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Jaspers, Karl; Kaegi, Dominik [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 8): Schriften zur Existenzphilosophie — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69895#0276
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phique achoppe toujours ä ce genre de contradictions. Elles apparaissent aussi bien chez
Platon et Aristote que chez Descartes et Kant. L'important, c'est la forme que revet ce carac-
tere contradictoire de la pensee et la conscience qu'on en prend, par quoi il n'est point sup-
prime mais surmonte, en sorte qu'il ne peut plus tromper, mais plutöt place dans sa lumiere
propre le sens de la pensee philosophique entiere et de ses affirmations particulieres.«
192 Schädeltrepanationl operative Eröffnung der Schädelhöhle
193 der Form nach dieselbe Denkweisel In Der philosophische Glaube angesichts der Offenbarung
nennt Jaspers als unterschiedliche Varianten der causa sui neben der »göttlichen Substanz
Spinozas« und dem »>Geist< Hegels« auch »die Materie, die das Gehirn hervorbringt, das
Materie erkennt«: »Stets ist an entscheidender Stelle der Zirkel. Er ist universal in aller Phi-
losophie« (KJG I/13, 237).
»Spinozas Formel causa sui«l Ethica I, def. 1: »Per causam sui intelligo id, cuius essentia
involvit existentiam, sive id, cuius natura non potest concipi nisi existens.«
194 Vgl. Philosophie II, 360-361.
195 wenn ich wirklich auf seinem Wege bin! EA, NA: wenn ich nicht wirklich auf seinem Wege
bin
196 absolutes Bewußtsein der Liebel Philosophie II, 277-279.
197 Jaspers illustriert diese Unterscheidung beharrlich am Kontrast zwischen Bruno und Gali-
lei, z.B. Die Idee der Universität [1946], KJG I/21, 112: »[W]as ich wissenschaftlich verstehe,
ist schon für den bloßen Verstand einsichtig. Es ist richtig als ein Bestehendes, das zu seiner
Richtigkeit keines Einsatzes meines eigenen Wesens bedarf. Das Gegenteil solcher Wißbar-
keit ist die Überzeugung. Sie ist wahr nur zugleich mit dem Einsatz der Person, die in ihr
lebt. Daher konnte Galilei sinnvollerweise vor der Gewalt der Inquisition widerrufen [...].
Bruno dagegen entwickelte in einem ewig denkwürdigen Selbstüberwindungsprozeß den
Heroismus, der ihm bei gleichzeitiger Bereitschaft zu allen Widerrufen von nicht zentraler
Art eine Verleugnung seiner philosophischen Grundüberzeugung unmöglich machte: es
waren nicht wissenschaftlich zwingende Einsichten, vielmehr solche, deren Wahrheit mit
dem Preisgeben im Widerruf auch selbst aufgehoben worden wäre, sich jedoch im enthu-
siastischen Festhalten des Philosophen an ihnen erst eigentlich bewies.«
198 Als Rationalisierung des Irrationalen beschreibt Jaspers in der Geistigen Situation der Zeit
(38-62) die Re-Integration systemstörender Formen der Individualität in die universale Da-
seinsordnung. Sie werden, abgedrängt ins Irrationale, entweder zugelassen (»z.B. in der Ero-
tik, im Abenteuer, im Sport, im Spiel«), therapiert (»z.B. die Lebensangst, die Arbeitsun-
lust«), durch Sozialtechniken funktional auf ein Normalmaß zugerüstet oder schließlich
durch Imperative von Leistung und >Fitness< eingehegt. »Indem man das Irrationale ratio-
nalisiert, um es sich herzustellen nach Bedarf als eine Weise der Bedürfnisbefriedigung, will
man machen, was, wenn es echt ist, grade nie zu machen ist. Was ursprünglich als das An-
dere gefühlt und gefordert war, wird so in scheinbarer Fürsorge vernichtet« (ebd., 40).
199 Aristoteles: Metaphysik XII 9, io74b34 (vo^g vof|G£cog).
200 Die von Jaspers leitmotivisch verwendete Formel des »sich geschenkt werden« geht ur-
sprünglich auf Ernst Mayer zurück, vgl. K. Jaspers an E. Mayer, 4. Januar 1930.
201 Vgl. zu dieser Stelle (in der Seitenzählung der EA) den Brief an H. Pollnow vom 4. April 1937:
»meine inzwischen eingetretene Abneigung gegen das Wort >Existenzphilosophie< finden
Sie ausgesprochen in »Vernunft und Existenz<, S. 113 Anm. 1«.
 
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