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Karljaspers - Piper Verlag (1946)
für eine deutsche Ausgabe, die mir frei bleibe, was mir zugebilligt wurde mit der
Beschränkung auf eine einmalige Auflage. Das war ein Entgegenkommen mir gegen-
über, dahinter steckt kein anderer Gedanke. Ich würde nach Ausverkauf der Auflage
vielleicht die Bewilligung für eine zweite bekommen, doch ist das nicht gewiss.72 In
Neuchätel erscheinen sämtliche Vorträge, auch der meine, in französischer Sprache.
Ob es für Sie ein Interesse hätte, diesen ganzen Band in deutscher Sprache herauszu-
bringen, ist mir zweifelhaft. Offen gestanden waren eine Reihe von Vorträgen - im
Ganzen neun Vorträge - nicht sonderlich gewichtig. Die Frage könnte man später
noch einmal besprechen. Der Band wird vermutlich erst im Dezember erscheinen.
Wegen der Korrekturen für Stuttgart werde ich mich beeilen. Ich hoffe Ihnen bald
schon einen beträchtlichen Packen schicken zu können.
Mit den besten Empfehlungen
Ihr sehr ergebener
Karl Jaspers
Das Manuskript meines Vortrages liegt bei.
16 Reinhard Piper an Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: Jaspers, aufBriefpapier des R. Piper & Co Verlags München
den 5. Okt. 1946
Sehr verehrter Herr Professor!
Sie haben bisher mit meinem Sohn verhandelt, nun möchte auch ich einmal mit
Ihnen persönlich in Verbindung treten und Ihnen sagen, wie sehr es mich freut, ein
so wichtiges Werk von Dauerwert wie das Ihre in meinem Verlag herausbringen zu
können. Ich habe fortlaufend mich mit den Korrekturfahnen befasst, wenn es mir
auch nicht möglich ist, ein so schwieriges und gedankenreiches Werk jetzt mitzu-
lesen.
Von ganz besonderem Interesse ist mir der Abschnitt über die Sprache, von Fahne
186 an.73 Dieses grosse Kapitel habe ich genau gelesen. Ich bin Ihnen für Ihre überaus
anregenden Darlegungen sehr dankbar. Ich habe mich persönlich seit langem mit
Sprachproblemen befasst. Auch das Buch von Gerber, auf das Sie mehrfach hinwei-
sen,74 ist mir vertraut. Dieses Kapitel über die Sprache ist ein in sich abgeschlossenes
Thema, für das sich viele Menschen interessieren werden, die Ihr grosses Buch im gan-
zen nicht durcharbeiten (oder auch nicht kaufen) können. Deshalb möchte ich Ihnen
schon heute den Vorschlag machen, einige Zeit nach Erscheinen des Hauptwerkes
diesen Abschnitt als leichtzugänglichen Einzelband herauszubringen. Ich denke mir,
dass wir mit einer solchen Einzelausgabe Kreise erreichen, in die das Hauptwerk nicht
Karljaspers - Piper Verlag (1946)
für eine deutsche Ausgabe, die mir frei bleibe, was mir zugebilligt wurde mit der
Beschränkung auf eine einmalige Auflage. Das war ein Entgegenkommen mir gegen-
über, dahinter steckt kein anderer Gedanke. Ich würde nach Ausverkauf der Auflage
vielleicht die Bewilligung für eine zweite bekommen, doch ist das nicht gewiss.72 In
Neuchätel erscheinen sämtliche Vorträge, auch der meine, in französischer Sprache.
Ob es für Sie ein Interesse hätte, diesen ganzen Band in deutscher Sprache herauszu-
bringen, ist mir zweifelhaft. Offen gestanden waren eine Reihe von Vorträgen - im
Ganzen neun Vorträge - nicht sonderlich gewichtig. Die Frage könnte man später
noch einmal besprechen. Der Band wird vermutlich erst im Dezember erscheinen.
Wegen der Korrekturen für Stuttgart werde ich mich beeilen. Ich hoffe Ihnen bald
schon einen beträchtlichen Packen schicken zu können.
Mit den besten Empfehlungen
Ihr sehr ergebener
Karl Jaspers
Das Manuskript meines Vortrages liegt bei.
16 Reinhard Piper an Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: Jaspers, aufBriefpapier des R. Piper & Co Verlags München
den 5. Okt. 1946
Sehr verehrter Herr Professor!
Sie haben bisher mit meinem Sohn verhandelt, nun möchte auch ich einmal mit
Ihnen persönlich in Verbindung treten und Ihnen sagen, wie sehr es mich freut, ein
so wichtiges Werk von Dauerwert wie das Ihre in meinem Verlag herausbringen zu
können. Ich habe fortlaufend mich mit den Korrekturfahnen befasst, wenn es mir
auch nicht möglich ist, ein so schwieriges und gedankenreiches Werk jetzt mitzu-
lesen.
Von ganz besonderem Interesse ist mir der Abschnitt über die Sprache, von Fahne
186 an.73 Dieses grosse Kapitel habe ich genau gelesen. Ich bin Ihnen für Ihre überaus
anregenden Darlegungen sehr dankbar. Ich habe mich persönlich seit langem mit
Sprachproblemen befasst. Auch das Buch von Gerber, auf das Sie mehrfach hinwei-
sen,74 ist mir vertraut. Dieses Kapitel über die Sprache ist ein in sich abgeschlossenes
Thema, für das sich viele Menschen interessieren werden, die Ihr grosses Buch im gan-
zen nicht durcharbeiten (oder auch nicht kaufen) können. Deshalb möchte ich Ihnen
schon heute den Vorschlag machen, einige Zeit nach Erscheinen des Hauptwerkes
diesen Abschnitt als leichtzugänglichen Einzelband herauszubringen. Ich denke mir,
dass wir mit einer solchen Einzelausgabe Kreise erreichen, in die das Hauptwerk nicht