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Historische und historisch-literarische Keilschrifttexte aus Assur

21 '-22'ich, (der) sich der Herrschaft über das gesamte Gebiet des Landes Katmuhu bemächtigt [und es zum Territorium seines Landes

gemacht hatte] und vier Mal in die [Nairi]-Länder [gezogen war.], 23 _26'...te die Nairi-Länder fürwahr [.], unterwarf sie meinen

Füßen (...)], nahm Geiseln [von ihnen], empfing (von ihnen) ins [Joch] gespannte Pferde [.und erlegte ihnen] Tribut und Abgaben

[auf],

27'-28'[/c/7]5 (cler} Samas-mudammiq, [dem König] von Kardunias, vom Berg Jalman bis zum [Turan-Fluß] Niederlagen [zufügte, habe
(das Gebiet) von Lahrru] bis [Ugär-Sallu] zum Tenitorium [Assyriens] gemacht. 28 _29'[Das gesamte Gebiet] des Landes von Der [habe

ich erobert und] Anapha und Lubdu, Festungen [des Landes Kardunias], wieder [dem Tenitorium Assyriens] einverleibt [(.)].

3°’ln [.] Kardunias [.] 31'...[.] 32'...[.] 33'...[.] 34'...[.].

35'...[.] 36in ...[.] 37'...[.] 38'von [.].

39 Dem Land Suhu bis [.] 40 [fiigte ich] Niederlagen [zu.]. 41[//tre] Habe [.].

42 [/c /? begab mich (fiirwahr)] in das [(weitausgedehnte)] Land Hanigalbat [.] 43 von der Stadt [... bis zur Stadt.] 44und sieben

[Mal.] 45 _46'die frechen [.] des weitausgedehnten [Landes Hanigalbat.Wagen], 47'[ins Joch] gespannt, [.].

48Nür-Adad, [der Temanäer,.] ^zahlreich ...[.] 50'zn ...[.]. 51'[Ich erlegte dem Land Hanigalbat] die Autorität [und Macht

meines Herrn Assur auf].

52'[..j... t.]

Rest weggebrochen

Bemerkungen:

Der Text weist - besonders am Anfang - zahlreiche Übereinstimmungen mit dem Annalentext RIMA 2, 99.2 auf und läßt sich
teilweise nach diesem ergänzen. Ebenso wie 99.2 ist er offenbar erst gegen Ende der Regierungszeit Adad-närärls entstanden. Im
Unterschied zu RIMA 99.2 (und auch zu dem frühen Annalentext RIMA 99.1) ist keiner der beschriebenen Feldzüge datiert; der Text
scheint eine vielleicht geographisch, jedenfalls nicht chronologisch geordnete Übersicht über die kriegerischen Aktivitäten des Königs
zu bieten. Ebenso wie 99.2 wirkt er literarisch ambitioniert, aber wenig durchstrukturiert; Subjunktivformen der 3. Ps. Sg. wechseln
mit Indikativformen der 1. Ps. Sg.

Sowohl in VAT 9630 (A) als auch in BM 121044 (B) ist die erste Zeile nach einem Strich gegenüber den übrigen Zeilen des
entsprechenden Abschnitts stets ein wenig nach links ausgemckt.

l’: Ergänzt nach RIMA 2, 99.2., Z. 15; entgegen der Umschrift in RIMA fehlt am Zeilenbeginn nichts. Wie von Grayson
vorgeschlagen,könnte der weggebrochene Anfangspassus des Textes 99.2., Z. 1-14 entsprochen haben, wobei Abweichungen
nicht ausgeschlossen sind.

2’-17’: Weitgehend parallel mit RIMA 99.2., Z. 16-25 und nach diesem Abschnitt ergänzt; kleinere Abweichungen kommen jedoch
vor.

2’: aiiäbisu bei Grayson Dmckfehler.

6’: Grayson ergänzt kima büri und übersetzt „like a young bull", während er im Paralleltext RIMA 2,99.2, Z. 19 die Lesung [ki]-
ma su-bu-ri ansetzt, ohne eine Deutung zu wagen (die durch die Umschrift nahegelegte Übersetzung „wie ein After" wird aus
offensichtlichen Gmnden nicht in Erwägung gezogen). Die Stelle ist nur in VAT 8288 (RIMA 99.2,Ex. 1) erhalten. Dem Foto
S 5657-58 zufolge ist dort am ehesten, wenn auch nicht mit absoluter Gewißheit, [ki]-ma su-kur-ri zu lesen („wie ein Speer"),
was inhaltlich gut passen würde, nicht zuletzt wegen des nachfolgenden Vergleichs mit dem Schwert. Eine Lesung [ki]-ma
bu-ri kann ausgeschlossen werden.

9’: Grayson liest ohne Fragezeichen: sdipa-a-ri und übersetzt „[like hair] of the skin". Dieselbe Lesung bietet er in RIMA 2,99.2,
Z. 20. In beiden Fällen ist die Lesung unzutreffend. Der vorliegende Text bietet eindeutig za-ia-ri, in VAT 11318 (99.2, Ex.

3) ist (nach dem Foto M 6173) [.-t]i za-ia-r[i] zu lesen, und in VAT 8288 (99.2, Ex. 1) GIM bi ?? x x x-te ? za'- ria'^-ri (nach

Grabungsfoto, schwer lesbar).

12’: Die Lesung "gi^TUKULMES-sn-nn, die auch Grayson hier ansetzt, ist den Zeichenspuren nach vermutlich konekt, obwohl
man mit Seidmann, MAOG 9/3, 14, Anm. 2 und CAD S, 59a auch an rSUHUS nMES-sdi-nu „ihre Fundamente" denken
könnte. Graysons Lesung ki-i[s(‘T)-kite ist eindeutig unzutreffend; 99.2, Z. 22 bietet hier vk'd-ti-ki-te-e.

13’f.: Man beachte den eigenartigen „Zeilensprung" in VAT 9630. Sollte der Schreiber seine Vorlage mißverstanden und geglaubt
haben, das i kennzeichne nicht den langen Auslaut von supälü, sondern stehe für ein ina, das mit siddi eine Sandhi-Verbindung
bildet? Der Text scheint auch sonst nicht fehlerlos zu sein (siehe die Anmerkung zu Z. 20’).

14’: Daß nach KUR Hab-hi nicht, wie von Grayson angenommen, das Zeichen KUR steht, sondern s[ä], ist epigraphisch sicher.
Damit weicht der Text von der Parallelstelle RIMA 99.2, Z. 24 ab, wo sich die Sequenz KUR Hab-hi KUR Za-mu-a findet.
Die Ergänzung s[ä bitäni ergibt sich zwanglos aus einem Vergleich mit der sehr ähnlichen Assurnasirpal IL-Stelle RIMA 2,
101.67, Z. 4f„ wo von der Eroberung von KUR Lul-lu-mi-i KUR rHald-hi sä be-ta-ni KUR Za-mu-a die Rede ist; zu beiden
Passagen siehe A. Fuchs, in: J. Marzahn - H. Neumann (Hrsg.), Fs. J. Oelsner, 74. Mät Habhi sa bitäni wird auch in RIMA
2,99.2, Z. 30 erwähnt.
 
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