Vorwort des Verfassers
Die vorliegende Edition von Abwehrzauberritualen umfaßt einen
Großteil der einschlägigen Texte, die bei den älteren deutschen
Ausgrabungen in Assur gefunden wurden und sich heute im
Vorderasiatischen Museum zu Berlin befinden. Die Bearbeitung
dieser Textgruppe wurde mir im Rahmen des Assur-Projektes der
Deutschen Orient-Gesellschaft und näherhin des von Prof. Stefan
M. Maul initiierten und geleiteten Heidelberger Projektes zu den
literarischen Texten aus Assur übertragen. Die Textauswahl
basiert wesentlich auf Stefan Mauls Katalogisierung der literari-
schen Texte aus Assur. Neben bislang unpubliziertem Material
wurde auch eine Reihe von Texten eingeschlossen, die schon
zuvor E. Ebeling oder F. Köcher in KAR, LKA oder BAM vor-
gelegt haben. Wo dies nützlich erschien, habe ich Neukopien der
jeweiligen Texte angefertigt, andemfalls nur einzelne Kollations-
ergebnisse dokumentiert. Ausgeschlossen wurden in diesem
Band weitestgehend die einschlägigen Assur-Texte, die in den
Sammlungen der Archäologischen Museen zu Istanbul aufbe-
wahrt werden, sowie die bereits in Kopie publizierten Maqlü-
Handschriften, die sinnvollerweise im Rahmen einer Neuedition
von Maqlü erneut in der ein oder anderen Form vorgelegt werden
sollten. Typisch für das „Corpus“ der Beschwörungen und
Rituale gegen Schadenzauber sind zahlreiche Überschneidungen
mit anderen, zum Teil verwandten Textgruppen der babylonisch-
assyrischen Heilkunde (medizinische Texte, Gebete, Beschwö-
rungsrituale etc.). Manche Fragmente, die man in den vorliegenden
Band hätte einschließen können, werden deshalb von anderen
Mitarbeitem des Heidelberger Assur-Projektes in einem der
Folgebände vorgelegt werden.
Anders als Urkunden oder Briefe können Handschriften
literarischer Texte, wenn sie nicht perfekt erhalten sind, sinnvoll
nur unter Berücksichtigung aller bekannten Duplikattexte bear-
beitet werden. Gleichwohl erschien es wünschenswert, die
Rezeption der hier veröffentlichten Tafeln und Fragmente durch
die Beigabe von Umschriften und Übersetzungen zu erleichtem,
wie sich das bei der Publikation der literarischen Texte aus Umk
durch H. Hunger und vor allem E. von Weiher (SpTU 1-5) so
glänzend bewährt hat. So werden in vorliegendem Band zu jedem
Text einleitend die jeweiligen mir bekannten Duplikate aufge-
führt. Soweit die Kenntnis der Duplikate eine Vervollständigung
des bearbeiteten Assur-Manuskriptes erlaubt - und dies ist oft der
Fall -, wurde dieses in Umschrift und Übersetzung entsprechend
ergänzt. Soweit dies notwendig erschien, habe ich die
Ergänzungen im Abschnitt „Bemerkungen“ erläutert und durch
Zitate belegt. Alle unpublizierten (und ein Teil der publizierten)
Duplikattexte, die sich in den Sammlungen des British Museum
befinden, wurden, soweit sich im Text keine anderen Angaben
finden, von mir kopiert; eine Publikation dieser Kopien wird
andernorts erfolgen (s.u.).
Ermöglicht wurde die vorliegende Edition durch die vorgän-
gige Katalogisierung der Assur-Texte durch Prof. Stefan Maul,
die das einschlägige Textmaterial entscheidend vermehrte und
eine gesonderte Publikation zu diesem Genre der heilkundlichen
Texte sinnvoll erscheinen ließ. Ich schulde Stefan Maul jedoch
nicht allein für die vertrauensvolle Übergabe dieser Textgmppe
zur Bearbeitung Dank, habe ich doch nicht nur im Rahmen meiner
Mitarbeit am Heidelberger Projekt vielfach seinen Rat und seine
Hilfe bei der Entziffemng und Deutung der Abwehrzauberrituale
in Anspruch nehmen dürfen. Nicht zuletzt hat er vorliegende
Edition mehr als einmal kritisch durchgesehen, mich vor man-
chem Fehler bewahrt und Hinweise auf Duplikat- oder Parallel-
texte gegeben.
