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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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https://doi.org/10.11588/diglit.71782#0114
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Karl Jaspers - Piper Verlag (1946)

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9 Karl Jaspers an Klaus Piper
Typoskript; DLA, A: Piper, hs. PS, mit dem Stempel Professor Jaspers Heidelberg Plöck 66
Heidelberg, den 11. IV. 1946
Sehr verehrter Herr Piper!
Ich danke Ihnen herzlich für Ihren ungemein verständnisvollen Brief vom 5. April, -
verständnisvoll im Geistigen und im Technisch-Materiellen. Und ich freue mich Ihrer
Bereitschaft, meinem Werke den Weg in die Welt zu bahnen.
Nun haben Sie mit Recht den Anspruch, das Manuscript zu sehen, bevor Sie mit
mir den Vertrag machen. Leider ist das Manuscript nicht völlig versandbereit. Es fehlt
die letzte Toilette. So, wiea es ist, war es vor einem Jahre fertig. Ich liess es vor allen
anderen Aufgaben liegen, bis der Druck unmittelbar bevorstände.
Ich kann Ihnen Seite 1-285 schicken, sobald die Korrekturen in ein zweites Exem-
plar übertragen sind, das ich als Duplikat für alle Fälle gern hier habe. Diese Übertra-
gung wird schnell gehen. Das Weitere bedarf noch einer Durchsicht, die ich im Laufe
weniger Wochen zu Ende zu führen hoffe - die Schnelligkeit ist nur begrenzt durch
den Andrang anderer Ansprüche.
Meine Frage ist: könnten Sie gegen die Regel, und zumal das Schwergewicht mei-
nes Werks durchaus im dritten Teil ruht - es wagen, mit mir auf Grund dieser Teilsen-
dung schon einig zu werden und den Satz zu beginnen, derart dass ich wöchentlich
eine neue Teilsendung mache?
Der dritte Teil »Wahrheit« beginnt mit Seite 592. Zum ersten Bande käme noch die
Inhaltsübersicht, vielleicht zum Schluss des zweiten Bandes ein Register. Dieses ist
noch nicht hergestellt. Die Teilung an dieser von Ihnen wahrgenommenen Stelle wäre
die einzig mögliche. Es ständen rund 600 gegen rund 800 Seiten.
Ein Druckspiegel, wie Sie ihn ähnlich meiner Philosophie in Aussicht nehmen,
wäre sehr schön. Diese nicht zu vollen Seiten fördern das besinnliche Lesen.32 Trotz-
dem möchte ich die Frage aufwerfen, ob im Interesse der Vereinigung zu einem ein-
zigen Band ein grösseres Format zweckmässig wäre, sodass etwa 7 bis 800 Drucksei-
ten blieben. Ihr Plan ist der noblere und schönere. Ich werfe die Frage nur auf wegen
der Sparsamkeit.
Die Umfangsberechnung wird auf Grund der Seiten, die Ihnen vorliegen werden,
einigermassen zu gewinnen sein, da das ganze Werk einheitlich geschrieben ist.
Besonders froh bin ich, dass Sie einen Teil der Auflage auf holzfreiem Papier druk-
ken wollen. Dann können die Exemplare für die Bibliotheken und Universitäten auf
Dauerhaftigkeit rechnen, hoffentlich können wir bald Bücher wieder über die Gren-
zen an die Welt liefern.

a statt So, wie im Typoskript Sowie
 
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