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20’ Dreimal rezitierst du dies. Wo immer du rezitierst, libi[erst du. (...) Einen Ziegelofen, einen adügw-Brauerofen],
21’ einen Backofen, einen Röst[of]en, ein Ko[hlenbecken, einen Schmelzofen und einen Tiegel]

22’ rei[hst du] vor Samas auf. [Du füllst (sie) mit zugeschnittenem Rohrstücken].

Ende Vs. II

Rs. III

1 [Zwei Bilder aus Ta]mariskenholz, zwei Bilder aus [Zedernholz, zwei Bilder aus Rohr, zwei Bilder aus Holz, zwei
Bilder aus Zinn],

2 [zwei Bilder aus Kupf]er: im Kohlenbecken, das (noch) nicht an[gezündet ist. Sieben Bilder aus Lehm, sieben Bilder
aus Lehm von der Lehmgrube],

3 die mit Bitu[men] vermischt sind, sieben Bilder aus Gi[ps reihst am Ziegelofen auf].

4 [Sieben Bi]lder aus Teig [reihst du] am Back[ofen auf].

5 [Sechs Bild]er aus M[aische\, sechs Bilder aus [Bier]brot: [am adwgw-Brauerofen.... Bilder aus Trester: am Tiegel],

6 ... [Bi]lder aus Talg, der mit Kresse gemifscht ist: am Röstofen],

7 [sieben Bilder aus] T[alg, sieben Bilder] aus Wachs, s[ieben Bilder aus Bitumen: am Schmelzofen].

8 Du beträufelst sie [mit heiße]m [Bitumen]. [(...)]

9-10 zu fragmentarisch für eine Übersetzung
Rs. III bricht ab

Rs.IV

1 [Während] du verbrennst, rezitierst du (dies) dreimal; dann

2 beräucherst du ihn [mit kiikiiru-PÜ'änze].

3 [Beschwörung: „Die Zaub]erin ist eine qumqummatu, die Hexe ist eine narsindatu!

4 Du, [die] den Lehm für mein (Bild) aus dem Lluß heraus nahm,

5 [war]um willst du mein Leben zu den Gottheiten der Unterwelt bringen?

6 [Ich] halte Seifenkraut empor, um deine Hexereien zu lösen,

7 „Heilt-tausend“-Pflanze, die unempfänglich ist für deine [H]exereien,

8 [das „Lö]se[holz]‘‘ der nadltu-Priesterinnen, den Zapfen der qadistu-Priesterinnen!

9 Möge der Berg die [Za]ubereien umwenden, auf deine H[e]xereien möge das Seifenkraut fallen,

10 und die „Heilt-tausend“-Pflanze möge deine Wange schlagen. Das „Löseholz“ möge de[ine] Worte lösen!

11 Das bronzene Wurfholz möge den Befehl für den Knoten lösen, den du in deinem Herzen geplant hast,

12 auf den Befehl des Ea (und) des Samas, des Herrn der Göt[t]er.“ Beschwörungsfo[rmel].

13 „Heilt-tausend“-Pflanze, das „Löseholz“, den Zapfen (und) das Seifenkraut bin[dest] du in ein Leintuch ein.

14 Ein bronzenes Wurfholz: du rezitierst die Beschwörung dreimal (darüber). Dann legst du es um seinen Hals.

15 Diese Bilder n[immst\ du für einen Totenschädel.

16 Mit Teig aus sigusu-Mehl v[erschließt] du ihre Öffnung.

17-19 zu fragmentarisch für eine Übersetzung

Rs. IV bricht ab

Bemerkungen:

I 2’f.: Lesung und Übersetzungsvorschlag bleiben ausgesprochen unsicher; insbesondere die 2. Sg. tasakkan in Vs. 12’ überrascht

im Kontext des Beschwörungstextes. Auch ob KES als Verbalform oder besser als Substantiv aufgefaßt werden sollte, läßt
sich ohne Duplikat nicht klären.

4’: Wörtlich: „Wenn die Nacht beim Eintreffen ist“. Eine Parallele zu dieser ungewöhnlichen Lormulierung fehlt, doch kann
ich den Zeichenspuren keine bessere Alternativdeutung abgewinnen. Vergleichen kann man immerhin die gut bezeugte
Phrase v sattu ina kasädi „als das x. Jahr kam“, wobei hier darauf hinzuweisen ist, daß auch müsu in diesem Sinne mit
kasädu verwendet wird (müsu ikassadam-ma „bei Einbruch der Nacht“, zu den Belegen s. CAD K 275a). Eine Präposition
mit abhängigem Genitiv als Prädikat eines Nominalsatzes ist im Grunde natürlich nicht ungewöhnlich (GAG 3 § 126i).

5’: Die Lesung la a-l[a-k]a bleibt zweifelhaft. Die Übersetzung basiert auf der Annahme eines adverbialen Ausdrucks lä +
Akkusativ, der mit Phrasen wie lä naparkä „unaufhörlich“, lä mma „ohne Zahl“ zu vergleichen wäre.

16’: Obwohl nur geringfügige Spuren erhalten sind, kann an der Lesung kaum Zweifel bestehen. Zum Ausdruck vgl. hier zu
VAT 14161 Vs. 3 // (Nr. 28), vgl. weiterhin BAM 231 Vs. I 15.

19’: Die Ergänzung folgt dem Duplikat.

21 ’: Die Ergänzung folgt dem Duplikat.

II 4’: Die Lesung von za-bab als za-bab bleibt unsicher; vgl. K 888 Rs. 27 (siehe hier zu Nr. 27).

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