Mein Dank gilt auch den Kollegen am Heidelberger Projekt,
insbesondere Dr. Rita Strauß, mit der ich mehrfach Fragmente
aus den uns zur Veröffentlichung übertragenen Textgruppen dis-
kutieren konnte. Einblick in ihre noch unveröffentlichte Heidel-
berger Dissertation gewährte mir Dr. Anais Schuster-Brandis;
auch dafür sei gedankt.
Der Deutschen Orient-Gesellschaft und dem Leiter des
Assur-Projektes der DOG, Prof. Johannes Renger, danke ich für
die Erlaubnis, an der Aufarbeitung der Berliner Assur-Texte mit-
arbeiten zu dürfen.
Für die Genehmigung, in ihren Sammlungen arbeiten und
einschlägige Materialien publizieren oder zitieren zu dürfen,
danke ich Frau Direktor Prof. Beate Salje, Vorderasiatisches
Museum, den Tmstees des British Museum, London, und dem
Direktorium des Anadolu Medeniyetleri Müzesi, Ankara. Für die
Unterstützung bei der Arbeit vor Ort danke ich Dr. Joachim
Marzahn, Dr. Irving Finkel und Christopher Walker sowie Dr.
Rukye Akdogan. Prof. Erle Leichty stellte das Foto eines unpu-
blizierten Fragments aus den Sammlungen des University
Museum in Philadelphia zur Verfügung; auch dafür sei gedankt.
Prof. Tzvi Abusch, Brandeis University, begann bereits in
den 1970er Jahren mit der Vorbereitung eines umfassenden
Corpus der Beschwörungsrituale und Heilmittelrezepte zur
Therapie von Behexung. Aus der jahrelangen Beschäftigung mit
der Textgruppe sind zahlreiche Publikationen hervorgegangen,
unveröffentlicht blieb aber ein umfassender Katalog der ein-
schlägigen Texte, der nicht nur einzelne Tafeln und Fragmente,
XI
Die vorliegende Edition von Abwehrzauberritualen umfaßt einen
Großteil der einschlägigen Texte, die bei den älteren deutschen
Ausgrabungen in Assur gefunden wurden und sich heute im
Vorderasiatischen Museum zu Berlin befinden. Die Bearbeitung
dieser Textgruppe wurde mir im Rahmen des Assur-Projektes der
Deutschen Orient-Gesellschaft und näherhin des von Prof. Stefan
M. Maul initiierten und geleiteten Heidelberger Projektes zu den
literarischen Texten aus Assur übertragen. Die Textauswahl
basiert wesentlich auf Stefan Mauls Katalogisierung der literari-
schen Texte aus Assur. Neben bislang unpubliziertem Material
wurde auch eine Reihe von Texten eingeschlossen, die schon
zuvor E. Ebeling oder F. Köcher in KAR, LKA oder BAM vor-
gelegt haben. Wo dies nützlich erschien, habe ich Neukopien der
jeweiligen Texte angefertigt, andemfalls nur einzelne Kollations-
ergebnisse dokumentiert. Ausgeschlossen wurden in diesem
Band weitestgehend die einschlägigen Assur-Texte, die in den
Sammlungen der Archäologischen Museen zu Istanbul aufbe-
wahrt werden, sowie die bereits in Kopie publizierten Maqlü-
Handschriften, die sinnvollerweise im Rahmen einer Neuedition
von Maqlü erneut in der ein oder anderen Form vorgelegt werden
sollten. Typisch für das „Corpus“ der Beschwörungen und
Rituale gegen Schadenzauber sind zahlreiche Überschneidungen
mit anderen, zum Teil verwandten Textgruppen der babylonisch-
assyrischen Heilkunde (medizinische Texte, Gebete, Beschwö-
rungsrituale etc.). Manche Fragmente, die man in den vorliegenden
Band hätte einschließen können, werden deshalb von anderen
Mitarbeitem des Heidelberger Assur-Projektes in einem der
Folgebände vorgelegt werden.
