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Jaspers, Karl; Kaegi, Dominik [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 8): Schriften zur Existenzphilosophie — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69895#0283
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222

Stellenkommentar

238 Zur Unableitbarkeit der Weisen des Umgreifenden vgl. »Antwort«, 797: »Nicht ein systema-
tischer Gesichtspunkt ergibt die sieben Weisen, sondern das bewußte Innewerden einer je-
den Weise der Umgreifenden im Transzendieren über die Subjekt-Objekt-Spaltung. Nicht
Willkür, sondern die Hinnahme des Erfahrenhabens ist der Grund der Entfaltung.«
239 Vgl. Kritik der reinen Vernunft, AA 3, 207: »Die transscendentale Analytik hat demnach die-
ses wichtige Resultat: daß der Verstand a priori niemals mehr leisten könne, als die Form
einer möglichen Erfahrung überhaupt zu anticipiren, und da dasjenige, was nicht Erschei-
nung ist, kein Gegenstand der Erfahrung sein kann, daß er die Schranken der Sinnlichkeit,
innerhalb denen uns allein Gegenstände gegeben werden, niemals überschreiten könne.
Seine Grundsätze sind bloß Principien der Exposition der Erscheinungen, und der stolze
Name einer Ontologie, welche sich anmaßt, von Dingen überhaupt synthetische Erkennt-
nisse a priori in einer systematischen Doctrin zu geben (z.E. den Grundsatz der Causalität),
muß dem bescheidenen einer bloßen Analytik des reinen Verstandes Platz machen.«
240 Vgl. das »Schema einer Figur des Seins« in Von der Wahrheit, 142 und die Vorstufen dieser
Figur bei H. Saner: »Jaspers' Versuche der Veranschaulichung seiner Periechontologie«, in:
Karl Jaspers' Philosophie. Gegenwärtigkeit und Zukunft, hg. von L. H. Ehrlich und R. Wisser,
Würzburg 2003, 3-25.
241 zeitlos wißbarl an der Parallelstelle in Von der Wahrheit (164) stattdessen: »zeitlich wißbar«.
242 Freiheit des Nein! »Der Mensch ist das Lebewesen, das Kraft seines Geistes sich zu seinem
Leben, das heftig es durchschauert, prinzipiell asketisch - die eigenen Triebimpulse unter-
drückend und verdrängend, d.h. ihnen Nahrung durch Wahrnehmungsbilder und Vorstel-
lungen versagend - verhalten kann. Mit dem Tiere verglichen, das immer >Ja< zum Wirkli-
chen sagt [...], ist der Mensch der >Neinsagenkönner<, der »Asket des Lebens<, der ewige Protestant
gegen die bloße Wirklichkeit« (M. Scheler: Die Stellung des Menschen im Kosmos [1928], Ge-
sammelte Werke Bd. 9, hg. von M. S. Frings, Bern 1976, 44).
243 Mitwissenschaftl in späteren Fassungen der Weltalter auch »Mitwisserschaft«, vgl. F. W. J.
Schelling: Die Weltalter (SW 1/8, 200): »Aus der Quelle der Dinge geschöpft und ihr gleich,
hat die menschliche Seele eine Mitwissenschaft der Schöpfung. In ihr liegt die höchste Klar-
heit aller Dinge, und nicht so wohl wissend ist sie als selber die Wissenschaft«; Jaspers zi-
tiert die Formel vom Mitwissen des Menschen mit der Schöpfung häufig (vgl. Philosophie
III, 209; Von der Wahrheit, 112, 1046), zu ihrer Interpretation vgl. besonders Schelling, 169.
244 Vgl. I. Kant: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, AA 4, 428: »Nun sage ich: der Mensch
und überhaupt jedes vernünftige Wesen existirt als Zweck an sich selbst, nicht bloß als Mit-
tel zum beliebigen Gebrauche für diesen oder jenen Willen.«
245 Louis Couturat, Andre Lalande und Gregorius Itelson hatten den Begriff der Logistik 1904
auf dem Zweiten Kongress für Philosophie in Genf unabhängig voneinander als terminus
technicus für die moderne Logik vorgeschlagen; »plus court et plus exact que les locutions
usuelles«, sollte er Bezeichnungen wie »mathematische« oder »symbolische« Logik ablö-
sen (L. Couturat: »Logique et Philosophie des Sciences. Seances des sections et Seances ge-
nerales«, Revue de Metaphysique et de Moral 12 (1904) 1037-1077, hier: 1042).
246 Ideen von Ganzheiten! - im Sinne des kantischen Ideenbegriffs, an den Jaspers bereits in
der Psychologie der Weltanschauungen anschließt. Dort unterstreicht er besonders den »tief-
sinnigen Gedanken«, dass »die Möglichkeit eines Einzeldings [...] nach Kant auf der Kate-
gorie der Dinghaftigkeit und der Idee von einem Ganzen der Erfahrung [beruht]« (»Kants
 
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