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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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Einleitung des Herausgebers

XXIX

vielen Hinsichten ebenbürtigen Gesprächspartner, nicht nur im brieflichen Kontakt,
sondern auch im persönlichen Gespräch bei den jährlich arrangierten Besuchen.
Hieraus entwickelt sich bald aufgrund gegenseitiger Sympathie eine Freundschaft.
Über einen gerade erfolgten Besuch wird stets wenig später noch einmal reflektiert:
»Der Besuch, den Sie und Ihre Frau bei uns gemacht haben, ist meiner Frau und mir in
schönster Erinnerung. Wir hoffen beide auf Wiederholung [...]. Meine Frau hat nach-
her mir von dem Gespräch mit Frau Piper, und ich habe ihr von unseren Gesprächen
erzählt. Wir beide waren glücklich, so ernster Jugend, so tapferen und aufgeschlosse-
nen Menschen zu begegnen. Und beide wünschten wir Fortgang und Vertiefung unse-
rer so glücklich begonnenen Beziehungen.«59 Dies gelingt in der Tat. Und wenn Piper
jedes Jahr zu Weihnachten großzügige Büchergeschenke nach Basel schickt, erfreuen
sie Jaspers doppelt: »erstens als solche und zweitens, weil jeder Glanz Ihres Verlags mir
nun wie meine eigene Sache erscheint, da ich mit meinen Schriften bei Ihnen gebor-
gen und beteiligt bin.«6° Zu Jaspers' 70. Geburtstag bereitet der Verleger in enger, vor
dem Jubilar verheimlichter Kooperation mit Gertrud Jaspers sogar eine Festschrift vor:
Offener Horizont.
1.1 Offener Horizont. Klaus Pipers Weg zum Herausgeber der Jaspers-Festschrift
Bei seinem Besuch im Herbst 1951 muss Piper mit Gertrud Jaspers erstmalig über das
Projekt einer Festschrift zum 70. Geburtstag gesprochen haben. Da als Überraschung
vorgesehen, erfolgt die Korrespondenz über die Adresse der befreundeten Basler Arzt-
familie Krupp. Es werden mögliche Autoren überlegt, darunter auch diejenigen, die
bei der von Oskar Hammelsbeck vorbereiteten, privaten Festschrift zum 60. Geburts-
tag beitrugen.61 Piper will über Aufbau und Autorenkreis auch mit dem Psychia-
ter und Neurologen Kurt Kolle sprechen,62 der ihn im September 1951 zu dieser Fest-
schrift ermutigte. Während Kolle unbedingt Viktor von Weizsäcker aufzufordern
empfiehlt,63 rät Gertrud Jaspers von ihm, wie übrigens auch von Ludwig Binswanger
und Wilhelm Furtwängler, ab und schlägt stattdessen vor, noch den engen Freund,
den Musiker Robert Oboussier, sowie Richard Benz, Jeanne Hersch, Kurt Rossmann,

59 K. Jaspers an K. Piper, 11. Dezember 1950, in diesem Band, S. 125.

60 K. Jaspers an K. Piper, 12. Januar 1951, DLA, A: Piper.

61 Vgl. G. Jaspers an K. Piper, 5. November 1951, ebd.

62 Vgl. K. Piper an G. Jaspers, 9. November 1951, DLA, A: Jaspers. - Kurt Kolle (1898-1975) studierte in
Frankfurt/M., München und Jena Medizin, war als psychiatrischer Assistent 1923/24 in Schwerin
tätig, 1925/26 in jena und ab 1926 in Kiel. Dort habilitiert er sich 1928. Seit 1952 leitet er als Nach-
folger von Georg Stertz die Münchner Universitäts-Nervenklinik. Zu Leben und Werk vgl. K. Jas-
pers: Korrespondenzen Psychiatrie Medizin Naturwissenschaften, 662, im Hinblick auf Kolle und Jas-
pers vgl. M. Bormuth: »Das Verhältnis von Karl Jaspers und Kurt Kolle im Spiegel ihres Diskurses
um Psychotherapie«, in: Jahrbuch der Österreichischen Karl-Jaspers-Gesellschaft 9 (1996) 71-89.

63 Vgl. K. Piper an G. Jaspers, 21. November 1951, DLA, A: Jaspers.
 
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