Anders als Urkunden oder Briefe können Handschriften
literarischer Texte, wenn sie nicht perfekt erhalten sind, sinnvoll
nur unter Berücksichtigung aller bekannten Duplikattexte bear-
beitet werden. Gleichwohl erschien es wünschenswert, die
Rezeption der hier veröffentlichten Tafeln und Fragmente durch
die Beigabe von Umschriften und Übersetzungen zu erleichtem,
wie sich das bei der Publikation der literarischen Texte aus Umk
durch H. Hunger und vor allem E. von Weiher (SpTU 1-5) so
glänzend bewährt hat. So werden in vorliegendem Band zu jedem
Text einleitend die jeweiligen mir bekannten Duplikate aufge-
führt. Soweit die Kenntnis der Duplikate eine Vervollständigung
des bearbeiteten Assur-Manuskriptes erlaubt - und dies ist oft der
Fall -, wurde dieses in Umschrift und Übersetzung entsprechend
ergänzt. Soweit dies notwendig erschien, habe ich die
Ergänzungen im Abschnitt „Bemerkungen“ erläutert und durch
Zitate belegt. Alle unpublizierten (und ein Teil der publizierten)
Duplikattexte, die sich in den Sammlungen des British Museum
befinden, wurden, soweit sich im Text keine anderen Angaben
finden, von mir kopiert; eine Publikation dieser Kopien wird
andernorts erfolgen (s.u.).
Ermöglicht wurde die vorliegende Edition durch die vorgän-
gige Katalogisierung der Assur-Texte durch Prof. Stefan Maul,
die das einschlägige Textmaterial entscheidend vermehrte und
eine gesonderte Publikation zu diesem Genre der heilkundlichen
Texte sinnvoll erscheinen ließ. Ich schulde Stefan Maul jedoch
nicht allein für die vertrauensvolle Übergabe dieser Textgmppe
zur Bearbeitung Dank, habe ich doch nicht nur im Rahmen meiner
Mitarbeit am Heidelberger Projekt vielfach seinen Rat und seine
Hilfe bei der Entziffemng und Deutung der Abwehrzauberrituale
in Anspruch nehmen dürfen. Nicht zuletzt hat er vorliegende
Edition mehr als einmal kritisch durchgesehen, mich vor man-
chem Fehler bewahrt und Hinweise auf Duplikat- oder Parallel-
texte gegeben.
Mein Dank gilt auch den Kollegen am Heidelberger Projekt,
insbesondere Dr. Rita Strauß, mit der ich mehrfach Fragmente
aus den uns zur Veröffentlichung übertragenen Textgruppen dis-
kutieren konnte. Einblick in ihre noch unveröffentlichte Heidel-
berger Dissertation gewährte mir Dr. Anais Schuster-Brandis;
auch dafür sei gedankt.
Der Deutschen Orient-Gesellschaft und dem Leiter des
Assur-Projektes der DOG, Prof. Johannes Renger, danke ich für
die Erlaubnis, an der Aufarbeitung der Berliner Assur-Texte mit-
arbeiten zu dürfen.
Für die Genehmigung, in ihren Sammlungen arbeiten und
einschlägige Materialien publizieren oder zitieren zu dürfen,
danke ich Frau Direktor Prof. Beate Salje, Vorderasiatisches
Museum, den Tmstees des British Museum, London, und dem
Direktorium des Anadolu Medeniyetleri Müzesi, Ankara. Für die
Unterstützung bei der Arbeit vor Ort danke ich Dr. Joachim
Marzahn, Dr. Irving Finkel und Christopher Walker sowie Dr.
Rukye Akdogan. Prof. Erle Leichty stellte das Foto eines unpu-
blizierten Fragments aus den Sammlungen des University
Museum in Philadelphia zur Verfügung; auch dafür sei gedankt.
Prof. Tzvi Abusch, Brandeis University, begann bereits in
den 1970er Jahren mit der Vorbereitung eines umfassenden
Corpus der Beschwörungsrituale und Heilmittelrezepte zur
Therapie von Behexung. Aus der jahrelangen Beschäftigung mit
der Textgruppe sind zahlreiche Publikationen hervorgegangen,
unveröffentlicht blieb aber ein umfassender Katalog der ein-
schlägigen Texte, der nicht nur einzelne Tafeln und Fragmente,
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