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Historische und historisch-literarische Keilschrifttexte aus Assur

7 [sumkunu zerakunu pere'kunu (?) na-an-nab]- rku'-nu ina nap-har K[UR.KUR luhalliqu]

8 [ in]a? E-ä-ki- rif [ ]

oberer Rand, abgerieben, keine Zeichenspuren erkennbar, Raum für zwei Zeilen

Übersetzung:

Vs 1 [(Dies ist) der ade-Vertrag, den] Sanherib, der König von Assyrien, [euer Herr], 2[mit] euch abgeschlossen hat: (Wenn) [ihr] ein
<un>gutes Wort [hört], 3[dann sollt ihr] hingehen und Sanherib,dem König von Assyrien, [eurem Herrn]ß[Bericht erstatten]. Ihr sollt
dem König, eurem Herrn,euer ganzes Herz schenken. [(...) Asarhaddon], 5[den Königssohn desBit-redüte,und] die übrigen [jiingeren]
Söhne des Königs, [welche] 6[Sanherib, der König von Assyrien], euch präsentiert hat, sollt ihr beschützen. 7[(Andernfalls) mögen
euch Assur, Mullissu, Sema], Sin, Ningal, Samas, Aja, [Anu], 8[Antu, Enlil, Adad], Sala, Kippat-mäti, [die Istar des Himmels], 9[die
Istar von Ninive], die Istar von [Arbail], 10[die assyrische Istar, Zababa], Baba, Ninurta, Kakka [und Nergal], 11 [die Götter des Bit-
akiti, mit] einem unlösbaren bösen Fluch 12[belegen und euren Namen, euren Samen], eure [Sprößlinge] und eure Nachkommenschaft
[in sämtlichen Ländern vernichten].

eventuell Lücke von maximal zwei Zeilen (auf Rand); vielleicht fehlt auch nichts.

Rs ^[.] ... darin / dagegen ... [.] 2[Assur, Mullissu, Serua] Sin, Ningal, Samas, [Aja], 3[Anu, Antu], Enlil, Adad, Sala, [Kippat-

mäti, die Istar des Himmels], 4[die Istar von Ninive, die Istar von] Arbail, die assyrische Istar, [Zababa], 5[Baba, Ninurta], Kakka und
Nergal, die Götter des [Bit-Akiti], 6mögen [euch mit einem unlösbaren] bösen [Fluch belegen] 7[und euren Namen, euren Samen, eure
Sprößlinge und] eure [Nachkommenschaft] in sämtlichen Ländern [vernichten].

8[.]im Bit-akiti [.]

eventuell Lücke von maximal zwei Zeilen (auf Rand); vielleicht fehlt auch nichts.

Bemerkungen:

Die vorliegende Tafel ist mit A 2409 = Ass. 13955z (SAA 2, no. 12) zu vergleichen, einem kurzen Auszug aus einem ade-Yertrag Sin-
sarm-iskuns, der in Assur im sog. „Haus des Beschwörungspriesters" (N 4) gefunden wurde. Ob sie praktischen Zwecken diente, d. h.
im Rahmen einer konkreten Eidzeremonie Verwendung fand, oder das Resultat akademischer Bemühungen ist, läßt sich nicht sicher
sagen. Nicht immer ist völlig klar, ob ein Wort am Anfang oder am Ende einer Zeile zu ergänzen ist.

Die von Parpola in JCS 39,180 gebotenen Anmerkungen zum Text werden im folgenden nicht wiederholt.

Vs. 1: Diese Zeile, die halb auf den oberen Rand geschrieben ist, dürfte mit einiger Wahrscheinlichkeit den Anfang des Textes bieten.

In SAA 2, XLVI wird die hier vorgenommene Ergänzung ade sa diskutiert, aber abgelehnt, „because it would leave no room
for the other contracting party either in line 1 or 2“. Vielleicht sind die Vertragspartner aber einfach nicht spezifiziert worden.
Dies wäre insbesondere dann denkbar, wenn der Verfasser der Tafel diese angefertigt hätte,um die darauf niedergeschriebenen
Loyalitätseide im Rahmen einer von ihm geleiteten Zeremonie einer ihm wohlbekannten Personengmppe aufzuerlegen.

2: Wenn die Lesung W]- rku' 2- rna' 2- rk(i' ■-\nu--ni-\ korrekt sein sollte, stünde keinRaum für ein danach eigentlich zu erwartendes
summa (o. ä.) zur Verfügung. In SAA 2, no 3 wird nach a-bu-tü 7ö° gelesen, doch auch hierfür fehlt der Raum.

3-4: In SAA 2, no. 3 wird am Anfang von Z. 3 [lä ta-qab-ba\- va'- vni' und am Anfang von Z. 4 [la ta-lak-a-ni-ni] ergänzt. In VTE,
Z. 73-82, 108-22 und 147-61 werden die beiden Verben jedoch in umgekehrter Reihenfolge gebraucht, was der Grund für
die hier vorgenommenen abweichenden Ergänzungen ist. Allerdings ist zu bedenken, daß in den genannten VTE-Passagen la
ta-lak-a-ni-ni und nicht la ta-lak-a-ni steht.

4: Auch hier gibt es, wie in Z. 2, keinen Raum für das zu erwartende la. In SAA 2, no. 3 wird vor Assur-ahu-iddina noch summa
ergänzt.

5: Meine von SAA 2, no. 3 leicht abweichenden Ergänzungen folgen VAT 10470 (Nr. 67), re. Kol., l’-3’, 9’-ll’ und VAT
12007 (Nr. 68), Z. 3-5. Vor rre^-[e]h-te- (die in SAA 2, no. 3 gebotene Lesung rre-eh'-ti ist das Resultat eines Druckfehlers)
finden sich noch einige undeutbare Zeichenspuren.

6: In SAA 2, no. 3 wird ü-kal-lim]- rü' J-ka-nu-ni gelesen, was der in den VTE üblichen Schreibungen des fraglichen Wortes
entspricht, mit den Spuren jedoch nicht zu vereinbaren ist. Die hier stattdessen vorgeschlagene Lesung setzt voraus, daß ein
weiterer Schreibfehler vorliegt.

7ff.: Für die Paralleltexte, nach denen die nachfolgend genannten, in den Kontext von Sanheribs Reformtheologie gehörigen
Gottheiten ergänzt sind, siehe Parpola, JCS 39,180 und B. Pongratz-Leisten, Ina sulmi Trub, 116. Die bei weitem ähnlichste
Götterauflistung findet sich in dem Kulttext BM 121206, Rs. ix 27’-51’.

7: In SAA 2, no. 3 wird dA.A als logographische Schreibung für das Theonym Nür gedeutet.

10: In SAA 2, no. 3 wird statt ^Kä 12- rkä' ? vielmehr dPA. rTÜG ? x 1 gelesen. Da BM 121206 nach Ninurta jedoch nicht Nusku,
sondern Kakka nennt, scheint die hier vorgeschlagene Lesung, die mit den Spuren nicht unvereinbar ist, insgesamt plausibler.
Siehe auch die Anmerkung zu Rs. 5.

12: Vgl. Rs. 7 sowie Sanheribs Akrtn-Inschrift KAH 2, 122 (D. D. Luckenbill, The Annals of Sennacherib, 135-39), wo es in
 
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