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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Editor]; Fuchs, Thomas [Editor]; Halfwassen, Jens [Editor]; Schulz, Reinhard [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Editor]; Schwabe AG [Editor]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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Einleitung des Herausgebers

XXXV

sophie und Wissenschaft« (1949) und »Über meine Philosophie« (1941)) und aus den
Essays zur politischen und geistigen Weltsituation, wie dem Atombombenvortrag
(1956), der Friedenspreisrede (1958), Vom Europäischen Geist (1947) und »Über Gefah-
ren und Chancen der Freiheit« (1950) im Blick,98 ferner einige bibliographische Texte,
eine kurze Einleitung und am Ende »einige kurze Beiträge über die Ausstrahlung der
Philosophie von Jaspers als eines Denkens der Freiheit in der heutigen Welt.«99 Als
Autoren hoffe er u.a. Hannah Arendt, Jeanne Hersch, Golo Mann, Dolf Sternberger,
Paul Meyer-Gutzwiller und Salmony zu gewinnen.100 Für die Zusammenstellung bit-
tet Piper seinen Mitarbeiter Walter Hinderer um Unterstützung, oder, wie dieser selbst
es nannte: »Hebammendienste«.101 Als Professor für Neuere Deutsche Literatur an der
Princeton University berichtet Hinderer 1981, rückblickend über die weitere Entwick-
lung jener Geburtstagsschrift: »Dem Verleger schwebte als Hauptteil so etwas wie ein
Vademekum durch das Werk unseres Philosophen vor, ein Florilegium, das die Essenz
aller seiner Gedanken gleich einem Hausschatz [...], vielleicht um zentrale Themen
gruppiert, präsentierte.«102 Piper, offenbar zufrieden mit Hinderers Arbeit, schritt an
die Vorbereitungen des zweiten Teils, nämlich zu den Würdigungen der Schüler und
Freunde. »Da traf uns ebenso unerwartet wie plötzlich Teils Geschoß [...] Gertrud Jas-
pers [...] verhängte über meine ach, so schöne philosophische Blütenlese einen flam-
menden Bannstrahl. Sie hielt diesen übereifrigen Reduktionsprozeß ]...] nicht nur für
total überflüssig, sondern auch für eine, wenngleich gutgemeinte Falschmünzerei.«
Piper und Hinderer versenkten jenes Florilegium daraufhin »in den Orkus«.103

98 Zu diesen Aufsätzen vgl. die näheren Angaben im Literaturverzeichnis, S. XC11-XCVL

99 Vgl. K. Piper an W. Hinderer u. H. Rössner, 25. Juni 1962, Durchschlag, DLA, A: Piper.

100 Vgl. ebd. - Vgl. J. Hersch: »Jaspers in Frankreich«, übers, von E. von Schenck, in: Karl Jaspers - Werk
und Wirkung, 147-151; G. Mann: »Jaspers als geschichtlicher Denker«, ebd., 142-146; D. Sternber-
ger: »Jaspers und der Staat«, ebd., 133-141; P. Meyer-Gutzwiller: »Jaspers und der Rundfunk«,
ebd., 169-171. - Arendt sagt im November 1962 ab: »ich kann das nicht. [...] Ich denke Jaspers
wird es mir nicht übel nehmen. Er kennt mich und weiss was ich kann und was ich nicht kann.
Und über ihn selbst schreiben in der notwendigen Kürze - sehen Sie, das habe ich für die Lauda-
tio gemacht. Ich kann es nicht noch einmal, und ich würde es schlechter machen.« (H. Arendt
an K. Piper, 21. November 1962, DLA, A: Piper). Vgl. H. Arendt: »Karl Jaspers«, in: K. Jaspers; Wahr-
heit, Freiheit und Friede - H. Arendt; Karl Jaspers. Reden zur Verleihung des Friedenspreises des Deut-
schen Buchhandels 1958, München 1958,27-40. - Auch Salmony publizierte nicht in der von Piper
vorbereiteten Festgabe: »Herr Salmony ist verstimmt, dass er nicht beteiligt ist. Ich verstehe das
durchaus. Piper müsste sich nochmals um einen Beitrag von ihm bemühen« (K. Rossmann an
G. Jaspers, 15. Oktober 1962, DLA, A: Jaspers).

101 W. Hinderer: »Der Wahrheit eine Gasse oder Ein schüchterner Versuch, ein Denk-Mal zu
beschreiben«, in: Für Klaus Piper zum 70. Geburtstag, 27. März 1981, Redaktion: M. Pflieger u. E. R.
Piper, München, Zürich 1981, 151-156, hier: 152.

102 Ebd.

103 Ebd.
 
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