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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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Einleitung des Herausgebers

XLI

Charakter einer bloßen Zusammenstellung vermeiden und auch für dieses Buch ein
»Helfer für seine möglichst große Verbreitung« sein.139 Entscheidend sei, dass im Titel
»die Gemeinsamkeit der Gesinnung in den Beiträgen« zum Ausdruck kommt und
sich darin »eine Grundtendenz der Autor-Persönlichkeit« aussprechen kann.14° Jas-
pers leuchten die Gründe seines Verlegers ein und er konzediert: »Ich bevorzugte
immer die unbestimmten, überlieferten allgemeinen Titel. Das ist ein Fehler für die
Wirkung«.141 Ein Obertitel »für den Anreiz des Käufers« sei wichtig.142 Von Pipers
sechs Vorschlägen hält Jaspers »Rechenschaft und Ausblick« und »Wissenschaft und
Menschlichkeit« für die besten.143 Für den späteren guten Absatz des Bandes macht
Jaspers auch Pipers Erfindung des Titels verantwortlich.144
Neben der Titelfrage spricht Piper noch ein weiteres Anliegen an, nämlich die
innere Gestaltung und Struktur des Bandes, weil sich unter dessen vorgesehenen Tex-
ten einige Wiederholungen finden. Zudem wünscht Piper noch einen bisher unge-
druckten Aufsatz. Hierauf geht Jaspers nun folgendermaßen ein: »Diese gründliche
Beschäftigung mit meinen Reden und die sehr sinnvolle Kritik ist mir natürlich nur
erwünscht. Dass Sie als Verleger so eingehend [...] Manuscripte prüfen und beden-
ken, ist für mich eine neue Erfahrung. Ich muss mich schämen, dass ich die Reden
nur einfach zusammengestellt [...] habe [...] Wahrscheinlich werde ich alle Ihre Vor-
schläge befolgen. [...] Ich schicke Ihnen [...] einen älteren Aufsatz, den ich im Krieg
[...] geschrieben habe: über meine philosophische Entwicklung. Der Aufsatz ist nur
italienisch erschienen, 1941. Aber ich zweifle an seiner Eignung. Er ist trotz sachli-
chen Inhalts vielleicht zu sehr persönlich centriert. Er ist zum Teil schlecht geschrie-
ben und müsste stilistisch überarbeitet werden. Damit wäre das Princip, das für alle
anderen Stücke gilt, durchbrochen: unverändert abzudrucken.«145 Jaspers stimmt
allen Anliegen Pipers zu: Ein geeigneter Haupttitel ist angebahnt, ein in Deutschland
noch ungedruckter Beitrag ergänzt und die beiden wegen unnötiger Wiederholungen

139 Ebd., 120-121.

140 Ebd., 121.

141 K. Jaspers an K. Piper, 11. Dezember 1950, ebd., 125.

142 K. Jaspers an K. Piper, 15. Dezember 1950, ebd., 126.

143 Vgl. ebd.

144 Vgl. K. Jaspers an K. Piper, 29. Dezember 1951, DLA, A: Piper (vgl. auch Stellenkommentar,
Nr. 412). - Allerdings war die Wahl eines geeigneten Titels im Hinblick auf den späteren Absatz
nicht immer einvernehmlich. So warnte Jaspers, als er sich bei der Cusanus-Monographie gegen
den werbewirksamen Untertitel »Philosoph und Kardinal« aussprach: »Propaganda ist gut, aber
sie darf nicht in den Buchtitel dringen.« (K. Jaspers an K. Piper, 31. Dezember 1963, in diesem
Band, S. 462).

145 K. Jaspers an K. Piper, 11. Dezember 1950, ebd., 124-125. - Vgl. K. Jaspers: »La filosofia dell'esis-
tenza nel mio sviluppo spirituale«, in: Logos 24 (1941) 227-259.
 
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