Stellenkommentar
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Chr.) zurück, dagegen bereits E. Wölfflin: Publilii Syri Sententiae, Leipzig 1869, 121 (dort un-
ter der Rubrik: Sententiae falso inter Publilianas receptae).
S. Kierkegaard: Die Tagebücher, Bd. 1, 88 (DSKE 1, 196; SKS 17, 231t.) - »was ich bin« (»hvad
jeg er«) im Original kursiv.
F. Nietzsche, Der Fall Wagner, GOAj 8, 422 und 426 (KSA 6, 390 und 392), aus dem vierten
Dionysos-Dithyrambus »Zwischen Raubvögeln«, den Jaspers auch S. 22 zitiert: »Zwischen
hundert Spiegeln / vor dir selber falsch / zwischen hundert Erinnerungen / ungewiss, / an
jeder Wunde müd, / an jedem Froste kalt, / in eignen Stricken gewürgt, / Selbstkenner!
/ Selbsthenker! // [...] Zwischen zwei Nichtse / eingekrümmt, / ein Fragezeichen, / ein
müdes Räthsel - / ein Räthsel für Raubvögel...«. - Zu Jaspers' Interpretation der Stelle vgl.
Psychologie der Weltanschauungen, 288-290.
Zur ästhetischen Unverbindlichkeit der Musik Philosophie 1,337 (»Von allen Künsten ist die Mu-
sik am meisten diese Verführung«), dort in der Ahnenreihe der Musik-Verdächtiger: Platon,
Augustin, »die Kalvinisten« und Kierkegaard; Nietzsche, 36t. (»Was Nietzsche philosophiert
hat, ist dem Musikalischen abgerungen, gegen es erobert. Sowohl sein eigentliches Denken
wie die von ihm erfahrenen mystischen Seinsoffenbarkeiten sind gegen und ohne Musik.«)
noch mit 25 Jahren! richtig: mit 22 Jahren
Vgl. S. Kierkegaard: Die Tagebücher, Bd. 1, 35 (DSKE 1, 29; SKS 17, 29): »Ungeachtet ich
noch weit davon entfernt bin, so mich innerlich selbst zu verstehen, habe ich mit tiefer
Achtung für dessen Bedeutung meine Individualität zu umfrieden gesucht - den unbekann-
ten Gott verehrt.«
»den unbekannten Gott verehrt«! Apg 17, 23: »Ich bin umhergegangen und habe eure
Heiligtümer angesehen und fand einen Altar, auf dem stand geschrieben: Dem unbekann-
ten Gott [ÄyvoOToi Osoi]. Nun verkündige ich euch, was ihr unwissend verehrt.«
F. Nietzsche: Jugendschriften. Dichtungen, Aufsätze, Vorträge, Aufzeichnungen und Philologische
Arbeiten 1858-1868, München 1923, 209 (»Noch einmal, eh ich weiterziehe« [1864], in:
Werke und Briefe. Historisch-kritische Gesamtausgabe, Bd. 2: Jugendschriften 1861-1864. Hg.
von H.J. Mette, München 1934, 428).
S. Kierkegaard: Stadien auf dem Lebensweg, GWj 4,332 (GW 9,388; SKS 6, 339).
S. Kierkegaard: Die Tagebücher, Bd. 1, 259 (GW 32, 209; SKS 20,19).
F. Nietzsche an F. Overbeck, 2. Juli 1885, KSB 7, 63: »ich halte mir das Bild Dante's und
Spinoza's entgegen, welche sich besser auf das Loos der Einsamkeit verstanden haben. Frei-
lich, ihre Denkweise war, gegen die meine gehalten, eine solche, welche die Einsamkeit er-
tragen ließ; und zuletzt gab es für alle die, welche irgendwie einen >Gott< zur Gesellschaft
hatten, noch gar nicht das, was ich als >Einsamkeit< kenne.«
F. Nietzsche an F. Overbeck, 12. Februar 1887, KSB 8, 21: »Wenn ich nur den Muth hätte, Al-
les zu denken, was ich weiß«.
F. Nietzsche: Also sprach Zarathustra, KSA 4, 404: »>Weh spricht: Vergeh! / Doch
alle Lust will Ewigkeit -, / - will tiefe, tiefe Ewigkeit!<«
Vgl. »Nietzsche und das Christentum«, 335-338 über Nietzsches »christliche Antriebe« und
(ebd., 337) den Kontrast zu Kierkegaard.
Zeugnisse zur äußeren Gestalt Nietzsches hat Jaspers zusammengetragen in: Nietzsche, 38-
40. - Die Einschränkung »verhältnismäßige Unauffälligkeit« geht auf Ernst Mayer zurück,
dem die gesamte, in der ursprünglichen Version längere Passage erkennbar gegen den Strich
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Chr.) zurück, dagegen bereits E. Wölfflin: Publilii Syri Sententiae, Leipzig 1869, 121 (dort un-
ter der Rubrik: Sententiae falso inter Publilianas receptae).
