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Maul, Stefan M.; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 10, Teilband 1): Einleitung, Katalog und Textbearbeitungen — Wiesbaden: Harrassowitz Verlag, 2019

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https://doi.org/10.11588/diglit.57036#0284
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Textbearbeitungen: Nr. 65

271

das akkadische Wort arratu eingefügt, obgleich hierfür eine sumerische Entsprechung zur Verfügung gestanden
hätte (ä s oder ä s -b a 1). In dem sog. Leitfaden der Beschwörungskunst KAR Nr. 44 und den bekannt gewordenen
Duplikaten ist in Vs. 12 ein bisher nicht nachweisbares Werk der äsipütu genannt, das den Titel ä s -hu 1 - gä 1 - me s
trägt (siehe die Editionen, die M. J. Geller in Fs. Lambert. 242-254 und C. Jean in SAAS 17. 62-82 vorlegten).
Es ist nicht auszuschließen, daß die hier besprochene Tafel diesem Werk zuzurechnen ist.
55-56 Die Zeilen 55-56 enthielten wohl eine kurze, wie eine Notiz rasch niedergeschriebene Handlungsanweisung
(hierzu siehe oben die Einleitung des Kommentars). Dementsprechend dürfte im Anfang der Zeile DÜ.DÜ.BI
oder KID.KID.BI gestanden haben. Wahrscheinlich blieb die Handlungsanweisung unvollständig. Dies jedenfalls
würde den auffälligen Umstand erklären, daß der Schreiber in der letzten Zeile der Tafel auf den sonst üblichen
Randausgleich verzichtet hat.

Tafelbruchstücke mit Therapiebeschreibungen unsicherer Zuordnung (Texte Nr. 65-69)

65) VAT 9848 (Kopie: S. 510)

Tafelbruchstück unsicherer Zuordnung 1

Fundstelle in Assur: - ; Fundnummer: - ; Archivzugehörigkeit: -
Beschreibung: Rotbraunes, nur einseitig erhaltenes Bruchstück einer einkolumnigen Tontafel mit der rechten unteren Tafelecke
(Maße: 77 mm x 54 mm x 14 mm). Die Oberfläche der Vs. ist vollständig zerstört. Auf der Tafelrückseite haben sich die
Enden der ersten 9 Zeilen erhalten, die einen Schriftduktus aufweisen, der in das 7. Jh. v. Chr. zu datieren ist.
Datierung: neuassyrisch. 7. Jh. v. Chr.
Ältere Kopie: - ; Bearbeitung: -

Transliteration:

(abgebrochen)

1’
(Rs.)
1
] x lip-pa-tir är-ni
2’
2
anap]av-tar SU lis-kun
3’
3
] x Üf1 hi pi-du-ü-ia
4’
4
(Spuren) \/\iq'-bi-ku
5’
5
] KU? UN x x [ -n]i ia-si
6’
6
] x x x [ ] x-ka
7'
7
] x [ ] x-ti
8’
8
] x-ia
9’
9
]x

Übersetzung:

1 ’ ].... meine Schuldenlast sei gelöst!
2’ ]. Möge er/sie es doch dämm bemühen, meine Schuldverpflichtung zu lösen!
3 ’ ] (diene) mir zur Verschonung!
4’ ] möge er/sie dir sagen!
5’ möge er/sie] mir !
6 ’-9 ’ Aufgrund des fragmentarischen Zustandes des Textes wird liier von der Vorlage einer Übersetzung abgesehen.

Kommentar:
Die in diesem Tafelbruchstück nur fragmentarisch erhaltene Passage enthält Wendungen, die aus dem Corpus
der dicenda der Bannlösungsverfahren wohlbekannt sind. Aus diesem Grund wurde VAT 9848 in die vorliegende
Edition aufgenommen.
2’ Vgl. die Parallelstelle aus einem an die Göttin Zarpämtu gerichteten szgzLGebet: a-na pa-tar e-il-ti-MU EGIR
dUTU be-li-ia al-lak (W. R. Mayer. UFBG 517. Z. 10’).
 
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