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Grundsätze des Philosophierens
der Welt vieldeutig inbezug auf seinen transzendenten Sinn ist, so auch dies durch
Menschen mit dem Anspruch der Offenbarung Auftretende. Wir wissen das Sein im-
mer nur im Ausgelegtsein, die Offenbarung nur in unserer Deutung?
Aber innerhalb der Vieldeutigkeit muss durch den Einzelnen in seinem gegenwär-
tigen Leben, im »Augenblick« entschieden werden. Das Nichtwissen ist der Raum und
in ihm ist die Quelle des verstandesmässig nie zureichend begreiflichen Entschlusses.
Die Vieldeutigkeit ist der bleibende Hintergrund der jeweils in der Zeit entscheiden-
den Gewissheit.
Die Vieldeutigkeit alles bloss Objektiven, Sagbaren, Bestimmbaren bringt die Bieg-
samkeit in den freien Menschen. Die Helligkeit seiner Gewissheit bringt die Unbeug-
samkeit im Grunde seiner Biegsamkeit. Diese Gewissheit des freien Menschen schliesst
ein dieb Frage- und Antwortbereitschaft. Aber seine Hör- und Verwandlungsfähigkeit
ruht auf dem Grunde eines absolut Verlässlichen, dasc als Führung Gottesd fühlbar wer-
den kann.
d.e Allgemeingiltigkeit und Geschichtlichkeit. - Wenn die Führung Gottes erfah-
ren wird, so geschieht sie nie allein durch Einsicht in allgemein Erkennbares, sondern
darüber hinaus durch die Sprache aus der Geschichtlichkeit unseres Lebens. Könnten
wir all unser Tun, unser Anschauen, Denken und Fühlen als richtig ableiten aus dem
Allgemeinen der Erkenntnis und der sittlichen Gesetze, so brauchten wir keinen ge-
schichtlichen Grund und keine Führung Gottes. Das Allgemeingiltige, weil rational
einsehbar, ist als solches nichtf Gottes Stimme. Gottes Stimme geht geschichtlich an
den Einzelnen. Die Führung Gottes liegt im Geschichtlichen als dem Begründenden
und Unbegreiflichen, aber ins Unendliche Hellwerdenden.
Der Einzelne muss in der Spannung von Allgemeingiltigkeit (rationaler und ethi-
scher) einerseits und Geschichtlichkeit andererseits seinen Weg suchen. In unserer®
Situation liegt die Forderung aus dieser Geschichtlichkeit - insofern hat für jeden seine
Situation zugleich eine Seite der Ausnahmesituation;11 und es liegt in ihr1 die Forde-
rung des Allgemeinen - insofern ist jede Situation ein Fall der menschlichen Situatio-
nen überhaupt. Der Einzelne findet seinen Weg nur unter ständiger Prüfung seiner ge-
a nach Deutung, im Vorlesungs-Ms. 1945/46 hs. Einf. Wir suchen die Gottheit und finden sie nicht in
der Welt, äusser indirekt, in ihrer vieldeutigen Sprache.
b die im Vorlesungs-Ms. 1945/46 hs. Vdg. zu seine
c nach das im Vorlesungs-Ms. 1945/46 hs. Einf. ihm
d Gottes im Vorlesungs-Ms. 1945/46 hs. Vdg. zu der Transcendenz
e d. im Vorlesungs-Ms. 1945/46 hs. Vdg. zu b.
f nach nicht im Vorlesungs-Ms. 1945/46 hs. Einf. absolut
g nach unserer im Vorlesungs-Ms. 1945/46 hs. Einf. einmaligen
h Seite der Ausnahmesituation; im Vorlesungs-Ms. 1945/46 hs. Vdg. zu Seite, die sie zur Ausnahmesi-
tuation macht.
i und es liegt in ihr im Vorlesungs-Ms. 1945/46 hs. Vdg. zu Aber es liegt in ihr auch
Grundsätze des Philosophierens
der Welt vieldeutig inbezug auf seinen transzendenten Sinn ist, so auch dies durch
Menschen mit dem Anspruch der Offenbarung Auftretende. Wir wissen das Sein im-
mer nur im Ausgelegtsein, die Offenbarung nur in unserer Deutung?
