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Jaspers, Karl; Kaegi, Dominik [Editor]; Fuchs, Thomas [Editor]; Halfwassen, Jens [Editor]; Schulz, Reinhard [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Editor]; Schwabe AG [Editor]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 8): Schriften zur Existenzphilosophie — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69895#0250
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Stellenkommentar

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»von besonderer kulturpolitischer Bedeutung, dass nur solche Herren ins Ausland eingela-
den werden, die sowohl ihrer weltanschaulichen Einstellung als auch ihrer Persönlichkeit
nach dazu besonders geeignet sind« (18. Oktober 1934, UAH-B-0689/1). Auf eine direkte
Anfrage, welche Kandidaten überhaupt für Auslandsreisen in Frage kämen, konnte Groh
nur vier Namen auflisten: Carl Brinkmann, Johannes Hoops, August Seybold und Alfred
Zintgraff, »und für den Fall dass keine politischen Bedenken bestehen die Professoren Di-
belius und Hellpach« (12. Dezember 1934, ebd., vgl. W. Moritz: »Außenbeziehungen der
Universität«, in: W. U. Eckart et al. (Hg.): Die Universität Heidelberg im Nationalsozialismus.
Mit 44 Abbildungen, Heidelberg 2006,147-172, 150).Jaspers äußerte ex post, er habe seiner-
zeit »mit dem Hintergedanken« gespielt, über Groningen »vielleicht einen Ruf nach Hol-
land zu bewirken« (Brief an G. Mann, 25. Januar 1947, Korrespondenzen III, 328). Konkrete
Exilpläne dokumentieren die einschlägigen Familienbriefe allerdings nicht.
3 Zur Einrichtung der Anmerkungen vgl. die Editorische Notiz, S. LIV.
4 Das Gemeinsame [...] Leserl in EA als eigener Unterabschnitt paginiert. Tatsächlich gliedert
sich das Textstück über Kierkegaard und Nietzsche (S. 8-24) in vier Abschnitte, von denen
die RA hier nur drei anführt: S. 8-9, S. 9-20 und S. 20-24. Korrekt ist: S. 8-9, S. 9-12, S. 12-
20 und S. 20-24.
Die ausführlichen Dispositionen zu den fünf Vorlesungen waren ursprünglich Hand-
outs für den mündlichen Vortrag (vgl. K. Jaspers an G. van der Leeuw, 22. Februar 1935),
also nicht als Inhaltsverzeichnisse einer Druckschrift konzipiert - was ihren kursorischen,
oft informellen Charakter erklärt. Die Neuausgabe von 1973 verzichtet deshalb komplett
auf die entsprechenden Seitenangaben.
5 Bedeutung [...] Situation! in EA als Abschnittüberschrift paginiert.
6 Die Ausgangsthese lässt sich sowohl deskriptiv wie normativ verstehen. Deskriptiv verstan-
den unterstreicht sie, dass keine Instanz des Vernünftigen endgültig: keine Ordnung voll-
ständig, kein Gesetz universal, keine »vernünftige« Form umfassend ist. Die faktische Un-
hintergehbarkeit des Nichtvernünftigen kann aber zugleich als Anstoß für einen Prozess
der Rationalitätsmaximierung gedeutet werden, in welchem die Vernunft jedes einmal eta-
blierte Ordnungsschema oder Gesetz auf eine noch umfassendere Synthese hin überschrei-
ten soll: Dass das Vernünftige ohne das Nichtvernünftige undenkbar sei, heißt dann, dass
das Nichtvernünftige als Grenzbegriff zur Bestimmung der Vernunft selbst gehört. Jaspers
verwendet den Ausdruck »Vernunft« durchgehend in diesem zweiten Sinne (vgl. Vernunft
und Widervernunft in unserer Zeit, 33-35; Die Atombombe und die Zukunft des Menschen, 290:
»Rationalisierung ins Unendliche«) - eine Position, die sich bereits bei Vasily Sesemann for-
muliert findet (»Das Rationale und das Irrationale im System der Philosophie«, Logos 2
(1911/12) 208-241, bes. 219t.), auf dessen umfangreiche Analysen zum »korrelativen Ver-
hältnis des Rationalen und Irrationalen« (220) Jaspers wohl auch partiell zurückgreift.
7 in welcher Gestalt das Nichtvernünftige auftrittl - als Unvernünftiges, Widervernünftiges
und Übervernünftiges, zwischen denen Jaspers im Folgenden allerdings nicht terminolo-
gisch unterscheidet.
8 Der Wille zum Kampf gegen die Vernunft hat verschiedene Aspekte. Jaspers bringt ihn
mehrfach in Verbindung mit der »Leidenschaft zur Nacht« gegenüber dem »Gesetz des Ta-
ges«: der Wille ist hier Ausdruck eines existentiellen, wenn auch selbstzerstörenden Bezugs
zur Transzendenz (vgl. Philosophie III, 102t., sowie unten Nr. 143). An anderer Stelle (Ver-
 
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