S. Kierkegaard: Die Tagebücher, Bd. 1, 88 (DSKE 1, 196; SKS 17, 231t.) - »was ich bin« (»hvad
jeg er«) im Original kursiv.
F. Nietzsche, Der Fall Wagner, GOAj 8, 422 und 426 (KSA 6, 390 und 392), aus dem vierten
Dionysos-Dithyrambus »Zwischen Raubvögeln«, den Jaspers auch S. 22 zitiert: »Zwischen
hundert Spiegeln / vor dir selber falsch / zwischen hundert Erinnerungen / ungewiss, / an
jeder Wunde müd, / an jedem Froste kalt, / in eignen Stricken gewürgt, / Selbstkenner!
/ Selbsthenker! // [...] Zwischen zwei Nichtse / eingekrümmt, / ein Fragezeichen, / ein
müdes Räthsel - / ein Räthsel für Raubvögel...«. - Zu Jaspers' Interpretation der Stelle vgl.
Psychologie der Weltanschauungen, 288-290.
Zur ästhetischen Unverbindlichkeit der Musik Philosophie 1,337 (»Von allen Künsten ist die Mu-
sik am meisten diese Verführung«), dort in der Ahnenreihe der Musik-Verdächtiger: Platon,
Augustin, »die Kalvinisten« und Kierkegaard; Nietzsche, 36t. (»Was Nietzsche philosophiert
hat, ist dem Musikalischen abgerungen, gegen es erobert. Sowohl sein eigentliches Denken
wie die von ihm erfahrenen mystischen Seinsoffenbarkeiten sind gegen und ohne Musik.«)
noch mit 25 Jahren! richtig: mit 22 Jahren
Vgl. S. Kierkegaard: Die Tagebücher, Bd. 1, 35 (DSKE 1, 29; SKS 17, 29): »Ungeachtet ich
noch weit davon entfernt bin, so mich innerlich selbst zu verstehen, habe ich mit tiefer
Achtung für dessen Bedeutung meine Individualität zu umfrieden gesucht - den unbekann-
ten Gott verehrt.«
»den unbekannten Gott verehrt«! Apg 17, 23: »Ich bin umhergegangen und habe eure
Heiligtümer angesehen und fand einen Altar, auf dem stand geschrieben: Dem unbekann-
ten Gott [ÄyvoOToi Osoi]. Nun verkündige ich euch, was ihr unwissend verehrt.«
F. Nietzsche: Jugendschriften. Dichtungen, Aufsätze, Vorträge, Aufzeichnungen und Philologische
Arbeiten 1858-1868, München 1923, 209 (»Noch einmal, eh ich weiterziehe« [1864], in:
Werke und Briefe. Historisch-kritische Gesamtausgabe, Bd. 2: Jugendschriften 1861-1864. Hg.
von H.J. Mette, München 1934, 428).
S. Kierkegaard: Stadien auf dem Lebensweg, GWj 4,332 (GW 9,388; SKS 6, 339).
S. Kierkegaard: Die Tagebücher, Bd. 1, 259 (GW 32, 209; SKS 20,19).
F. Nietzsche an F. Overbeck, 2. Juli 1885, KSB 7, 63: »ich halte mir das Bild Dante's und
Spinoza's entgegen, welche sich besser auf das Loos der Einsamkeit verstanden haben. Frei-
lich, ihre Denkweise war, gegen die meine gehalten, eine solche, welche die Einsamkeit er-
tragen ließ; und zuletzt gab es für alle die, welche irgendwie einen >Gott< zur Gesellschaft
hatten, noch gar nicht das, was ich als >Einsamkeit< kenne.«
F. Nietzsche an F. Overbeck, 12. Februar 1887, KSB 8, 21: »Wenn ich nur den Muth hätte, Al-
les zu denken, was ich weiß«.
F. Nietzsche: Also sprach Zarathustra, KSA 4, 404: »>Weh spricht: Vergeh! / Doch
alle Lust will Ewigkeit -, / - will tiefe, tiefe Ewigkeit!<«
Vgl. »Nietzsche und das Christentum«, 335-338 über Nietzsches »christliche Antriebe« und
(ebd., 337) den Kontrast zu Kierkegaard.
Zeugnisse zur äußeren Gestalt Nietzsches hat Jaspers zusammengetragen in: Nietzsche, 38-
40. - Die Einschränkung »verhältnismäßige Unauffälligkeit« geht auf Ernst Mayer zurück,
dem die gesamte, in der ursprünglichen Version längere Passage erkennbar gegen den Strich