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Jaspers, Karl; Kaegi, Dominik [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 8): Schriften zur Existenzphilosophie — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69895#0274
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Stellenkommentar

213

172 mitteilbarl NA: mittelbar; in Von der Wahrheit, 378 ebenfalls: »mitteilbar«. - Der von Piper
beauftragte Lektor hatte Jaspers ausdrücklich auf einige Stellen der Druckvorlage hingewie-
sen, an denen es »>mittelbar< und >Mittelbarkeit< [heißt], wo es dem Zusammenhang nach
offenbar >mitteilbar< - >Mitteilbarkeit< heißen sollte. Weil aber >mittelbar< und >Mittelbar-
keit< durchaus nicht immer falsch und sinnlos ist, entscheiden Sie am besten in letzter Hand
selbst, wie es endgültig heißen soll« (K. A. Sauer an K. Jaspers, 25. Juli 1960, DLA Marbach,
A: Jaspers). Wenn Jaspers in letzter Hand entschieden hat - wovon auszugehen ist -, muss
die Textstelle, trotz der Korrektur der NA, lauten: »Was diese sind, soll mitteilbar, und da-
mit erst Sein für uns werden.«
173 Seinl EA, NA: Sinn
174 nicht! EA, NA: nie
175 einer! EA, NA: seiner
176 zum generellen Verständnis der Gottesbeweise bei Jaspers - »Wege denkenden Sichvergewis-
serns« statt Deduktionen: Der philosophische Glaube, 33-35; Einführung in die Philosophie, 34-37.
177 G. W. F. Hegel: Phänomenologie des Geistes, GW 9, 253: »Gegen solche Einseitigkeit hat die
Wirklichkeit eine eigene Kraft; sie steht mit der Wahrheit im Bunde gegen das Bewußtsein,
und stellt diesem erst dar, was die Wahrheit ist.«
178 Den Zusammenhang zwischen Relativität und Allgemeingültigkeit entwickelt Jaspers im
Ausgang von einem Begriff der Wissenschaft als methodischer Erkenntnis, deren Einsich-
ten zwingend gewiss und allgemeingültig sind: »Zwingend gewiss« in dem Sinne, dass über
wahr und falsch nur anhand überprüfbarer Methoden, nicht durch Vorurteile oder
Wünschbarkeiten, entschieden wird, und »allgemeingültig« in dem Sinne, dass sich solche
Methoden im Erkenntnisfortschritt bewähren und konsensverbreiternd wirken: »Einmü-
tigkeit in wissenschaftlichen Einsichten ist das Kennzeichen der Allgemeingültigkeit«.
Nach diesem prozeduralen Verständnis hängt die Allgemeingültigkeit wissenschaftlicher
Erkenntnisse, ebenso wie ihre Gewissheit, jeweils von bestimmten Verfahren ab und ist kein
Index absoluter Geltung, vgl. Die Idee der Universität [1946], KJG I/21, 111-112; Vom Ursprung
und Ziel der Geschichte, KJG I/10,84-89, »Wesen und Wert der Wissenschaft«, 61-62, »Wahr-
heit und Wissenschaft«, 67: »Die wissenschaftliche Wahrheit ist relativ auf Methoden und
Standpunkte, als solche allgemeingültig«; zum Einzelnen K. Salamun: Karl Jaspers, Würz-
burg 22006, 96-99 (»Kriterien der Wissenschaft«).
179 Jaspers' Unterscheidung zwischen der Lehre - Doktrin - eines Pluralismus, der die Irreduzibi-
lität vieler Wahrheiten als fait accompli behandelt, und dem Phänomen der Pluralität irredu-
zibel vieler Wahrheiten, die sich angehen, gerade weil sie »nicht dasselbe werden« können,
hat v.a. Hannah Arendt aufgenommen, allerdings so, dass der Impuls gegen die »Zerstreuung
des [...] um Daseinsraum sich bekämpfenden Vielerlei« nicht der Transzendenz des Einen ent-
springt, sondern Bedingung und Anspruch des Politischen formuliert, vgl. Ch. Larmore:
»Arendt for Beginners«, Internationale Zeitschrift für Philosophie 1/1997 5-19, 14.
der nahe und ferne Gotti vgl. Der philosophische Glaube angesichts der Offenbarung, KJG
1/13, 475f.
180 Zur Differenz zwischen Toleranz und Gleichgültigkeit: Philosophie II, 439-440 und III, 122-
123; Vom Ursprung und Ziel der Geschichte, KJG I/10,206-207.
181 Metaphysik als »Spiel« vgl. Philosophie III, 17 und 33-34; zum »spielenden Denken« Von der
Wahrheit, 352-353, sowie die Abgrenzung von Huizinga (Homo Ludens. Versuch einer Bestim-
 
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