergänzen
ist. Die Raumverhältnisse sprechen dagegen.
45 Vgl. die Parallelstelle Text Nr. 55-62. c+10.
47-53 Die Ritualanweisungen, die in den jüngeren Textvertretem erhalten blieben und das Geschehen schildern,
das in dem Reinigungsritual blt rimki in dem sog. Fünften Haus vollzogen wurde, sind denen aus dem hier
kommentierten Abschnitt sehr ähnlich: "74[(Der König) spracht [die Beschwörung “Schamsch, R]ichter von
Himmel und Erde”. 75[(Du stellst] eine Figur des Fluch-Dämons Ko1 v ‘[auf]. durchbo[hrst ihr Herz mit] einem
Dolch aus Tamariskenholz. 1(Der König) wäscht seinen Mund mit Wasser und Bier. 3 [speit es] darüber; darauf]
begräbst du sie am Mauersockel” (Übersetzung: W. Färber. TUATII/2. 251).
49 Das Figürchen wurde in eine große Schale (burzigalln) gesetzt, bevor man es mit kontaminiertem Wasch- und
Spülwasser übergoß. Bereits in der Auffangschale liegend wurde das Abbild des Banns vor dem Sonnengott
anklagend erhoben und mußte so nicht mehr berührt werden. Im ‘Leitfaden’ zur Durchführung der nam-erim-
bür-ru-da genannten Heilbehandlung ist dieses Ritualgeschehen in den Zeilen 9”-10” geschildert.
50-51 Ein sehr ähnlicher Ritus ist auch in D. Schwemer. Akkadische Rituale aus Hattusa. 89.54 ”-55 "beschrieben. Das
rituelle Töten eines Figürchens durch Erstechen mit einem Dom ist aus Ritualen zur Abwehr von Schadenzauber
bekannt (siehe D. Schwemers Zusammenstellung von Belegstellen in KAL 2. S. 5 Anm. 14).
53 Gegen W. von Soden. AHw 948b s. v. räkii. ist an dieser Stelle gewiß nicht ana muhhi qaqqari zu lesen.

Weitere Beschreibungen von Heilbehandlungen, deren Ziel
die Lösung eines Banns ist (Texte Nr. 48-54)

48-51)

Beschreibung einer Heilbehandlung zur Bannlösung 1

48) K 5022 + Sm 303 + Sm 787 + Sm 833 + Sm 949 Beschreibung einer Heilbehandlung zur Bannlösung 1, Textvertreter A

Fundort: Ninive. Teil Kouyunjik
Beschreibung: Ein aus fünf Fragmenten zusammengesetztes hellbraunes, beidseitig erhaltenes Brochstück mit der unteren
Hälfte einer einkolumnigen Tontafel (Maße: 132 mm x m89 mm x 35 nun). Der untere Tafelrand blieb - so wie der
untere Teil beider Seitenränder - unbeschädigt. Auf der Vs. finden sich 34. auf der Rs. 39 Zeilen, die in einem sehr
ebenmäßigen neuassyrischen Schriftduktus gehalten sind. Vor der Beschriftung wurde die Position des Zeilenbeginns
mit einer feinen vertikalen Linie markiert. In der Mitte des erhaltenen Teils der Tafelvorderseite findet sich ein säuberlich
gestanztes ‘Brennloch’ mit dem Durchmesser von 1.5 mm.
Datierung: neuassyrisch, zweite Hälfte des 7. Jh. v. Chr.
Kopien: J. A. Craig. ABRT 2. 3-5 (nur Sm 787 + Sm 949); C. D. Gray. SRT PI. IV (nur Sm 787 + Sm 949); W. R. Mayer.
OrNS 61. 399 (K 5022+. Rs. 9-10); Photo: CDLIP395840 (K 5022+); Bearbeitung: A. Schollmeyer. HGS. 96-100. Text
Nr. 18 (Sm 787 + Sm 949); zu K 5022+ siehe ferner E. Reiner. JNES 17. 205-206 und W. R. Mayer. UFBG 419-420
zu “Samas 78”.

49) K 2387 + K 6300+ K 8457+ K 8926

Beschreibung einer Heilbehandlung zur Bannlösung 1, Textvertreter B

Fundort: Ninive. Teil Kouyunjik
Beschreibung: Ein beidseitig erhaltenes Bruchstück mit dem unteren Teil einer einkolumnigen Tontafel (Maße: 111 mm x
m73 mm x 29 mm), das aus vier hell-, bzw. mittel- und dunkelbraun gefärbten Fragmenten zusammengesetzt ist. Der
Tafelrand der linken unteren Ecke und Teile der beiden Seitenränder blieben erhalten. Auf der Vs. finden sich 31. auf der
Rs. 28 Zeilen, die in einem sehr ebenmäßigen neuassyrischen Schriftduktus gehalten sind. Es bleibt unklar, ob K 3190
(hier Textvertreter D). so wie von R. Borger (HKL 2. 238 zu: R. Borger. JNES 17. 204-207) und W. R. Mayer (UFBG
419 zu “Samas 78”) erwogen, zu derselben Tafel gehört wie K 2387+.
Datierung: neuassyrisch, zweite Hälfte des 7. Jh. v. Chr.
Kopien: C. D. Gray. SRT PI. XX (K 8457 + K 8926); W. R. Mayer. OrNS 61. 399 (K 2387+. Rs. 3-4); Photo: CDLI P394391
(K 2387+); Bearbeitung: - (zu K 2387+ siehe W. R. Mayer. UFBG 419 zu “Samas 78”).
 
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