Aber innerhalb der Vieldeutigkeit muss durch den Einzelnen in seinem gegenwär-
tigen Leben, im »Augenblick« entschieden werden. Das Nichtwissen ist der Raum und
in ihm ist die Quelle des verstandesmässig nie zureichend begreiflichen Entschlusses.
Die Vieldeutigkeit ist der bleibende Hintergrund der jeweils in der Zeit entscheiden-
den Gewissheit.
Die Vieldeutigkeit alles bloss Objektiven, Sagbaren, Bestimmbaren bringt die Bieg-
samkeit in den freien Menschen. Die Helligkeit seiner Gewissheit bringt die Unbeug-
samkeit im Grunde seiner Biegsamkeit. Diese Gewissheit des freien Menschen schliesst
ein dieb Frage- und Antwortbereitschaft. Aber seine Hör- und Verwandlungsfähigkeit
ruht auf dem Grunde eines absolut Verlässlichen, dasc als Führung Gottesd fühlbar wer-
den kann.
d.e Allgemeingiltigkeit und Geschichtlichkeit. - Wenn die Führung Gottes erfah-
ren wird, so geschieht sie nie allein durch Einsicht in allgemein Erkennbares, sondern
darüber hinaus durch die Sprache aus der Geschichtlichkeit unseres Lebens. Könnten
wir all unser Tun, unser Anschauen, Denken und Fühlen als richtig ableiten aus dem
Allgemeinen der Erkenntnis und der sittlichen Gesetze, so brauchten wir keinen ge-
schichtlichen Grund und keine Führung Gottes. Das Allgemeingiltige, weil rational
einsehbar, ist als solches nichtf Gottes Stimme. Gottes Stimme geht geschichtlich an
den Einzelnen. Die Führung Gottes liegt im Geschichtlichen als dem Begründenden
und Unbegreiflichen, aber ins Unendliche Hellwerdenden.
Der Einzelne muss in der Spannung von Allgemeingiltigkeit (rationaler und ethi-
scher) einerseits und Geschichtlichkeit andererseits seinen Weg suchen. In unserer®
Situation liegt die Forderung aus dieser Geschichtlichkeit - insofern hat für jeden seine
Situation zugleich eine Seite der Ausnahmesituation;11 und es liegt in ihr1 die Forde-
rung des Allgemeinen - insofern ist jede Situation ein Fall der menschlichen Situatio-
nen überhaupt. Der Einzelne findet seinen Weg nur unter ständiger Prüfung seiner ge-
a nach Deutung, im Vorlesungs-Ms. 1945/46 hs. Einf. Wir suchen die Gottheit und finden sie nicht in
der Welt, äusser indirekt, in ihrer vieldeutigen Sprache.
b die im Vorlesungs-Ms. 1945/46 hs. Vdg. zu seine
c nach das im Vorlesungs-Ms. 1945/46 hs. Einf. ihm
d Gottes im Vorlesungs-Ms. 1945/46 hs. Vdg. zu der Transcendenz
e d. im Vorlesungs-Ms. 1945/46 hs. Vdg. zu b.
f nach nicht im Vorlesungs-Ms. 1945/46 hs. Einf. absolut
g nach unserer im Vorlesungs-Ms. 1945/46 hs. Einf. einmaligen
h Seite der Ausnahmesituation; im Vorlesungs-Ms. 1945/46 hs. Vdg. zu Seite, die sie zur Ausnahmesi-
tuation macht.
i und es liegt in ihr im Vorlesungs-Ms. 1945/46 hs. Vdg. zu Aber es liegt in ihr auch