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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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Karl Jaspers - Piper Verlag (1946)

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14 Klaus Piper an Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: Jaspers, aufBriefpapier des R. Piper & Co Verlags München
den 2. Okt. 1946
Sehr verehrter Herr Professor!
Soeben ist Ihr freundlicher Brief vom 28. Sept, angekommen, den ich sofort beantwor-
ten will. Dass Sie nach Ihrer Rückkehr aus Genf erkrankt sind, tut mir und auch mei-
nem Vater sehr leid. Hoffentlich kommen Sie vor Einbruch der kalten Witterung wie-
der zu einer gesundheitlichen Kräftigung.
Ich bin Ihnen aufrichtig dankbar, dass Sie mir trotz Ihrer Unpässlichkeit schon
geschrieben haben. Ich möchte Ihnen zunächst sagen, dass wir Ihr Angebot, Ihren
in Genf gehaltenen Vortrag »Vom europäischen Geist« für Deutschland herauszu-
bringen, mit grosser Freude begrüssen. Es ist für uns besonders wertvoll, dass wir
Sie auf diese Weise in unserem Verlag neben dem grossen, geistig sehr anspruchs-
vollen neuen Werk auch mit einer für weiteste Verbreitung geeigneten Schrift als
Autor unseres Verlags wissen dürfen. Ich möchte gern der hohen und weittragen-
den Bedeutung, die schon im Titel Ihres Vortrags zum Ausdruck kommt, sowohl
durch eine möglichst hohe Auflage - ich werde bei der Publikationsstelle 30-50000
Exemplare beantragen - wie durch eine würdige typographische Gestaltung entspre-
chen. Papier haben wir selbst zur Verfügung. Es ist also auch dieser wichtige Punkt ge-
sichert.
Es schwebt mir eine gut kartonierte Broschüre im Format von etwa 13 x 21 cm
oder evt. auch 14 x 22 cm vor. Als Honorar erlaube ich mir Ihnen 15% vom Laden-
preis vorzuschlagen. Dies ist ein hoher Satz, der über unsere Vereinbarung bezüglich
Ihres grossen Werkes noch hinausgeht. Der geringe Umfang der Broschüre erlaubt
aber eine entsprechend bewegliche Festsetzung des Ladenpreises. Sollten Sie es wün-
schen, so wären wir zu einer Voraushonorierung gern bereit. Darf ich fragen, ob Sie
sich aus einem sachlich-geistigen Grund nur das Recht für die Herausgabe einer ein-
maligen Auflage in Deutschland vorbehalten haben oder ob dies der Wunsch des
Schweizer Verlages war, unter Umständen in der Erwartung, dass dieser in einiger
Zeit das Sammelwerk nach Deutschland exportieren könne? Halten Sie es, sehr ver-
ehrter Herr Professor, für möglich, dass der Schweizer Verlag, der das Sammelwerk
bringt, grundsätzlich einer späteren Herausgabe auch der übrigen sieben Vorträge
in einem Sammelband bei uns nicht abgeneigt wäre? Ich bin nun auf den Text ihres
Vortrages sehr begierig und bitte Sie mir zu schreiben, ob Ihnen meine Vorschläge
zusagen.
Die Hoffmann'sche Druckerei in Stuttgart wird von uns ständig zur energischen
Weiterarbeit an Ihrem Werk »Von der Wahrheit« gemahnt. Bis heute liegen uns die
Fahnen bis Nummer 388 vor. Ich vermute, dass der gesamte Text binnen kurzem völ-
 
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