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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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L

Einleitung des Herausgebers

beim Warten auf die Straßenbahn entwickelt habe, von Ihnen wirklich aufgenommen
worden ist.«196 Später kommen Piper aber im Hinblick auf den Beginn der Realisierung
jenes Plans Bedenken, »ob nicht vielleicht Jaspers selbst einwendet, dass diese jetzt -
angesichts des Erscheinens neuer Bücher und des damit noch nicht abgeschlossenen
Lebenswerkes - noch verfrüht sei.«197 Und nicht ohne Grund - denn Gertrud Jaspers
spricht sich hierzu deutlich ablehnend aus, als Piper ihr davon vertraulich bei seinem
Besuch am 15. Juni 1962 berichtet.198 Jaspers selbst äußert sich nach einem Gespräch
mit Piper wie folgt: »Dass ich mich über Ihren grossen Plan zwar sehr freuen, aber ihm
zu meinen Lebzeiten nicht zustimmen kann, haben Sie so gut begriffen, dass mir dies
noch eine zweite Freude bereitete.«199 Jaspers hält dies vielmehr für »ein Unterneh-
men für die Zeit nach meinem Tode«.2°° Hans Saner nimmt sich, nachdemjaspers sich
inzwischen doch einen Beginn der Arbeit an der Gesamtausgabe bereits zu Lebzei-
ten vorstellen kann, dieses Projektes an, sieht darin aber nur dann Sinn, »wenn an ihr
etwas besser wäre als an den Einzelausgaben. Also müssten überall Register hinzukom-
men, Stellennachweise und zumindest kurze historische Einführungen.«201 Piper will
»jährlich 2 Bände verlegen, zuerst aber vielleicht in einem Block (4 Bände) alle psycho-
pathologischen Schriften.«202 Im Juni 1967 schickt Saner Piper einen ausgearbeiteten
Plan der Ausgabe: »Wann sie herauskommen kann, ist allerdings wieder fraglich. Jas-
pers sagte mir heute plötzlich, er sei nun anderer Meinung und möchte doch nicht,
dass vor seinem Tod mit der Ausgabe begonnen werde. Es ist schwer zu sagen, welchen
Grund er dafür hatte. Vielleicht ist es auch nur die Abwehr: Lasst mich damit in Ruhe.
[...] Ich schlage Ihnen vor, vorläufig nichts für einen Entschluss zu halten. Wenn es
ihm ein wenig besser geht, spreche ich wieder mit ihm und werde ihm die Gründe
für eine Gesamtausgabe darlegen.«203 Einige Monate später erklärt sich Jaspers damit
einverstanden, so dass Piper mit der Realisierung des Plans beginnen kann.204 Dies
verbindet Saner bald mit dem Gedanken, dass die einzelnen Jaspers-Werke griffbe-
reit bleiben sollen, der Herausgabetermin eines Bandes sich also nach dem Bedürfnis
richten soll. Außerdem sollte die Gesamtausgabe nicht ein Unternehmen allein des
Piper Verlags sein, sondern eine Gemeinschaftsproduktion von Springer, de Gruyter
und Piper: »Dabei könnten die einzelnen Bände je ihren Verlagen überlassen bleiben.

196 H. A. Salmony an K. Piper, 28. Februar 1962, ebd., 598-599.
197 K. Piper an H. A. Salmony, 27. April 1962, Durchschlag, DLA, A: Piper.
198 Vgl. auch G. Jaspers an K. Piper, 23. Juni 1962, ebd., sowie Pipers Reaktion (K. Piper an G. Jaspers,
28. Juni 1962, in diesem Band, S. 604).
199 K. Jaspers an K. Piper, 6. Juli 1962, ebd., 426.
200 Vgl. K. Jaspers an K. Piper, 21. August 1962, ebd., 427.
201 H. Saner an H. Arendt, 15. März 1967, DLA, A: Arendt.
202 Ebd.
203 H. Saner an K. Piper, 25. Juni 1967, in diesem Band, S. 605.
204 Vgl. H. Saner an H. Arendt, 2. April 1968, DLA, A: Arendt.
 
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